Kapitel 58: Wir schaffen das!

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„Und was heißt das nun?", flüsterte er leise und schaute zum Boden.

„Keine Ahnung. Aber du wolltest wissen was los ist.", sagte ich und wusch mir die Tränen wieder weg.

„Mit dem allen habe ich nicht gerechnet. Ich wusste nicht, dass es dir so scheiße geht. Das dich das alles so sehr belastet."

„Wie solltest du davon auch was wissen? Ich habe es bis gestern ja selbst nicht so richtig realisiert, aber es war, als wenn jemand einen Schalter in meinem Inneren umgelegt hat und alles raus ließ."

„Und was willst du jetzt machen? Was ist mit uns? Was ist mit Marlo?"

„Ich weiß es nicht, Mar. Ich habe keinen Vorschlag.", sagte ich und setzte mich auf das Bett neben Mar.

Es tat gut ihm alles zu sagen was mich belastete, auch wenn es keine schönen Themen waren. Aber vielleicht fanden wir einen Weg alles irgendwie zu lösen.

Ich merkte, wie Mar seine Arme um mich legte und mich auf seinem Schoß zog und mich dort fest umarmte. Ich legte wie automatisch meinen Kopf gegen seine Schulter und genoss die Wärme, die sein Körper ausstrahlte. Zog seinen Geruch ein und hörte auf seinen Herzschlag. Meine Arme legte auch ich um Mar und ließ einfach los und wieder liefen mir die Tränen die Wange herunter, wurden aber von Mars Pulli aufgefangen.

„Wir werden das schaffen, Königin. Ich werde dir helfen, bei allem. Ich verspreche dir, dass wir das geregelt bekommen. Nur bitte versprich mir eins, versuch dich an die Gefühle, die du während der Schwangerschaft hattest, wieder zu erinnern. Versuch das Positive in dem ganzen zu sehen. Und wenn du deine Zeit brauchst, dann sag es sofort und ich lass dir deine Zeit."

Ich nickte nur, da ich nicht mehr im Stande war etwas dazu zu sagen.

Mar streichelte mir immer wieder über den Rücken und küsste ab und an meinen Kopf.

„Wie geht es dir Engel?", fragte Mar nach einer Weile leise.

„Besser?!", fragte ich ihn und entfernte mich etwas von seiner Schulter und schaute ihn an.

„Wirklich?", fragte er leise und ich nickte und lehnte mich wieder gegen seine Schulter. Auch Mar umarmte mich wieder feste und hielt mich einfach nur fest.

„Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere, Königin. Vergiss das nie, ok?", flüsterte er gegen meine Haare und ich nickte und die nächsten Tränen kamen. Und wieder blieben wir einfach nur so sitzen, bis es an der Tür klopfte und jemand ins Zimmer kam.

„Hey, ich will euch nicht stören, aber der Kleine stinkt!", flüsterte Ethan und Mar küsste noch einmal meinen Kopf und stand mit mir auf, legte mich zurück ins Bett und küsste meine Stirn.

„Ich mach das.", sagte er leise und ging mit Ethan aus dem Zimmer.

Was sollte ich nur machen? Ich wollte doch zu dem Kleinen eine Bindung. Immerhin war ich seine Mutter. Was stimmte den mit mir nicht? Warum fiel es mir so schwer?

Kurze Zeit später kam Marlon mit dem Kleinen und einer Flasche wieder und setzte sich mit ihm zu mir ins Bett und gab ihm die Flasche. Ich lehnte mich gegen Mar und schaute einfach nur auf das kleine Geschöpf auf Marlons Arm.

Mein Sohn. Unser Sohn.

Das Kind, welches ganze neun Monate in meinem Bauch heran wuchs, welches mich die letzten Wochen immer wieder trat und seinen Onkel immer wieder High Fives gab. Jener, der für Mar alles war. Und er sollte auch für mich alles sein. Er sollte der Mittelpunkt in meinem Leben sein und ich sollte mich hinten anstellen. Der Kleine ging vor. Vor allem.

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