Kapitel 66: Date

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Das Schweigen machte mich umso nervöser. Ich hasste es einfach. Ich musste mich ablenken, aber das ging gar nicht so einfach.

„Baby? Willst du mir jetzt nicht verraten, wo wir hin fahren?", fragte ich zuckersüß, aber Mar schüttelte den Kopf und ließ seinen Blick weiter auf die Straße gerichtet. Super, das mit dem Ablenken klappte besser als gedacht.

Ich seufzte und legte meinen Kopf gegen die Fenster und schaute eine ganze Weil nur in die Dunkelheit, die ab und zu durch ein paar Straßenlaternen erhellt wurde, aber mich lenkte das ganze nicht wirklich ab. Immer wieder putzte ich mir meine Hände an der Strumpfhose ab und versuchte mich zu beruhigen, aber das klappte genauso wenig, wie die Ablenkung.

„Baby? Ist es noch lange?", fragte ich und drehte meinen Kopf zu ihm. Und wieder schüttelte er den Kopf nur und redete einfach nicht. Verarschen? Konnte er nicht einfach ein kleines Gespräch mit mir führen? Immerhin war ich diejenige, die nicht wusste, wohin es ging und was mich erwarten würde.

„Baby? Redest du heute noch einmal mit mir?", fragte ich und Mar nickte nur, sagte trotzdem noch nichts. Nun reichte es aber langsam mal.

„Baby? Ich bin Schwanger.", haute ich raus und hatte den gewünschten Erfolg. Mar trat voll auf die Bremse und schaute mich mit riesigen Augen an.

„Bitte?", fragte er panisch, fuhr jedoch auf die Seite und machte die Warnblinkanlage an.

„Bleib locker, das war ein Witz. Aber es hat was gebracht, du redest wieder.", sagte ich und grinste auf einmal. Mar schaute mich extrem sauer an und wusch sich mit der Hand durch das Gesicht.

„Damn Engel. Der war scheiße. Verdammt.", fluchte er, aber ich zuckte nur mit den Schultern.

„Selber Schuld. Außerdem wie sollte ich Schwanger werden? Der erste Sex nach der Geburt war gestern und so schnell erfährt man wohl nicht, dass man Schwanger ist.", sagte ich und küsste ihn kurz.

„Fuck!", fluchte er weiter und schloss seine Augen.

„Red mit mir. Ich hasse es, wenn du nicht mit mir redest.", sagte ich leiser und nahm seine Hand in meine.

„Sorry Engel. Das ist alles nicht so einfach gerade.", sagte er, zog mich leicht zu sich und küsste mich wieder leicht auf den Mund.

„Wieso?", wollte ich wissen, aber Mar schwieg wieder.

„Du sagst es mir nicht?", fragte ich weiter und er schüttelte den Kopf.

„Lass dich überraschen Königin!", sagte er küsste mich noch einmal und setzte die Fahrt fort.

Ich sagte nichts mehr, sondern wartete einfach ab. Mar sagte eh nichts und damit musste ich zurecht kommen, ob ich wollte oder nicht. Außerdem würde ich eh bald erfahren, warum er so Nervös war. Weder redete er mit mir, noch schien er wirklich da zu sein. Immer wieder putzte auch er sich die Hände an seiner Hose ab und legte sie zurück aufs Lenkrad.

Ich lehnte mich soweit es eben ging an ihn und genoss die Wärme, die von ihm ausging. Aber ich merkte, wie sein Herzschlag ziemlich schnell schlug und auch seine Atmung war nicht so flach wie sonst immer. Anscheinend musste der Abend Mar wirklich etwas bedeuten, aber ich verstand es immer noch nicht, da heute einfach nicht unser Einjähriges war.

Kurze Zeit später fuhr Mar ab und auf einen Parkplatz, der zu einem italienischen Lokal gehörte. Ich runzelte die Stirn. Deswegen war Mar so Nervös? Oh man. Ich schaute zu ihm. Seine Augen waren geschlossen und er holte tief Luft und schaute dann wieder zu mir.

„Wir sind da, Engel.", flüsterte er und ich lächelte nickend. Mar löste seinen Sicherheitsgurt und stieg aus dem Auto aus, kam zu meiner Türe und öffnete mir die Türe und hielt mir seine Hand hin, die ich ergriff und mir von ihm aus dem Auto helfen ließ.

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