Kapitel 64: Übelkeit

116 14 0
                                    

Samstag, 16.05.

Mir war sowas von schlecht. Fuck. Ich öffnete die Augen, schlug mir die Hand gegen den Mund und befreite mich aus der Bettdecke und lief zum Klo. Oh nein. Diese Erinnerungen. Ich übergab mich erst einmal und ließ mich stöhnend neben dem Klo nieder.

Das war anscheinend doch ein wenig zu viel Alkohol gestern Abend. Verdammt.

Mein Kopf pochte. Mir ging es gar nicht gut. Schlecht wurde mir schon wieder und ich lehnte meinen Kopf wieder über das Klo und ließ alles raus. Scheiße. Ich stöhnte wieder und schloss meine Augen. Das letzte Glas war anscheinend doch zu viel.

Ich wartete noch einige Minuten, aber es kam nichts mehr, also haute ich auf die Spülung und stand ganz langsam auf und ging zum Waschbecken. Ich schaute in den Spiegel und stöhnte noch einmal.

Ich sah ziemlich scheiße aus. Meine ganze Schminke war verlaufen, meine Haare waren komplett durcheinander und ich sah einfach nur extrem fertig aus. Ich schaute zum Wasserhahn und ließ erst einmal Wasser laufen und wusch mir kurz durch das Gesicht mit kaltem Wasser und putzte mir schnell die Zähne, nur um diesen ekelhaften Geschmack aus dem Mund zu bekommen. Bäh.

Nachdem ich alles geschafft hatte ging ich ganz langsam zurück zu Marlons Bett und legte mich wieder rein. Zur Sicherheit hatte ich seinen Papierkorb mitgenommen und stellte ich neben das Bett. Vorsorge! Immerhin wusste ich nicht, ob da noch mal was kommen würde. Aber mein Kopf brachte mich um. Dieses pochen machte mich verrückt. Der Schmerz ließ gar nicht mehr nach, sondern wurde immer stärker.

Ich schaute zu Mars Seite, aber sein Bett war gemacht und auf seinem Kopfkissen lag ein Zettel. Ich stöhnte wieder auf und nahm ihn langsam in die Hand und öffnete ihn.

'Liebe Königin!

Die Nacht war ein bisschen zu lang! Da du sicherlich ziemliche Kopfschmerzen hast, habe ich dir ein Glas mit zwei Kopfschmerztabletten auf den Nachttisch gelegt.

Mach dir keine Sorgen um den Prinzen. Sofia wollte mit ihm Spazieren gehen und bringt ihn uns heute Abend erst zurück.

Ich selbst habe noch etwas zu erledigen, verspreche dir aber, dass ich um 18:00 Uhr spätestens zurück bin.

Erhol dich ein wenig, Babe und schlaf deinen Rausch aus!

Ich liebe dich!

Marlon <3'

Und wieder stöhnte ich auf, schmiss den Brief weg und legte mich vorsichtig zurück auf das Kissen. Wieso war er schon wieder weg? Wieso konnte er nicht bei mir bleiben? So wie früher immer? Wieso konnten wir nicht einen Morgen zusammen aufwachen? Ich hasste es immer mehr. Ich war sauer auf Mar. Ich war sauer auf meinen Kopf, auf meinen Körper – auf alles!

Ich drehte mich, nahm die Kopfschmerztabletten und legte mich ins Bett zurück und schlief noch einmal ein.

Wie viel Uhr wir hatten, wusste ich nicht, aber es musste schon etwas später sein, da die Sonne langsam unter ging. Ich schaute mich um und hörte, dass im Badezimmer das Wasser der Dusche lief. Ich setzte mich hin, checkte erst einmal, wie es meinem Kopf und meinem Bauch ging, aber der Schlaf schien Wunder bewirkt zu haben. Meinem Kopf ging es ziemlich gut und es pochte nichts mehr und meinen Magen ging es auch gut, weil mir weder schlecht war noch mich irgendwie unwohl fühlte. Zum Glück.

Ich stand langsam auf, wartete, ob doch etwas kommen würde, aber da kam nichts, also ging ich zur Badezimmertüre und öffnete sie langsam und leise.

Mar stand mit dem Rücken zu mir unter der Dusche und wusch sich gerade die Haare. Ich ging leise ins Badezimmer, zog mich aus und stellte mich hinter Mar und legte meine Arme um seinen Körper. Meine Wange drückte ich fest gegen seinen Rücken und schloss meine Augen.

Summer TimeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt