210. Wette Nr. 4

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„UAAAAH!!!"

Irgendwie schrien alle durcheinander und dadurch doch wieder alle irgendwie gleich. Jedenfalls bekam ich Angst als ich mich an den fliegenden Seezug klammernd nach unten ins schwarze Nichts blickte, in das wir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit hineinfallen könnten. Gut, im Vergleich zu Schlangen war meine Höhenangst ja wohl nix, aber sie war da! Und ja, mein Nané-Instinkt sagte mir, dass wir das schaffen würden, doch wer wusste schon? Die Wahrscheinlichkeit auf einen plötzlich so stark wehenden Gegenwind, dass er uns bremste und wir sang- und klanglos in die Tiefe stürzten, betrug 0,62%, war also nicht komplett auszuschließen!

„AAACHTUNG...!!", kam es vorne von meinem Bruder. Sein Problem war aber nicht die Tiefe, sondern die Landung.

Ich riss die Augen auf. Die Landung...! Es gab ja gar keinen Vorhof oder so für den Justizturm, nein, da stand sofort das Gebäude. Mit seinen Steinmauern! Aufzuhalten waren wir definitiv nicht mehr, also krachten wir kreischend gegen die Wand. Dank Rocketman durchbrachen wir sie auch. Der Zug schlitterte komplett in die hohe Eingangshalle. Durch den Aufprall war seine kegelförmige Spitze nach oben verbogen worden.

Nicht wenig Steine prasselten über uns herein. Um Himmelswillen! Na ja, immerhin waren wir nicht den Wasserfall hinuntergestürzt.

Mit einem hässlichen Quietschen kam der Zug endgültig zum Stillstand. Die meisten von uns, mich eingeschlossen, lagen benommen auf dem Boden. Der Zug ruhte auf der Seite und sah so aus, als hätte er soeben seine letzte Aktion getan. Tapferes Ding...!

„Hey!! Seid ihr okay?!!" Ah, Franky war anscheinend fit genug, um so einen Radau zu veranstalten. „Oma Cocolo!! Kinder!! Was macht ihr denn hier?!! Was habt ihr denn Schreckliches mit Rocketman gemacht?!! A...Auch wenn ich jetzt durch euch frei bin...! Hey!! Oma, halt durch!!! Bitte...!! Du darfst jetzt nicht sterben!!"

Mit dem Nané-Blick sah ich, dass sie, Chimney und Gonbe sich aufrichteten und mit blutenden Nasen verlegen am Hinterkopf kratzten. „Ich hab Nasenbluten!", kam es von Oma und Enkelin gleichzeitig.

Franky war sauer: „Bitte?! Das soll alles sein?!!"

„YEAH, WIR SIND DA!!!" Übermotiviert richtete Ruffy sich aus dem Steinhaufen auf, der ihn begraben hatte, und streckte beide Fäuste in die Luft. „Danke, Monster-Oma!", kam es hetzend von ihm, dann wandte er sich an uns, die immer noch auf dem Boden lagen. „He, ihr da! Los, steht auf!! Das war doch gar nichts!!"

Zittrig hob Sanji eine Hand. „W...Wir sind nicht aus Gummi wie du... Wir sind aus Fleisch und Blut..." Er keuchte. „Wir können einen Crash wie diesen... unmöglich überlebt haben..."

Wie auf Kommando sprangen wir, Chopper, Sogeking, Zorro, Nami, Sanji und ich, gleichzeitig auf die Beine, streckten ebenfalls unsere Fäuste gen Himmel und brüllten entschlossen: „HABEN WIR ABER!!!"

„Alle am Leben...", stellte Ruffy nüchtern klar.

„Ihr seid echt seltsame Typen...", kommentierte Franky nur.

„Da drüben ist eine Treppe! Wir müssen schnell zu Robin!!" Noch während unser Kapitän sprach, rannte er los; wir hinterher.

Allerdings nicht lange.

„HALT!"

Verwundert blieben wir stehen. Unsere Blicke richteten sich zu der Stelle, aus der die Stimme kam. Rechts von uns stützte sich in gut zehn Metern Höhe jemand so zwischen den zwei Wänden bei einer Ecke ab, dass er sich in der Luft hielt. Es war der CP9-Agent, der an eine Eule erinnerte.

„Was'n das?", kam es geistreich von meinem Bruder.

„Chapapapa...!!" Seine Stimme quäkte etwas. „Wir wurden gestürmt!! Aber selbst wenn ihr da raufgeht..." Mit einer leichten Kopfbewegung deutete er auf die Treppe, die nach oben führte. „... Robin ist nicht mehr da!" Seine Stimme wurde etwas leiser, als er weiterplapperte: „Lucci hat sie zum Tor gebracht!"

Nicht einer, sondern zwei (Fortsetzung einer One Piece Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt