Kapitel 55: Zuhause

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Unten angekommen legte ich meinen Arm um Mar und ging mit ihm hinter Ethan her, der mit unserem Sohn ziemlich schnell ging. Ob er auf der Flucht war? Der Flucht vor uns?

„Ey Ethan, mach mal langsamer!", rief ich ihm hinter. Er blieb stehen und drehte sich um und wartete auf uns.

„Sorry, bist ein bisschen langsam heute, MAMA!", sagte er grinsend, als wir bei ihm und dem Prinzen ankamen.

„Kann nicht sein. Aber wo hast du geparkt? Und Baby wo hast du geparkt?", fragte ich und schaute die beiden heißen Typen vor mir an.

„Mels Auto steht direkt hier vorne. In der Nacht war hier ja nicht wirklich was los!", sagte Mar und deutete mit dem Kopf in die Richtung.

„Ich hab ziemlich weit hinten geparkt. Reihe 18 mein ich.", sagte Ethan und schien noch einmal zu überlegen, sagte aber nichts weiter.

„Alles klar. Dann würde ich sagen, dass du Ethan Mar den Prinzen gibst und dafür die Tasche und die Torte nimmst.", schlug ich vor und schaute zu Ethan, der eine Schnute zog. Wieso das denn nun schon wieder?

„Soll ich den Prinzen nicht mitnehmen?", fragte Ethan.

„NEIN!", schrien Mar und ich gleichzeitig und fingen an zu lachen.

„Na danke auch!", motzte Ethan und war nun beleidigt. Och.

„Nicht beleidigt sein, Ethan!", sagte ich und grinste ihn an.

„Tz!", machte er und ich lachte immer mehr.

„Du darfst doch mit meinem Auto fahren, das ist doch was, oder? Also bring mir das Auto heil nach Hause, wenn nicht kannst du keine Kinder machen, verstanden?", sagte ich grinsend und Ethan schnaubte noch mehr.

„Du bist scheiße, MAMA!", sagte Ethan eingeschnappt.

„Niemals. Also bis gleich dann.", sagte ich und ging weiter. Mar tauschte mit Ethan und nahm den Prinzen und kam hinter mir her. Seine freie Hand legte er um meine Hüfte und drückte mich wieder dicht an ihn ran.

„Sollen wir, wenn wir gleich zu Hause sind ein bisschen spazieren gehen?", fragte Mar.

„Gerne. Nehmen wir die Maus auch mit?", fragte ich und schaute hoch in Mars Gesicht.

„Klar, wenn du das willst und Mum nichts dagegen hat, aber da brauchen wir uns bestimmt keine Sorgen zu machen."

„Stimmt.", sagte ich und hielt nach Mars Auto Ausschau, welches wir dann auch in Reihe 18 fanden.

Mar machte das Maxi Cosi fest und wir setzten uns rein.

„Jetzt beginnt das Leben als Familie. Im Krankenhaus waren immer noch die Schwestern da, aber jetzt sind wir auf uns alleine gestellte. Es ist schon seltsam. Das geht alles einfach viel zu schnell. Nun beginnt unsere Zukunft mit dem Prinzen, wer weiß was sie noch alles bringt. Ich hoffe nur, dass wir alles geschafft bekommen und das der Prinz sich wohl fühlt.", sagte ich zu Mar, der mich anschaute und immer wieder nickte.

„Wir schaffen das Engel. Zusammen! Lassen wir uns mal überraschen wie alles wird. Aber es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass wir jetzt eine kleine Familie sind und das unser kleiner Prinz mit uns nach Hause kann und wir uns kennenlernen können. Wobei, er kennt uns wahrscheinlich schon, aber wir kennen ihn noch nicht, sondern haben ihn nur über die Ultraschallbilder gesehen."

„Das stimmt. Lassen wir es auf uns zukommen und alles genießen!", sagte ich und lehnte mich gegen Marlons Arm. Er küsste mich noch einmal und fuhr los.

So richtig verarbeitet hatte ich es immer noch nicht, dass ich die Mutter des kleinen Prinzen war. Ich fühlte mich auch nicht so, so wie eine Mutter. Aber fühlte man sich da anders? Musste man sich anders verhalten? Ich wusste es nicht genau, aber ich dachte schon. Ich musste mein Handeln nun drei mal überlegen und auch hatte ich nicht nur die Verantwortung für mich, sondern auch für Marlo. Aber ich wusste nicht, wie ich das alles machen sollte. Lernte man es mit der Zeit oder kam es einfach so?

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