Carolines P.o.V.
Einige schweigsame Minuten später kamen wir endlich an und ich sah mich sofort um, als Klaus mir wieder die Tür öffnete und mich so aus dem Auto ließ.
Schockiert sah ich ihn an, als er auf das größte Gebäude in der Straße zuhielt, was ich sofort als riesiges und berühmtes Luxus-Restaurant erkannte. Fassungslos sah ich ihn an. "Du willst mit mir da reingehen?!"
"Ja. Wieso, gefällt es dir nicht?", fragte er ein wenig verunsichert.
"Doch, natürlich! Es ist einfach toll! Aber wieso hast du mir nicht gesagt, dass wir hierhingehen? Ich kann mit diesen Klamotten auf keinen Fall in so ein teures Restaurant gehen!"
"Natürlich kannst du das, Liebes.", antwortete er sichtlich beruhigt. "Du siehst wunderschön aus, egal was du anhast. Du solltest dich nicht dafür schämen.", meinte er sanft.
"Das tue ich aber... Ich fühle mich jetzt schon underdressed und wir sind noch nicht einmal drinnen.", murmelte ich schüchtern.
Nachdenklich sah er mich an, bis er plötzlich grinste und sein Jacket und Hemd auszog. Verwirrt sah ich ihn an. "Was zur Hölle soll das werden?"
Ohne mich zu beachten, manipulierte er einen Passanten und tauschte mit ihm die Oberteile, sodass er kurz darauf mit dem T-Shirt irgendeiner unbekannten Band vor mir stand. "Jetzt sind wir beide nicht passend gekleidet, was bedeutet, dass es schon wieder passt.", grinste er und ich musste ungläubig lachen.
"Du bist echt unmöglich!"
Das war schon wieder etwas, was niemand zuvor je für mich gemacht hätte. Die meisten hätten mich einfach nur ausgelacht, mich trotzdem mitgeschleppt und es einfach ignoriert, wie unwohl ich mich fühlte. Auch wenn ich mir immer wieder sagte, dass Klaus eigentlich ein Monster war, musste ich doch zugeben, dass er auch seine guten Seiten hatte.
Kurze Zeit später saßen wir beide tatsächlich an einem fein gedeckten Tisch und mussten auch nicht sehr lange auf den Kellner warten. Sofort fiel mir sein abwertender Blick auf, der an unserer Kleidung hing, aber merkwürdigerweise machte mir das nichts aus. Ich wusste, dass ich mich wenigstens nicht alleine lächerlich machte und irgendwie beruhigte mich das. Klaus schien allerdings alles andere als ruhig, denn er manipulierte ihn sofort: "Hör zu, wenn du sie auch nur einmal wieder so ansiehst, bringe ich dich um. Sie ist mehr wert als hundert von dir, also sieh sie nicht an, als wärest du etwas Besseres!"
Sehr süß, das musste ich zugeben, aber auch sehr übertrieben. Als wir bestellt hatten und er weg war, sah ich Klaus vorwurfsvoll an. "Musste das sein?"
"Ja.", meinte er nur und ich ließ das Thema dabei beruhen.
~~♡~~
Entgegen all meiner Erwartungen wurde der Abend doch tatsächlich noch ganz schön. Ich wusste nicht, wie er es schaffte, aber er brachte mich zum Lachen und ich fühlte mich in seiner Nähe so sicher wie bei niemand anderem zuvor. Den ganzen Abend dachte ich nicht ein einziges Mal mehr daran, dass er so viel Schlimmes getan hatte, sondern lebte einfach nur den Moment.
Bis er nach dem Abend vor der Haustür versuchte, mich zu küssen...
"Das war ein sehr schöner Abend.", gab ich lächelnd zu, als er gerade die Tür aufschloss.
Lächelnd drehte er sich zu mir um und ich fragte mich, ob es das Richtige war, das vor ihm zuzugeben. Er ging ein paar Schritte auf mich zu und strich mir einige Haarsträhnen aus meinem Gesicht.
"Das finde ich auch.", murmelte er und lehnte sich etwas vor. Ich wusste genau, was er vorhatte und mein Herz wollte im Moment nichts lieber, als ihn einfach gewähren zu lassen, aber mein Verstand weigerte sich noch, sodass ich meinen Kopf zur Seite drehte, um ihm zu signalisieren, dass ich noch nicht soweit war. Ich dachte, er würde diese Geste nicht verstehen, das hatte bisher noch niemand, doch er lehnte sich sofort zurück.
Kurz sah ich, wie er mich enttäuscht ansah, aber er verbarg es sofort. Für mich, realisierte ich. Er wollte mich zu nichts drängen.
"Ich muss dir noch etwas sagen...", fing er an und ich musterte ihn schweigend, unwissend, was ich jetzt tun sollte. "Ich habe eine Tochter.", verriet er mir.
"Eine Tochter?!", wiederholte ich.
"Ja. Ihr Name ist Hope, Hayley ist ihre Mutter. Sie wohnt auch hier, aber du hast sie bis jetzt noch nie gesehen, weil sie meistens in ihrem Zimmer bleibt."
Deswegen wollte Phelipe bei unserem Kennenlernen so schnell wieder ins Zimmer, er hatte gerade mit Hope gespielt!
"Und wieso habe ich noch nie etwas von ihr gehört? Wie ist das überhaupt möglich, du bist doch ein Vampir?"
"Ja, aber ich bin auch ein Werwolf. Es war das Schlupfloch der Natur.", erklärte er mir. "Außerdem haben wir Hopes Tod vorgetäuscht. Eigentlich wissen nur die Hexen und einige ausgewählte Vampire von ihrer Existenz."
"Danke.", sagte ich nur und er sah mich verwirrt an. Wahrscheinlich dachte er, dass ich nicht so ruhig bleiben würde. Aber ich freute mich nur, dass ich ihm so wichtig war, dass er mich ins Vertrauen zog und mir von seiner Tochter erzählte, die er ganz offensichtlich mehr beschützte als alles andere. Das war der Moment, in dem ich verstand, dass Klaus wirklich nie gelogen hatte. Er würde nicht nur ewig auf mich warten, sondern auch alles für mich tun. Und in diesem Moment verschwanden all meine Gedanken, dass er so viel Schlimmes getan hatte und ich verstand, dass er eigentlich nicht sehr viel anders als meine Freunde und ich war. Wir alle hatten Schlimmes getan, hatten gemordet und gefoltert. Wieso sollten wir also besser sein als er? Ein Mann, der sein wahres Ich wiederhaben wollte, ein Bruder, der für seine Geschwister kämpfte, ein Vater, der seine Tochter beschützte? Nein, er hatte zwar seine Fehler, aber die waren es doch, die ihn überhaupt erst menschlich wirken lassen. Er hatte furchtbare Sachen getan, doch ich beschloss, dass es lange genug her war, um es zu vergessen. Denn einmal in meinem Leben wollte ich auch einfach das tun, was ich wollte, ohne von meinen Freunden dafür verurteilt zu werden. Einmal im Leben wollte ich glücklich sein und so merkwürdig es auch klingt, Klaus machte mich glücklich.
"Danke für alles.", fügte ich hinzu, bevor ich meinem Herzen endlich folgte und meine Lippen auf seine legte. Dieser Kuss war anders als der vor sieben Jahren. Das hier war nicht nur Verlangen, Leidenschaft oder ein Abschied. Das hier war, wie ich auch endlich realisierte, wahre Liebe.
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My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)
Fanfic--- Disclaimer: Diese FF habe ich vor vielen Jahren geschrieben. Wenn du schon meine anderen FFs hier gelesen hast: diese hier ist nicht halb so gut. Ich habe sie nur aus Sentimentalität wieder online gestellt, aber wenn du kein Problem mit gelegent...