Mit jedem Kilometer, den mein Freund fuhr wurde er immer zappeliger. Er rutschte auf dem Sitz hin und her, ging sich andauernd mit der Hand durch die Haare, putzte sich seine Hände immer wieder an seiner Hose ab.
Ich fragte nicht nach, er würde es mir ja eh nicht sagen, egal wie oft ich fragen würde. Aber mich machte das ganze auch immer Nervöser. Ich kannte Mar nicht so und hatte ihn auch noch nie so erlebt. Sicher war er mal nervös, aber nicht so extrem.
Ich ging mir immer wieder mit den Händen über meine Arme, die Heizung wärmte mich zwar, aber meine Arme fühlten sich wie Eisklötze an, die einfach nicht auftauen wollten. Ich schaute aus dem Fenster und erkannte die Umgebung wieder. Unsere Umgebung.
Ich runzelte die Stirn, da Mar immer schwerer atmete und komplett in seinen Gedanken zu sein schien. Ich ließ ihn. Ich schaute wieder aus dem Fenster und sah die Häuser unserer Straße. Ich entspannte mich. Hieß also, dass wir wieder Zuhause wären, wobei Mars Reaktion überhaupt nicht dafür sprach.
Er parkte in seiner Einfahrt und kam ums Auto und öffnete mir wieder die Türe und gab mir seine Hand, die ich nur all zu gerne nahm. Kaum war ich aus dem Auto, schloss Mar es ab und ging nicht, wie zuerst gedacht zur Haustüre von Tessas Haus, sondern er ging mit mir aus der Einfahrt raus.
„Gehen wir zu mir?", fragte ich nach und schaute hoch zu Mars Gesicht, aber er schüttelte nur den Kopf und schaute gerade aus. „Wenn nicht zu mir, wohin denn dann? Kann ich mir vielleicht vorher eine Jacke oder so holen?"
„Nein, brauchst du nicht, wir haben es nicht weit.", sagte Mar, küsste kurz meine Stirn und zog mich dicht an sich und legte seinen Arm über meine Schulter. Er versuchte mir so viel Wärme von ihm zu geben, wie es nur ging, aber das war nicht wirklich viel, leider. Aber wohin ging er? Zum Spielplatz? Aber da hätten wir an meinem Haus vorbeigehen müssen und nicht in die komplett andere Richtung.
Hier war doch nichts mehr. Das letzte Haus war doch das von Neo und Nino und danach kam erst einmal nichts mehr und dann irgendwann die Straße. Wohin ging er mit mir? Was sollte das alles? Ich schaute wieder zu Mar, der immer noch nur geradeaus schaute, der wieder nur in seinen Gedanken vertieft war, jedoch war er ziemlich Aufgeregt, da sein Körper immer angespannter war, sein Herz schlug mit jedem Schritt schneller, auch sein Atem wurde immer lauter. Seine Hand fand immer wieder den Weg zu seinen Haaren und seine Schritte wurden immer langsamer.
„Alles ok, Baby?", fragte ich nach und schaute wieder zu ihm hoch. Mar antwortete mir nicht. Toll. „Baby?", aber immer kam noch nichts. Ich löste mich aus seinem Arm und stellte mich vor ihm hin, damit ich wenigstens seine Aufmerksamkeit schon einmal hatte.
„Mh?", machte er nur und schaute mich weiterhin nicht ein.
„Ich habe gefragt, ob alles ok bei dir ist? Weil du machst mir langsam Angst!", sagte ich leise und Mar seufzte.
„Tut mir leid, Engel.", sagte er, zog mich in seine Arme und umarmte mich, wo ich seinen ziemlich schnellen Herzschlag auch hörte. Oh man. Was brachte seinen Körper nur zu so einer Reaktion?
„Engel?", flüsterte er leise gegen meine Haare und ich entfernte meinen Kopf ein wenig von seiner Brust und schaute zu ihm hoch. „Was würde dich komplett aus der Fassung bringen? In Bezug auf Sachen, die ich machen würde?"
„Hö?", fragte ich. Die Frage war mehr als seltsam. Die Frage passte gar nicht zur Situation. Wieso fragte er mich in so einem Augenblick sowas? Was sollte das Bedeuten?
„Was würdest du mir niemals verzeihen? Was würde einen ziemlich großen Streit zwischen uns bedeuten? Was würde dich dazu bringen mich umzubringen?", fragte er weiter und schaute mich an.

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Summer Time
Romance[Teil 3] Irgendwas war immer noch zwischen Melody und Marlon. Es ging einfach nicht, dass sie nichts mehr miteinander zutun hatten. Sie brauchten einander. Vielleicht sogar mehr als jemals zuvor. Die Geburt stand an und Marlon wurde klar, dass er 's...