Kapitel 85:Unsere Geschichte 5

69 14 0
                                    

Und es vergingen wieder einmal 9 ganze Wochen. Ich kam einfach nicht mehr an dich ran. Sobald ich in der Zeit mit dir reden wollte, stellte sich einer der anderen mir in den Weg und schirmten dich vor mir ab. Das konnte doch einfach nicht sein. Ich wollte mich doch bei dir entschuldigen, wollte dir meine Sicht dazu erklären, aber ich bekam einfach keine Chance.

Ich habe so oft an euch gedacht. Ich wollte doch nur wissen, ob es dir und dem Wurm gut geht. Wollte mich erkundigen, wie die Schwangerschaft läuft, wie es dir damit geht, aber ich konnte es vergessen!

Ich selbst drehte langsam durch. Ich kam in meinem Leben nicht mehr klar. Und wieder trank ich und verwüstete alles. Schlug jedem, der nur einen dämlichen Spruch brachte. Schlafen ging nicht mehr, weil immer wieder du in meinen Träumen kamst und mir den Schlaf raubtest.

Deine Augen, dein Lachen, deine Berührungen. Alles vermisste ich jeden Tag mehr. Ich dachte viel an meine Fehler und bereute es so sehr. Wieso konnte ich nicht einfach der perfekte Freund sein, den du verdient hattest? Ich konnte dich immer mehr verstehen, wäre ich in der Situation gewesen, hätte ich danach wahrscheinlich nie wieder mit dir geredet, aber nicht du.

Und es kam heilig Abend. Du zogst mir die Kopfhörer aus dem Ohr und ich fluchte und motzte und schmiss nur mit Schimpfwörtern um mich, jedoch hörte ich abrupt auf, als ich deine Stimme hörte. Das musste eine Halluzination sein! Niemals konntest du das sein, aber als ich meine Augen öffnete und dir ins Gesicht schaute, sah ich, dass es wirklich du warst.

Ich wollte mir sofort bei dir entschuldigen und meine Chance nutzen, aber du wolltest nichts hören, sondern wolltest einfach nur, dass ich mit runter komme, damit es Essen gab. Damn, so kannte ich dich nicht, aber ich schob es auf die Schwangerschaft und sah, dass dein Bauch schon um einiges gewachsen war! Unglaublich. Ich konnte meinen Blick einfach nicht mehr von deinem Bauch nehmen, auch während des Essens nicht. Unser Baby wuchs und wuchs und ich hatte kaum etwas davon mitbekommen. Es machte mich traurig! Da ich alleine wieder daran Schuld war.

Ich bewunderte dich immer mehr. Auch deinen Umgang mit Rose. Wie selbstverständlich das alles für dich war. Wie sehr du die Maus liebtest und ich fragte mich immer wieder, ob es mit unserem Baby auch so sein wird?! Ich glaubte fest dran!

Es gab Geschenke! Du musstest dich gezwungenermaßen auf meinen Schoß setzen und ich merkte, dass es dir nicht wirklich passte, aber damn Engel, auch wenn du nur auf meinem Schoß sahst, ich war so glücklich. Deinen Geruch wieder um mich zu haben, deine Wärme, deine Stimme. Alles von dir. Egal, ob du nicht mehr mit mir reden wolltest und keinen Kontakt mehr haben wolltest. Ich griff nach jedem Strohhalm der mir gereicht wurde, Hauptsache du warst irgendwie in meiner Nähe. Und ich genoss es. Als du dich dann umgedreht hast und mir diesen bestimmten Blick schenktest vergaß ich alles um mich herum und schaute nur in deine Augen. Ich konnte den Blick einfach nicht mehr entweichen. Unsere Zeit spielte sich vor meinen Augen ab und wie ich dich einfach so extrem verletzen konnte. Jedoch wedelte Milo mit der Hand zwischen uns und der Moment war zerstört. Spast.

Aber deine Geschenke waren noch nicht fertig. Immerhin hatte ich auch was für euch! Jedoch wollte ich es dir alleine geben und ich bat dich mit in mein Zimmer zu kommen. Ich war einfach so nervös. Ich wusste nicht wie du reagieren würdest, was du machen würdest. Ich wollte dich auf keinen Fall wieder verärgern!

Aber erst durfte ich dein Geschenk aufmachen. Ich merkte, wie dein Atem sich verschnellerte, du ziemlich nervös wurdest, dein Herz konnte ich fast bis zu meinem Sitzplatz hören. Ich fragte mich, was dich so aus der Fassung brachte und wieso du es mir dann schenktest. Ich öffnete die Box und sah das Ultraschallbild. Gott, das alleine hätten mir schon als Weihnachtsgeschenk gereicht! Ich sah unser Würmchen! Schwarz auf weiß! Es war ein unglaubliches Gefühl für mich. Endlich erfuhr ich wie es weiter in deinem Bauch gewachsen war! Aber natürlich war das noch nicht alles. Als ich die restlichen Sachen aus der Box nahm, setzten sich die Puzzleteile in meinem Kopf immer mehr zusammen. Ein Junge?! Fuck! Ich war komplett sprachlos. Ich freute mich so sehr! Ein kleiner Prinz! Ich war so glücklich, dass ich alles um mich vergaß und dich einfach nur hochhob und dich im Kreis drehte. Sicher hätte ich mich auch so gefreut, wenn es ein Mädchen geworden wäre, aber ein Junge war irgendwie perfekt. Wie alles, was du machtest! Damn.

Summer TimeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt