52: Ein Date mit Klaus?

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Etwa eine halbe Stunde später kam eine völlig aufgelöste Caroline zu mir ins Zimmer.

"Was ist passiert?", fragte ich, sobald ich sie sah. Sie hatte nicht geweint oder so, aber man sah ihr schon am Gesichtsausdruck an, dass sie im Moment total überfordert war.

"Dein Bruder ist passiert.", antwortete sie nur.

"Und wie genau soll ich das jetzt verstehen?", hakte ich nach.

"Er stand plötzlich einfach in meinem Zimmer, ohne anzuklopfen oder so. Immerhin war sein Hemd nicht mehr voller Blut, aber gruselig war es trotzdem. Und dann... dann hat er mich tatsächlich gefragt, ob ich heute Abend mit ihm ausgehen will!"

"Und?"

"Und was?!"

"Was hast du gesagt?"

"Ich... ich habe gar nichts gesagt. Ich habe ihn ziemlich lange sprachlos angestarrt, bis er meinte, dass das eine dumme Idee war und er gegangen ist."

"Care! Wieso hast du denn gar nichts gesagt? Wenn du wirklich nicht mit ihm ausgehen willst, dann wäre ein einfaches Nein doch wohl das mindeste gewesen!"

"Ja, ich weiß. Ich bin einfach so überfordert. Eigentlich möchte ich ja wirklich gerne mit ihm ausgehen, das gebe ich ja zu, aber ich weiß, dass es falsch ist."

"Wieso sollte es falsch sein?"

"Naja, er hat so viele schlimme Sachen getan und..."

"Das ist doch Vergangenheit."

"Stimmt. Aber was ist, wenn er sich nicht geändert hat? Was ist, wenn er mich nur eingeladen hat, weil er sich dazu verpflichtet fühlt?"

"Care, ich werde jetzt mal ehrlich sein, ja? Nik würde dich nie einladen, weil es eine Verpflichtung ist. Er würde nicht einmal merken, dass sich das so gehören würde. Er hat dich eingeladen, weil er es will."

"Und du hast da auch ganz sicher nichts mit zu tun?", fragte Caroline nach und ich seufzte.

"Nein, jedenfalls nicht direkt. Ich war gerade bei ihm unten, aber ich habe ihm nicht gesagt, dass er mit dir ausgehen soll. Ich habe nur gesagt, er solle darüber nachdenken, was er für dich empfindet und wenn er sich dessen klar geworden ist, soll er darüber nachdenken, um dich zu kämpfen. Offenbar hat er das auch gemacht. Er liebt dich wirklich, Care, das sieht jeder Blinde, nur du anscheinend nicht."

"Also hast du ihn nicht dazu gezwungen? Er ist freiwillig gekommen?"

"Ja."

"Trotzdem... Ich kann einfach nicht glauben, dass er mich so sehr liebt wie ich ihn."

Innerlich tanzte ich gerade vor Freude, weil sie endlich zugegeben hatte, dass sie meinen Bruder liebte, doch ich achtete genau darauf, mir diesen Triumph jetzt nicht ansehen zu lassen.

"Care, ich kann dir versichern: Nik liebt dich wirklich, er würde fast alles für dich tun."

Und dieses fast existierte auch nur, weil er seine Tochter schützen wollte, aber das würde ich ihr jetzt nicht sagen.

"Woher willst du das wissen? Du hast ihn doch auch das letzte Mal vor über sieben Jahren richtig gesehen. Das ist eine lange Zeit."

"Okay, ich gebe zu, dass Nik nach dir noch einmal verliebt war. Du würdest es früher oder später eh rausfinden. Aber er hat mir selbst gesagt, dass diese Liebe nie so groß war wie die zu dir. Gib ihm doch einfach eine Chance, dir das zu beweisen."

"Na gut. Aber... wenn ich ihm zusage, kannst du dann mitkommen?", fragte sie mich bittend und ich musste lachen.

"Oh nein, auf keinen Fall. Dieser Abend gehört euch. Außerdem bin ich mit Kol verabredet.", improvisierte ich schnell.

"Na gut. Ich gehe ihn trotzdem mal suchen. Danke, Mary."

"Keine Ursache, Care. Und schau als erstes Mal in seinem Atelier, den Gang runter und dann rechts."

"Mach ich. Danke."

Lächelnd sah ich ihr hinterher. Vielleicht würden sie schon heute Abend bemerken, wie gut sie zueinander passten.

My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt