Summer Time

Kapitel 59: Nicht viel passiert

Freitag, 15.05.

Die letzten knapp 2 Monate gingen zügig vorbei. Nachdem ich Mar meine Probleme geschildert hatte strengte er sich an und versuchte alles zu machen und auch ich strengte mich an. Nicht nur zu der Beziehung mit dem Prinzen, sondern auch zu der Beziehung mit Marlon.

Von Tag zu Tag nahmen meine Gefühl für den Kleinen zu und ich entwickelte wirkliche Muttergefühle, die nicht gespielt waren. Von meinem 'Problem' hatte ich nur Marlon erzählt, der mir versprochen hatte, niemanden etwas davon zu erzählen, da es mir so unangenehm war.

Ich hatte mich einige Tage später darüber etwas im Internet informiert und war zum Glück nicht die einzige, der es so ging und es viele Mütter hatten. Mich beruhigte es etwas, dass ich nicht alleine damit war.

Jedoch wurde Mar mit der Zeit immer seltsamer. Er verschwand einfach und sagte nicht wohin. Er schien gestresst zu sein, telefonierte nicht mehr in meinem Beisein. Wenn ich ihn fragte, wo er war, bekam ich immer nur unlogische Antworten. Und es wurde mit der Zeit einfach immer mehr. Die letzten Wochen hatte ich ihn fast gar nicht mehr gesehen. Zuerst dachte ich, dass es wegen der Uni wäre, aber da hatte er keine Probleme. Meine Befürchtungen, dass er eine andere hatte kamen wieder und ließen mich auch nicht los, aber Mar sagte immer wieder, dass es keine andere geben würde. Ich würde bald alles verstehen.

Ich fand es zum Kotzen. Milo und Ethan schienen zu wissen, was bei Mar los war, aber sie sagten es mir nicht, sondern meinten auch immer nur, dass ich es bald erfahren würde und ich sollte mir keine Gedanken darum machen. Etwas beruhigte es mich, da die zwei mir sofort sagen würden, wenn Mar eine andere hätte, aber trotzdem kamen immer wieder diese Zweifel an dem allen.

Aber die Zwei kümmerten sich hervorragend um Marlo. Brauchte ich einmal einen Aufpasser oder eine Stunde für mich, waren sie sofort zur Stelle und schnappten sich den Prinzen und verschwanden bis abends mit ihm, egal, ob ich samstags morgens anrief oder am späten Nachmittag, sobald einer der beiden den Kleinen hatte, sah ich ihn den ganzen restlichen Tag nicht mehr. Die Pampers wurde dann entweder von Sofia oder von Tessa gemacht. Jedoch hatten Ethan und Milo auch einige Male Pech und niemand von den beiden Müttern war da und so mussten sie Marlo die Pampers machen, was einigermaßen ging. Außer das der Wurm die Pampers verkehrt herum an hatte, aber damit konnten wir leben.

Mein Alltag bestand eigentlich nur noch aus Marlo, Wäsche waschen, Haushalt, Kochen und Spazieren gehen. Für die Uni hatte ich wenig in der Zeit getan, aber die anderen Sachen mit Marlo und Mar gingen eben vor und da musste die Uni hinten anstehen. Aber ich probierte immer mal wieder abends ein wenig zu lernen, wenn Marlo schlief und Mar wieder nicht da war.

Die Maus war oft in meiner Nähe, da ich sie einfach nicht links liegen lassen konnte, auch wenn ich ein eigenes Würmchen hatte. Sie war so munter und robbte langsam. Sie lachte, saß alleine und griff nach Sachen, vor allem nach dem Spielzeug Auto, was Ethan dem Prinzen geschenkt hatte. Das hätte er wahrscheinlich lieber der Maus schenken sollen, da sie es unheimlich liebte.

Mit meiner Zwillingsschwester hatte ich gar nichts mehr zu tun, sie hatte sich Marlo kurz angeguckt, die Augenbraue hoch gezogen und ist in ihr Zimmer gegangen.Weder hatte sie mich gefragt, wie er hieß, noch ob alles ok sei. Aber ich konnte auch drauf verzichten, wenn ich ehrlich war, weil sowas brauchte ich nicht. Sicherlich nicht, ich hatte andere Probleme, als mich mit Elisa auseinander zusetzen.

In zwei Tagen würde ich ein Jahr mit Marlon zusammen sein, auch wenn wir immer wieder Pausen dazwischen hatten. Ob er bei dem ganzen Stress den er in letzter Zeit überhaupt daran dachte? Ich bezweifelte es. Aber ich musste mich einfach überraschen lassen. Jedoch wollte ich Mar etwas zum Einjährigen holen, nur ich wusste einfach nicht was. Immerhin hatte er alles. Es war echt schwer, aber ich hatte den Tag noch zum Überlegen und auch den Samstag hatte ich noch Zeit. Ich würde schon noch etwas finden, was ihm gefiel. Er liebte das Fußballspielen. Nachdem wir mit Marlo das erste Mal zu einem Spiel von Mar und der Mannschaft gegangen waren, schenkte die Mannschaft uns ein Trikot mit Hose für das Würmchen, wo MARLO 10 ganz groß drauf stand dazu noch den passenden Trainingsanzug. Mar war hellauf begeistert, da er es sich gewünscht hatte und wir damals im Geschäft drüber gesprochen hatten, aber der Trainer sagte immer wieder, dass es ein Trikot vom Verein nicht in so klein geben würde, da hatte er Mar wohl ziemlich verarscht. Aber wir zogen es Marlo jedes Mal an, wenn wir Mar zum Spiel begleiteten, damit auch jeder wusste, zu wem Marlo gehörte, als ob man es nicht auch so sah, aber da ließ Mar nicht mit sich reden.