Kapitel 4: Horrorfilme

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„Mel? Ich will dich ja nicht raus schmeißen oder so, aber wenn du Marlon nicht begegnen willst würde ich sagen, dass du jetzt am besten gehst, da er sehr wahrscheinlich gleich wieder hier sein wird. Immerhin ist er schon seit heute Morgen weg und wir haben jetzt schon 16:30 Uhr.", riet Tessa mir und ich nickte und stand auf.

„Ich komm mit. Muss mir dringend neue Sachen anziehen gehen. Die hier sind immer noch ziemlich nass und ich will Morgen nicht krank sein.", sagte Milo und stand auch auf.

„Bis dann.", verabschiedeten wir uns von den anderen und umarmten sie noch einmal kurz. Ich verabschiedete mich noch von der Maus, die im Kinderwagen lag und schlief und dann noch schnell von Tessa und ging zusammen mit Milo zu ihm.

Gerade als wir an der Haustür ankamen hörte ich ein Auto in die Einfahrt fahren. Ich schloss die Augen und betete, dass Milo so schnell wie möglich die Tür aufschloss und ich rein konnte. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte Marlon einfach noch nicht sehen. Ich konnte das nicht. Oh Gott, wie sollte es Weihnachten werden? Fuck. Ich hörte wir das Auto ausgeschaltet wurde und eine Türe aufging.

„MELLL!", rief Mar. Nein. Bitte nicht. NEIN! Milo hatte es dann doch endlich mal geschafft die Türe zu öffnen und ich lief schnell rein. Ich konnte einfach nicht in Marlons Gesicht gucken. Seine Stimme hatte schon wieder gereicht. Es tat so sehr weh. Wieso nur?

„Sorry.", entschuldigte Milo sich schnell und schloss die Türe hinter uns.

Ich sagte nichts, sondern zog mir wieder die Schuhe und die Jacke aus und begrüßte in der Küche erst einmal Neo und noch einmal Sofia, die ich am 'Morgen' ja schon begrüßt hatte. Wir redeten kurz und ich ging mit Milo hoch in sein Zimmer, da er immer noch die nassen Klamotten an hatte.

„Zieh dir ne andere Hose an, Mel. Nicht das du nachher noch krank wirst.", sagte er und ich schaute ihm vom Bett aus an. Ich sollte krank werden, weil die Hose nass war? Ich versuchte das Lachen zu unterdrücken und ernst zu schauen, aber das klappte nicht und ich fing wieder heftig an zu lachen.

„Oh man, Milo. Ich habe die Hose nur ein bisschen nass. Du bist von oben bis unten Klitschnass.", sagte ich lachend.

„Haha!", sagte er und holte aus dem Schrank frische Sachen raus und warf mir eine Trainingshose zu, die in meinem Gesicht landete. Danke Milo.

„Bin schnell Duschen.", informierte er mich und ging ins Badezimmer. Ich lachte immer noch und wechselte dann doch die Trainingshose und legte mich in Milos Bett und machte den Fernseher an. Wieso kam eigentlich immer nur irgendein Mist, der mich nicht im geringsten interessierte? Ich stöhnte genervt auf und hielt mir das Kopfkissen übers Gesicht.

Marlons Stimme in echt zu hören war komisch, aber sie war auch so vertraut. Scheiße. Ich war froh, dass ich nicht zu ihm geschaut hatte. Ich wusste einfach nicht was oder wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Was ich machen sollte.

Ich legte das Kissen wieder zurück und schaute zu Milo der mich seltsam ansah. Ich fragte, was er wollen würde, aber er schüttelte nur den Kopf und legte sich neben mir ins Bett, nahm die Fernbedienung und machte Sky an. Wieso hatte er Sky und hatte mir nie was gesagt? Ich schaute mit großen Augen zu ihm.

„Was?", fragte er und zog seine Augenbraue hoch.

„Wiesoooooooo hast du nie was gesagt? Weißt du was für geile Filme da kommen?!", fragte ich ihn und setzte mich ins Bett.

„Ich weiß. Ich schau mir die meisten auch an, wenn ich Zeit habe.", sagte er grinsend und fing sich von mir eine gegen die Brust. Arsch.

„Tz. Du hättest mich vielleicht vor 8 Wochen schon darauf aufmerksam machen können? Dann hätte ich massig Filme schauen können!", motzte ich, aber er grinste nur und machte ein 'Ohhhhh'. Arsch. Und er fing sich schon wieder eine. Ich musste sagen, während der Schwangerschaft schlug ich gerne andere Leute, wobei sie hatten es auch verdient, meistens jedenfalls.

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