149: Blut

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Meine Hände zitterten, als Zoë sie losmachte und ich nach der steinernen Schale und dem eisernen Messer griff, doch sobald sie die beiden Gegenstände umschlossen, waren sie ruhig. Fest nahm ich das Messer in meine rechte Hand und sah Zoë fragend an. Mir wurde übel bei ihrem Anblick, wie sie voll vom Blut meiner besten Freundin vor mir stand und doch wusste ich, dass ich alles tun würde, um nicht noch einmal mit anzusehen, wie sie Rose diese schrecklichen Dinge antat. Im Hintergrund schrie Rose, dass ich es nicht tun sollte, doch sie wurde von Zoë durch eine nebensächliche Handbewegung zum Verstummen gebracht. Ich sah noch, wie ihr Mund sich bewegte und zweifellos schrie, dass ich nicht so dumm sein sollte, jedoch drangen keine Wörter mehr an mein Ohr. Dann konzentrierte ich mich wieder auf Zoë, die mir bedeutete, die Schale auf einem kleinen Tisch abzustellen.

"Nur ein kleiner Schnitt in die Handfläche, ich brauche auch gar nicht viel. Es wird kaum wehtun und schon bald verheilt sein.", wollte sie mich mit ihrem psychopathischen Lächeln beruhigen.

Als ob das mein größtes Problem war, dachte ich, hütete mich aber davor, es laut auszusprechen. Ich würde sie nicht noch einmal verärgern und es riskieren, dass Rose starb.

Also nahm ich nur das Messer fest in die Hand und schnitt mir in meine Handfläche ohne die Miene zu verziehen. Ich sah zu, wie mein Blut langsam in die Schale tropfte und bemerkte, dass mir eine einsame Träne die Wange hinunterrollte. Ich besiegelte hier gerade endgültig das Ende der Kontrolle über meinen Körper. Aber besser ich als Rose.

Als Zoë genug Blut hatte, schickte sie mich wieder zurück und fesselte mich an die Wand, bevor ich weglaufen oder wenigstens Rose in Sicherheit bringen konnte. Plötzlich hielt sie inne und ging zu mir herüber. Sie war ein Stück kleiner als ich und musste zu mir aufsehen, doch das schien ihr nichts auszumachen, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um meine Tränen wegzuwischen. Angewidert drehte ich mein Gesicht weg, als ihre Finger blutige Spuren auf meinen Wangen hinterließen.

"Lass sie gehen.", forderte ich durch meine zusammengebissenen Zähne.

Kurz musterte sie mich und meinte dann nur: "Okay."

Plötzlich verschwand Rose. Sie war einfach nicht mehr da, ohne Vorwarnung. "Wo ist sie?", rief ich.

"Da, wo du auch gleich sein wirst. Im Wohnzimmer des Mikaelson-Anwesens."

Mit diesen Worten drehte sie sich um und nahm die Schüssel mit meinem Blut in die Hand. Leise murmelte sie einen Zauber, fügte ihr eigenes Blut hinzu und malte mir mit unserem Blut irgendein Zeichen auf die Stirn, während sie in der mir nur zu gut bekannten Hexensprache leise ihren Zauber murmelte.

Als sie ihre Augen wieder öffnete, umspielte ein Lächeln ihre Lippen und ich sah kurz meine Augen in ihren.

"Es ist vollbracht. Danke für deine Hilfe, Mary."

Dann wurde alles schwarz.

My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt