119: Awake

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"Was hast du getan?", vernahm ich leise die Stimme von meinem impulsivsten Bruder.

"Du kannst sie nicht ewig erdolcht lassen.", antwortete die ruhige Stimme von Elijah.

"Sie wollte meine Tochter töten! Sie kann froh sein, dass sie überhaupt noch lebt!", rief Nik hasserfüllt. Erst jetzt wurde mir klar, dass sie über mich sprachen.

Sofort erinnerte ich mich daran, was passiert war. Ich hätte tatsächlich Hope getötet, wenn Nik mich nicht aufgehalten hätte. Keuchend schlug ich die Augen auf und fing am ganzen Körper an zu zittern. Ich war furchtbar, ich hatte komplett die Kontrolle verloren. Es war, als ob jemand anderes meinen Körper und meine Gefühle gesteuert hätte, aber das war keine Entschuldigung für so eine furchtbare Tat.

"Sie ist wach. Für alles, was jetzt durch sie passiert, werde ich dich verantwortlich machen.", meinte Nik und dann hörte ich seine Schritte, die sich langsam von hier entfernten.

Wo auch immer 'hier' war. Blinzelnd sah ich mich um und erkannte eine der Zellen aus unserem Keller. Aber das hatte ich vermutlich verdient. Immer noch schwach kroch ich zu der Ecke, die am weitesten von der Tür entfernt war und zog die Beine an, den Blick starr auf die Tür gerichtet. Ich hörte, wie Elijah näher kam.

"Komm nicht rein.", sagte ich mit leiser, kratziger Stimme.

Doch obwohl ich wusste, dass er mich gehört hatte, öffnete er die Tür und betrat die kleine Zelle, in der ich saß. Sobald ich Elijahs Gestalt sehen konnte senkte ich meinen Blick wieder. Wie könnte ich ihm auch jetzt noch in die Augen sehen? Ich war völlig wahnsinnig gewesen, hatte ihm beide Handgelenke gebrochen und ihn quer durch unser Wohnzimmer geschleudert, nur weil er mir helfen wollte.

"Geh. Ich will dich nicht verletzen. Geh!", rief ich und blinzelte ein paar Mal, um die Tränen aus meinen Augen zu vertreiben.

"Nein. Du bist meine Schwester, ich lasse dich jetzt nicht allein. Trink." Er warf mir einen Blutbeutel zu, doch ich fing ihn nicht auf, sodass er auf dem Boden landete.

"Du weißt, ich brauche kein Blut. Geh.", wiederholte ich mich.

"Trink.", wiederholte er und mein Blick wanderte zu der Blutkonserve vor mir. Widerwillig nahm ich sie und trank sie in einem Zug leer, wobei ich spürte, wie es mir sofort wieder besser ging. Nicht seelisch, aber zumindest körperlich.

"Meine Kraft ist wieder da.", stellte ich leise fest. "Mir geht es gut. Aber ich bin zu gefährlich, Elijah. Bitte, geh, bevor ich dich wieder verletze."

My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt