90: Five days...

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Es waren seit diesem Abend genau fünf Tage vergangen. Und seit genau fünf Tagen hatte ich Enzo nicht mehr gesehen.

Ich machte mir keine Sorgen, dass er es vielleicht nicht ernst mit mir meinen könnte, denn wir hatten es schließlich vor fünf Tagen abgemacht, dass er mich nicht besuchen kommen würde. Wir beide wussten, dass Enzo zumindest vorerst nicht öfter als nötig ins Anwesen kommen sollte, jedenfalls nicht, solange ich Nik und meinen anderen Geschwistern noch nichts erzählt hatte.

Trotzdem vermisste ich ihn. Mir war gerade erst klar geworden, wie viel ich eigentlich für Enzo empfand und gleich als erstes sah ich ihn mehrere Tage nicht mehr.

Und weil wir beide an diesem Abend nicht mehr wirklich nachgedacht hatten, hatte ich nicht einmal seine Nummer, sodass ich ihn auch nicht erreichen konnte. Da auch er meine Nummer nicht hatten, konnte ich seit vier Tagen nicht einmal seine Stimme hören, was mich ehrlich gesagt furchtbar aufregte. Wo genau er jetzt wohnte, wusste ich selbstverständlich auch nicht.

Die meiste freie Zeit, die ich hatte, verbrachte ich in verschiedenen Bars, meistens im Rousseau's, in der Hoffnung, Enzo durch Zufall zu treffen.

Leider war das Schicksal nicht auf meiner Seite, sodass ich immer entweder alleine oder mit Rose neben mir enttäuscht an der Bar sitzen blieb. Ihr hatte ich von meinem wundervollen Weihnachtsgeschenk erzählt, ich musste einfach mit jemandem darüber reden. Sie hatte sich natürlich für mich gefreut und versuchte seitdem gemeinsam mit mir, Enzo zu kontaktieren.

Klar, es waren erst fünf Tage vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten, aber es kam mir vor wie fünf Wochen. Auch meinen Geschwistern war meine schlechte Laune aufgefallen und Bekah, Nik und Elijah hatten mich auch schon darauf angesprochen, doch ich hatte sie nur mit der Ausrede, ich hätte Alpträume, abgespeist.

Im Moment lag ich in meinem Zimmer auf meinem Bett und dachte über die vergangenen Tage nach, als ich plötzlich einen lauten Knall von unten hörte.

Sofort rannte ich zur Treppe um nachzusehen und entdeckte Nik, der gerade eine mir nur zu gut bekannte Person gegen die Wand drückte. In einem Wimpernschlag stand ich hinter ihm und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter.

"Lass ihn los, Nik."

"Ich hatte ihm deutlich gesagt, er soll sich hier nicht blicken lassen.", meinte er ohne den Blick von Enzo zu nehmen, der ausnahmsweise mal nichts mehr sagte.

"Ich habe ihn hergebeten.", improvisierte ich. "Er... muss noch dringend etwas mit mir besprechen."

"Aha." Ich bemerkte, dass Nik noch lange nicht überzeugt war und mir nicht im geringsten glaubte, doch er ließ Enzo trotzdem los und trat ein paar Schritte zurück.

"Komm!", packte ich Enzo am Arm und ging mit ihm nach draußen, wobei ich meinem Bruder über die Schulter zurief: "Danke, Nik. Bin in ein paar Stunden wieder da!"

Enzo wollte gerade auch etwas sagen, doch ich legte meinen Finger an seine Lippen, lächelte und deutete auf meine Ohren, um ihm zu zeigen, dass man uns immer noch hören konnte.

Grinsend nickte er, sodass ich meinen Finger wieder von seinen Lippen nahm und mit ihm ein Stück weiter weg ging.

My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt