113: Don't touch it

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"Zu Jason? Wieso willst du dahin?", fragte Rose verwirrt nach.

"Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Vermutlich habe ich einfach ein schlechtes Gewissen. Ich meine, es ist ja gewissermaßen meine Schuld, dass Nik ihn umgebracht hat, ich habe Jasons Todesurteil unterschrieben... Da kann ich ihn doch nicht einfach tot irgendwo liegen lassen." Außerdem hatte ich dieses Gefühl, eine Art inneren Drang, der mich förmlich zu seiner Wohnung zog.

Verständnisvoll sah Rose mich an. "Okay, ich komme mit."

Kurze Zeit später standen wir vor dem offenen Eingang von Jasons altem Zuhause.

"Was ist mit der Tür passiert?", fragte ich leise. Nicht dass sie kaputt war, nein, sie war einfach nur nicht mehr da.

"Hab sie eingetreten.", antwortete mir Rose grinsend. "Sie liegt vermutlich irgendwo im Inneren."

"Oh, okay." Zögernd trat ich ins Innere und wurde von dem intensiven Blutgeruch beinahe erschlagen. Der rote Teppich ließ nur am äußersten Rand erahnen, dass er ehemals weiß war und mein Blick fiel sofort auf den leblosen Körper, der in der Mitte des Zimmers lag. In seiner Hand lag noch ein blutiges Messer und seine Kehle war aufgeschnitten, die Augen weit aufgerissen.

Ohne darüber nachzudenken stolperte ich ein paar Schritte auf seinen toten Körper zu. Am Rande bemerkte ich, wie meine Freundin meinen Namen rief, doch ich konnte nicht darauf reagieren. Jasons Leiche zog mich wie magisch an, ich war nicht fähig, meinen Blick von ihm zu wenden.

Es war nicht so, als hätte ich noch nie einen Toten gesehen, - im Gegenteil, es waren sogar schon ziemlich viele - aber irgendetwas war dieses Mal anders. Ich konnte einfach nicht widerstehen und bemerkte beinahe unbewusst, wie meine Hand sich nach seinem Körper ausstreckte.

Doch sobald ich ihn berührte, wurde mir schwarz vor Augen. Plötzlich war ich in einer anderen Situation, zu einer anderen Zeit, aber im gleichen Zimmer. Ich war alleine, verletzt, blutete, aber konnte mich nicht bewegen. In meiner Hand hielt ich ein Küchenmesser, aber ich hatte keinerlei Kontrolle über meinen Körper. Meine Augen waren fest auf den Rücken von einer bekannten Person gerichtet. Mein Bruder, der sich immer weiter entfernte, ohne sich umzudrehen. Ich wollte seinen Namen schreien, doch konnte nicht bestimmen, was ich tat.

Er geriet aus meinem Blickfeld und ohne mein Zutun hob sich meine Hand mit dem Messer und schnitt mir mit einem Ruck die Kehle durch. Der Schmerz war unbeschreiblich, alles brannte und ich bekam keine Luft. Da war nur Blut, ekeliges, widerwärtiges Blut, das in meine Luftröhre floss. Doch genauso schnell wie die Schmerzen gekommen waren, verschwanden sie auch wieder. Meine Augen - Jasons Augen, wie ich erst jetzt bemerkte - waren immer noch geöffnet und starrten auf den blutroten Teppich, als ich mit einem Mal eine Stimme hörte. Es war die einer Frau und das, was sie sagte, machte mir Angst. Denn es war ein Zauber und zwar einer, den ich sofort erkannte.

Ich schlug meine Augen auf und dieses Mal waren es wirklich meine. Anschein lag ich auf der Couch und Rose hatte sich besorgt über mich gebeugt. Bevor sie fragen konnte, brachte ich nur sechs Wörter heraus:

"Jasons und meine Seele sind verbunden."

My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt