Die nächste Zeit wurde grausam. Anders kann man es nicht beschreiben. Zu Beginn dachte ich noch, dass irgendjemand nach uns suchen, und uns hieraus befreien würde, doch sie Hoffnung schwand mit jeder Sekunde, die verstrich, mit jedem Mal, wenn Zoë wieder ausholte und mit jedem erstickten Schrei von Rose. Vielleicht suchten meine Geschwister mich zwar, aber sie würden mich nicht mehr finden...
Immer und immer wieder nahm Zoë das Messer und stach es ihr in den Bauch. Jedes Mal an die gleiche Stelle. Manchmal tunkte sie es vorher auch wahlweise in Eisenkraut oder Wolfswurz oder hielt es für eine quälend lange Zeit in die Kerzenflammen. Manchmal drehte sie es mehrmals ins Roses Bauch um, oder schnitt widerwärtig filigrane Muster in ihn. Manchmal ritzte sie auch Wörter in ihn hinein wie Blut, Schuld, Ausweg oder Tod. Einem so jungen, unschuldig aussehenden Mädchen hätte ich niemals solche übelerregenden Methoden und solche unfassbare Brutalität zugetraut. Sie wollte mich brechen und dazu waren ihr alle Mittel recht. Ihr ehemals weißes Kleid war inzwischen blutverschmiert und man konnte nur noch an der Rückseite ein wenig der ursprünglichen Farbe erkennen und auch ihr Gesicht und ihre Arme waren gesprenkelt mit den roten Farbtupfern. Ihr schien das jedoch nicht das geringste auszumachen, sie zuckte nicht einmal mit der Wimper.
Doch das Schlimmste für mich war, hilflos mit ansehen zu müssen, wie Rose verzweifelt versuchte, tapfer zu bleiben. Zu Beginn hatte sie es noch geschafft, stumm zu bleiben, und selbst jetzt noch drangen nur unterdrückte Schmerzenslaute aus ihrem Mund. Wenn sie redete, dann nur mit mir und sie wiederholte nur stets, dass es nicht so schlimm wäre, dass ich diesem Miststück auf keinen Fall geben sollte, was sie wollte.
Ich hatte schon einmal versucht, Zoë zu hintergehen. Ich hatte eingewilligt, ihr mein Blut zu geben, in der Hoffnung, dass ich sie dann überwältigen könnte. Tatsächlich hatte sie meine Fesseln gelockert, zufrieden mit sich selbst, und mir ein Messer und eine Schale in die Hand gedrückt. Als ich mit dem Messer dann auf sie losgehen wollte, hatte sie allerdings sofort reagiert und mich mit nur einem Blick wieder an die Wand gefesselt, bevor ich sie verletzen konnte. Danach hatte sie sich wortlos wieder umgedreht und weitergemacht, meine beste Freundin zu foltern. Seitdem hatte sie nicht ein einziges Mal wieder hergesehen.
Ich zerrte an meinen Fesseln und schrie mir die Seele aus dem Leib, flehte sie an, Rose gehen zu lassen und versprach ihr, alles zu tun, was sie verlangte, doch sie drehte sich nicht mehr um. Irgendwann, während die Schreie von Rose immer lauter wurden, wurden meine immer leiser und ich sackte zusammen, nur noch von dem Metall an meinen Händen aufrecht gehalten. Das war der Augenblick, als sich Zoë endlich wieder zu mir umdrehte. Ihre einst schönen, schwarzen Haare waren mit einer Kruste aus dem Blut von Rose beklebt, das reine, weiße Kleid tiefrot und das ganze Gesicht blutbeschmiert, sodass ihre leuchtend blauen Augen das einzige an ihr war, was nicht vom Blut meiner Freundin bedeckt war.
"Du scheinst endlich zu kooperieren. Wie schön.", meinte sie und holte noch einmal das saubere Messer mit einer dazugehörigen Schüssel heraus. "Dann hoffe ich für deine Freundin, dass du dieses Mal brav das tun wirst, was ich dir sage."
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My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)
Fanfiction--- Disclaimer: Diese FF habe ich vor vielen Jahren geschrieben. Wenn du schon meine anderen FFs hier gelesen hast: diese hier ist nicht halb so gut. Ich habe sie nur aus Sentimentalität wieder online gestellt, aber wenn du kein Problem mit gelegent...