105: Schule

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Als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, bemerkte ich, dass es schon Zeit war, Hope und Phil von der Schule abzuholen. Meine Geschwister und ich würden uns damit jeden Tag abwechseln und ich wollte Phil an seinem ersten Tag unbedingt selbst abholen. Da Rose eh gerade da war, beschloss sie, einfach mitzukommen.

Wir kamen vor dem Schulgebäude an und stellten uns zu ein paar anderen Müttern und Vätern, die auch auf ihre Kinder warteten. Gerade überlegte ich, ob ich vielleicht einen von ihnen ansprechen sollte, als ich eine bekannte Gestalt in der Menge sah.

"Jason!", hauchte ich und sofort folgte Rose meinem Blick.

"Ich bring ihn um.", knurrte sie und wollte in seine Richtung gehen, doch ich hielt sie zurück, indem ich ihr den Weg versperrte.

"Tu das nicht, Rose. Hier sind zu viele Leute. Kinder. Du kannst ihn nicht einfach vor der Grundschule von meinem Sohn umbringen!"

Sie verdrehte die Augen, entspannte sich aber wieder etwas. "Ich kann es mir ja wenigstens vorstellen.", antwortete sie ohne den Blick von Jason zu wenden.

Ich drehte mich wieder um, um ihn auch zu sehen und um aufzupassen, dass er nichts anstellte, doch sobald sich unsere Blicke kreuzten, fing er an, breit zu grinsen und übertrieben zu winken.

Ich verdrehte die Augen und sah wieder zu Rose. Jetzt musste ich mich selbst zusammenreißen, um nicht zu ihm zu rennen und sein Grinsen aus seinem Gesicht zu schlagen. Vor vielen Jahren habe ich ihn geliebt, dann gehasst und als er mich andauernd verfolgte hatte ich sogar richtige Angst vor ihm. Aber jetzt ging er mir einfach nur auf die Nerven.

Er war zwar eine potentielle Bedrohung für meine Familie und ich glaubte immer noch, dass wir nur noch mehr Ärger bekommen würden, wenn wir ihn töten würden, doch ich bemerkte, wie der Gedanke an Jasons Tod mich immer weniger abschreckte. Vielleicht würde jemand kommen, um seinen Tod zu rächen, aber dann wären wir wenigstens meinen Ex los.

Ich verdrängte diese Gedanken, als ich Hope und Phil sah, die gerade mit einigen anderen Schülern quatschend aus dem Gebäude traten. Sobald die beiden bei uns waren fragte Phil mich leise: "Mom, wer ist dieser Typ, der die ganze Zeit zu uns rübersieht?"

Ich folge seinem Blick und sehe Jason, der uns grinsend beobachtete. Sofort drehe ich meinen Sohn von ihm weg, funkle meinen Ex kurz feindselig an und antworte dann leise: "Er ist niemand. Ich erklär es euch, wenn wir Zuhause sind. Jetzt müssen wir aber erst mal hier weg."

Ich ließ es mir nicht anmerken, aber ich fühlte mich immer unwohler unter Jasons musterndem Blick.

My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt