Kapitel 20: Morgens

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Freitag, 26.12.

Schlagartig öffnete ich meine Augen und schloss sie direkt wieder. Ich stöhnte und zog mir die Bettdecke über den Kopf. Es war viel zu hell im Zimmer. Ich überlegte kurz, was für eine Uhrzeit wir haben mussten. Das passte zum Licht aber alles nicht.

Ich zog die Decke wieder weg und schaute zum Fenster, wo die Rollos nicht runter waren. Strahlender Sonnenschein, der den Schnee zum Glitzern brachte. Nicht schon wieder. Ich stöhnte genervt auf und schaute zu Mar, der falsch herum im Bett lag, genauso wie ich. Ich merkte seine Hand auf meinen Rücken und lächelte leicht. Sogar im Schlaf suchte er meine Nähe, ob ihm das so bewusst war?

Ich schaute wieder zu seinem Gesicht, das schlimm aussah. Das Auge war komplett angeschwollen. Der Riss in der Lippe war hingegen nicht wirklich schlimm. Ich rutschte was näher zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Ich wollte seine Wärme spüren. Ich vermisste das alles irgendwie. Mehr als mir lieb war.

Mar bewegte sich leicht und fing an meinen Rücken, auf dem seine Hand immer noch lag, zu streicheln. Ich lächelte leicht, da es mich an unsere Zeit erinnerte.

Ich blieb einfach so liegen und genoss es. Immerhin war es schon extrem lange her, dass er mich so berührt hatte, auch wenn wir nicht mehr zusammen waren. Ich brauchte es. Ich merkte, wie ich mich durch seine Berührungen entspannte.

„Morgen.", murmelte ich und gähnte erst einmal.

Mar hörte sofort auf mit seiner Hand, doch ich wackelte mit dem Körper hin und her, damit er weiter machen sollte. Was er dann auch tat.

„Morgen Kön... Mel. Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?", fragte er leise und auch noch ziemlich verschlafen.

„Irgendwie schon. Die Massage gestern war wohl so entspannend das ich eingeschlafen bin. Sorry, wollte eigentlich in meinem Bett schlafen!", murmelte ich weiter.

„Dafür brauchst du dich nicht entschuldigen.", sagte er leise und ich drehte meinen Kopf so, dass ich sein Gesicht sehen konnte.

„Trotzdem. Es ist vielleicht besser, wenn ich zu Hause schlafen.", sagte ich und er schüttelte sofort den Kopf.

„Niemals. Wir können wohl beide besser schlafen, wenn der andere im gleichen Bett liegt.", sagte er und ich nickte. Und wieder einmal hatte er recht. Verdammt und wie gut ich einfach neben ihm schlafen konnte.

„Wo du recht hast... naja, wie geht es dir? Dein Auge sieht echt schlimm aus. Soll ich dir was kühles holen? Damit die Schwellung zurück geht?", fragte ich und setzte mich schon ins Bett.

„Nein, geht schon.", sagte er und ich verdrehte die Augen, stand auf und holte ihm aus dem Badezimmer einen kalten Waschlappen und legte ihn vorsichtig auf sein Auge. Ich schaute ihm eine Weile nur an und beugte mich dann über ihn und nahm sein Handy. 10:53 Uhr. Wow.

„Ich werde bei dir noch zum Langschläfer.", grinste ich und legte das Handy wieder auf Seite. Er grinste und zuckte dann mit den Schultern. Arsch.

„Kann ich schnell Duschen gehen?", fragte ich ihn und er verdrehte nur das Auge und sagte nichts. Ich nahm es als Zustimmung und holte mir aus seinem Schrank neue Anziehsachen und verschwand ins Badezimmer. Zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Meine Arme taten weh. Ich ging aus der Dusche und schaute mir die Arme im Spiegel an. Wow. Mar hatte ganze Arbeit geleistet. Beide Seiten waren dunkelblau, fuck. Mit einem Top konnte ich die nächste Zeit erst einmal nicht mehr rumlaufen. Ich seufzte und ging wieder in die Dusche und duschte mich kurz ab.

Nachdem ich mich wieder angezogen hatte, putzte ich mir mit Mars Zahnbürste die Zähne, da mir nichts anderes übrig blieb und ging zurück zu seinem Bett, wo er immer noch so drauf lag, wie eben. Ich setzte mich im Schneidersitz neben ihm und nahm den Waschlappen vom Auge, drehte ihn um und legte ihn wieder vorsichtig drauf.

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