Kapitel 29: Frohes neues Jahr

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Mar nahm meine Hand in seine und wir gingen gemeinsam in den Fitnessraum und stellten uns an die Fenster. Wie jedes Jahr schossen schon einige Idioten, die anscheinend die Uhr nicht lesen konnten, schon die ersten Raketen in die Luft. Mar ließ meine Hand los und lief weg.

Was machte er denn nun schon wieder? Ich schüttelte nur den Kopf und verkreuzte die Arme vor meine Brust und schaute in den Himmel, wo immer mehr Raketen hinein geschossen wurden und den Himmel in unterschiedliche Farben tauchte. Auch nahm der Geräuschpegel der Böller zu.

Mar kam wieder ins Zimmer und hielt mir ein Sektglas hin. Ich nahm es und schaute ihn an.

„Keine Angst, da ist nur Sprite drin, aber wir müssen doch Anstoßen!", sagte er und ich nickte. Meine Sprache hatte ich immer noch nicht wiedergefunden. Er grinste immer breiter und holte sein Handy aus der Hose, schaute drauf und sagte, dass es 23:59 Uhr waren.

Verdammt. Es war nur noch eine Minute vom Jahr übrig. Eine Minute. Unglaublich.

Ich schaute wieder raus und Mar stellte sich hinter mir und hielt sein Handy in der Hand und schaute die ganze Zeit drauf. Als es nur noch 10 Sekunden waren zählte er leise an meinem Ohr runter. Mein Herz schlug bei jeder Sekunde schneller.

„3.", sagte Mar leise an meinem Ohr.

„2.", flüsterte er und ich drehte mich zu ihm um.

„1.", sagte er und ich schaute in seine Augen.

„0.", sagten wir beide und schauten uns an.

„Frohes neues Jahr, Engel.", sagte Mar und hielt sein Glas hoch.

„Frohes neues Jahr, Baby!", sagte auch ich und wir ließen die Gläser aneinander klirren und tranken kurz dran, ließen den anderen aber nicht aus den Augen, sondern beobachteten ihn genau. Als wir getrunken hatten, nahm Mar mir das Glas ab und stellte beide auf Seite und öffnete seine Arme und umarmte mich. Auch ich umarmte ihn, so fest ich konnte und schloss die Augen.

Ich merkte wie Mar mir einen Kuss auf den Scheitel gab, aber ich sagte nichts, sondern ließ es einfach zu. Ich entfernte meinen Kopf von seiner Brust und schaute hoch in sein Gesicht. Mar schaute runter in mein Gesicht. Um uns herum schien wieder alles unwichtig zu werden und es gab nur noch uns zwei. Niemand sonst, kein Feuerwerk, was extrem laut war, keine Knaller, keine Raketen.

Wir schauten uns so intensiv in die Augen, was wir schon lange nicht mehr so gemacht hatten. Mar näherte sich meinem Gesicht mit seinem. Ich wusste nicht, ob ich es zulassen sollte oder nicht. Ich schluckte und schaute ihm weiter in die Augen, sein Gesicht näherte sich immer noch. Ja? Nein? Vielleicht? Irgendwie schon? Irgendwie doch nicht? Fuck.

Ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn zu meinen Lippen und spürte nach 10 Wochen wieder seine Lippen auf meine. Und das Feuerwerk was draußen war, war nichts zu dem Feuerwerk, welches in meinem Körper abging.

Meine Augen waren geschlossen und ich merkte, wie Mar seine Hände auf meinen Hüften legte und mich hoch hob. Ich quietschte und schlang meine Beine um ihn. Oh Gott. Mein Innerstes spielte komplett verrückt.

Mars Lippen waren so verdammt weich. So verdammt einladend. So verdammt heiß. Ich drückte meinen Mund fester gegen seinen und bewegte meine Lippen leicht, was auch er tat. Seine Hände hatte er unter meinen Hintern gelegt und hielt mich somit fest, damit ich erst gar nicht runter rutschte.

Ich löste mich kurz von seinen Lippen und öffnete die Augen und schaute in Marlons Gesicht. Auch er öffnete seine Augen und schaute mich so glücklich an. Seine Augen strahlten, wie sie schon lange nicht mehr gestrahlt hatten. Ich schloss meine Augen wieder und drückte meine Lippen wieder auf seine.

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