Kapitel 9: Gedanken

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Ich entschloss, mir in der Badewanne weiter Gedanken darüber zu machen und ging ins Badezimmer und ließ Wasser in die Wanne, tat noch Schaum hinzu und zog mich aus. Machte die Türe zu und schaute mich im Spiegel an. Mein Bauch war schon eine ziemliche Kugel und generell hatte ich einiges zugenommen. Die Brust war noch größer geworden, als sie vorher schon war. Mein Hintern genauso. Oh man.

Nach der Schwangerschaft sollte ich wirklich ein wenig Sport mit Milo machen, damit wenigstens etwas wieder von dem Zugenommenen wieder runter ging, aber da hatte ich zum Glück noch ein wenig Zeit. Dauerte schließlich noch knappe 3 Monte. Aber das Essen schmeckte irgendwie immer wieder geil, da konnte ich noch nicht einmal etwas für. Ich seufzte. Streichelte meinen Bauch noch etwas und wendete mich dem Badewasser zu. Stieg vorsichtig rein und legte mich hin.

Wie es wohl werden würde, wenn ich ihn wieder sah? Ich hatte Angst davor, ich wusste einfach nicht was ich machen würde, wenn er mit mir reden wollen würde, wenn er mir zu nahe kam, wenn wir alleine schon im gleichen Raum waren. Es war Weihnachten und ich wollte niemanden das Weihnachtsfest versauen, aber ich wusste es wirklich nicht. Ob ich ihn ignorieren würde, wie die ganzen letzten Wochen? Ob ich ihn anschreien würde, weil ich nichts von ihm hören wollte?

Das war doch alles scheiße. Ich hasste es, aber wir mussten reden. Irgendwie. Oh man. Ich seufzte wieder einmal und ließ mich ins Wasser gleiten. Zählte einfach, wie lange ich die Luft anhalten konnte und tauchte wieder auf. 42 Sekunden. War auch mal besser.

Ich tat alles um mich abzulenken, Hauptsache ich musste nicht an das Zusammentreffen mit Marlon denken. Ich nahm meinen Rasieren und fing an mich langsam zu rasieren und malte mit dem Rasierschaum auf meiner Haut herum. Nachdem ich damit fertig war, versuchte ich mich noch ein wenig zu entspannen, aber das klappte überhaupt nicht. Toll.

Ich ließ das Wasser raus, wusch mich und meine Haare und spülte alles ab. Stieg aus der Wanne raus und trocknete mich ab und ging zum Kleiderschrank, nahm mir den trägerlosen BH und ein schwarzes Höschen und zog beides an und ging zurück ins Badezimmer, wo ich mir die Haare erst einmal föhnte und dann lockte, was einfacher war, als gedacht, da sonst immer Am und Lu das machten. Ich putzte mir noch mal die Zähne und fing an mich zu schminken, jedoch nur leicht und die Augen ein wenig betont, aber mehr auch nicht. Als ich auch damit fertig war schaute ich mich noch einmal an und ging zurück zum Kleiderschrank, wo das schwarze Kleid drin hing, welches ich anziehen wollte. Jedoch zog ich mir erst eine normale Strumpfhose an und dann das Kleid.

Nachdem ich es anzog, sah es gar nicht so schlimm aus wie gedacht. Keine Träger, an der Brust eng und dann wurde es weiter, so, dass es den Bauch nicht betonte. Ich drehte mich vor dem Spiegel hin und her, klar sah man den Bauch, aber er war nicht der Blickfang im Kleid, dass waren dann doch eher meine Brüste und die Beine, da das Kleid ziemlich viel Bein zeigte.

Aus meinem Nachttisch nahm ich die Sternkette von Marlon und zog sie mir an. Sie passte perfekt, da sie so funkelte, hoffentlich würde er es nicht falsch verstehen. Ich biss mir auf die Lippe und schaute die Kette an, ging immer wieder leicht mit den Fingern drüber. War es richtig sie anzuziehen? Aber ich selbst hatte keine Kette und ich musste irgendwas um den Hals haben, da es sonst zu nackt am Hals aussah und die Ringkette wollte ich einfach nicht anziehen, sie hatte eine ganz andere Bedeutung für uns beide, jedoch war diese Bedeutung nicht mehr wichtig. Würde ich dann sehen, dachte ich und nahm mir mein Armband und legte es mir um. Schnappte mir die High Heels und zog diese auch an und schaute mein Outfit an. Es sah gut aus, unter den Umständen. Ich zog hier und da immer wieder, aber das klappte nicht so wie ich es wollte. Ich ließ es. Ich konnte eh nichts mehr dran machen.

Aber da es draußen ziemlich glatt war und ich mich nicht auf die Nase legen wollte zog ich die High Heels wieder aus und dafür meine Superstars an, die ich bei Tessa dann wieder wechseln wollte. Packte die High Heels in die Tüte und schaute zur Uhr. Noch knapp eine Stunde hatte ich Zeit. Mein Puls beschleunigte sich ein wenig, genauso wie das flaue Gefühl im Magen. Aber ich freute mich auch irgendwie darauf Marlon zu zeigen, was unser Baby wird.

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