Kapitel 11: Fertig?

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Sollte ich? Hoffentlich würde das kein böses Ende nehmen.

Ich zog die Kopfhörer aus seinem Ohr und wartete auf seine Reaktion. Und es kamen Schimpfwörter die ich noch nie im Leben gehört hatte. Lief besser als wie gedacht. Langsam reichte es mir aber. Der Herr schaute mich immer noch nicht an, beleidigte mich nur. Es reichte.

„Fertig?", fragte ich ziemlich gereizt. Und es tat sich was.

Mar nahm blitzschnell den Arm von seinen Augen und schaute mich mit riesigen Augen an.

„Eng.. Mel!"

„Oh, fertig mit dem Beleidigen? Oder soll ich noch was warten bis du alle Schimpfwörter durch hast die du kennst?", fragte ich weiter. Ich war sauer. Aber auch ziemlich geschockt von dem allen. Mars Augen waren knallrot und nass! Oh Gott. Ich schluckte. Ich wusste immer noch nicht was ich machen sollte, wo ich hingucken sollte. Das war ziemlich kompliziert.

„Ich wusste...", fing er an, aber ich hob die Hand, damit er die Klappe hielt. Ich hatte immer noch verdammten Hunger und ich wollte nichts hören.

„Kommst du runter? Die anderen warten auf dich.", sagte ich. Ich versuchte neutral zu klingen , aber ich scheiterte kläglich.

Mar schüttelte den Kopf und schaute von meinem Gesicht zu meinem Bauch und lächelte leicht und schien sich jeden Millimeter einzuprägen.

„Wieso nicht?"

„Weil du mich nicht da haben willst.", sagte er leise und schaute wieder zu meinem Bauch. War da irgendwas?

„Das spielt keine Rolle, was ich will. Hier geht es um deine Eltern und die hätten dich gerne mit am Tisch und den Wunsch solltest du ihnen erfüllen. Also mach dich fertig oder so und komm mit runter. Nur beeil dich, der Hunger wird nicht weniger.", drängte ich ihn dann doch langsam und mein Bauch knurrte. Perfekter Zeitpunkt um meine Aussage zu untermauern.

„Nein. Ich bleibe hier. Es ist besser so.", murmelte er und ließ meinen Bauch nicht mehr aus den Augen. Ich stöhnte genervt auf und verdrehte die Augen. Musste er nun so ein Theater machen? Meine Fresse.

„Keine Ahnung, wo dein Problem nun ist Marlon, aber beweg deinen Hintern verdammt nochmal runter. Ich habe Hunger und bevor du nicht unten bist gibt es kein Essen! Ich mein es ernst. Tu uns allen einfach den gefallen und setz dich am Tisch. Von mir aus ess nichts und guck nur auf deine Hände oder was weiß ich es, aber mach es einfach!", äußerte ich mich ziemlich genervt und sauer.

„Mel, ich...", fing er an, aber ich stoppte ihn wieder.

„LASS GEHEN MENSCH! ODER SOLL ICH DICH RUNTER SCHLEIFEN? MIR IST DAS GERADE SO VERDAMMT EGAL DAS GLAUBST DU MIR NICHT!"

Oh Gott. Ich erkannte mich selbst nicht mehr. Ich drehte komplett ab, wegen dem Essen! Das war schon krank.

Mar schaute mich sprachlos an und nickte dann leicht. Wusch sich mit der Hand durch das Gesicht und setzte sich hin.

„Darf ich noch Duschen gehen?", fragte er vorsichtig.

„Wenns sein muss. 10 Minuten! Keine Sekunde länger.", sagte ich genervt und Mar stand auf, ging zu seinem Schrank und nahm sich frische Sachen raus. Schaute noch einmal zu mir und verschwand ins Badezimmer. Ich setzte mich auf das Bett und wartete.

Das Gespräch lief alles andere als gut. Das war doch alles scheiße. Ich ließ mich nach hinten ins Bett fallen und streichelte über meinen Bauch. So hätte ich mir das erste Gespräch nicht vorgestellt. Mar war so zahm wie ein Schoßhündchen. Das war erschreckend. Jedoch war meine Laune auch alles andere als gut und das obwohl Weihnachten war. Ich hätte zu Hause bleiben sollen. Hätte mich von allen fern halten sollen, dann wäre es gut gewesen.

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