Kapitel 57: Gespräch

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Donnerstag, 19.03.

Während der zweistündigen Rückfahrt hatte ich mir wieder ziemlich viele Gedanken gemacht. Ich dachte einfach zu viel nach. Ich zerbrach mir einfach zu sehr den Kopf. Ich fuhr seufzend in die Einfahrt von Tessas Haus und stellte den Wagen ab.

Ich holte noch einmal tief Luft und stieg aus dem Auto aus und ging langsam zum Haus, in dem überall Licht brannte. Kein gutes Zeichen. Ich schluckte noch einmal und schloss die Türe auf und ging leise rein. Schloss die Türe leise und wollte auf schnellsten Weg in Marlons Zimmer gehen, aber leider Gottes ließ ich den verfickten Schlüssel fallen, was einen ziemlichen Krach machte.

Das konnte doch nicht wahr sein. Ich stöhnte laut auf und bückte mich zum Schlüssel, als Mar in den Flur kam und auf mich zukam.

„FUCK! Kannst du mir mal sagen wo du warst? Geht es dir gut? Ist was passiert? Wieso bist du nicht an dein Handy gegangen? Weißt du was wir uns für Sorgen gemacht haben? Verdammt, red mit mir Mel!", äußerte sich Mar und schien auf der einen Seite erleichtert zu sein, aber auf der anderen Seite auch angepisst und voller Sorge. Er hantierte während seiner Rede mit den Händen vor sich herum und stemmte sie in seine Hüfte.

„Alles gut.", sagte ich und stellte mich wieder richtig hin.

„Alles gut? Mehr sagst du nicht? Weißt du was wir uns für fucking Sorgen gemacht haben?", schrie Mar auf einmal und ging sich mit der Hand durch die Haare.

„Ich geh schlafen.", informierte ich Mar und lief hoch in sein Zimmer, aber so wie Mar eben war folgte er mir und wollte Antworten, aber was sollte ich ihm sagen? Ich wollte mit ihm darüber erst einmal nicht sprechen. Im Zimmer angekommen zog ich mich um und schaute zu Marlo, der tief und fest schlief. Ich lächelte leicht und ging zum Bett, legte mich rein und zog mir die Bettdecke bis unter die Nase.

„Damn Melody. Red verdammt nochmal mit mir.", flüsterte Mar fluchend.

„Alles gut, Marlon. Mach dir keine Sorgen. Darf ich nun ein wenig Schlafen? Ich bin ziemlich müde.", flüsterte auch ich und schaute zu Mar, der mich nur mit großen Augen ansah und anscheinend nicht wusste wie er mit der Situation umgehen sollte.

„Danach will ich Antworten!", motzte Mar und verließ leise das Zimmer.

Antworten? Die würde er erst einmal nicht bekommen, da konnte er machen was er wollte.

Ich drehte mich in meine Schlafpostion und schlief augenblicklich ein.

Der Schlaf war erholsam. Und ich merkte, wie er mir wirklich gut tat. Ich öffnete die Augen leicht und schaute mich im Zimmer um. Mar war nirgendwo zu sehen. Ich war erleichtert und rollte mich auf seine Seite es Bettes und schaute auf sein Handy. 15:57 Uhr.

Fuck. Ich stand auf und ging zum Kinderbett, aber da war kein Marlo. Ich seufzte und nahm mir aus dem Schrank neue Sachen heraus und ging erst einmal Duschen.

Weder hatte ich den Kleinen weinen gehört, noch hatte ich Marlon gehört, wie er aus dem Zimmer ging oder ins Zimmer kam. Ich musste wohl ziemlich tief geschlafen haben.

Ich wusch mich kurz ab und stieg aus der Duschen, putzte mir die Zähne, kämmte mir die Haare und zog mich soweit an.

Ich schaute mich im Spiegel an. Es war nichts von der fröhlichen Mel zu sehen, die ich einst war. Mein Gesicht war ernst. Mein Lachen, welches ich aufsetzte war künstlich, also ließ ich es wieder und schaute mich weiter an. Mein Gesicht war weiß. Unter den Augen hatte ich Augenringe, wobei ich doch ziemlich lange und tief geschlafen hatte. Meine Haltung war gekrümmt, als wenn ich alle Last auf meinen Schultern tragen würde. Meine einst so stolze Haltung war weg. Mein Aussehen passte zu meinem Inneren.

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