249. Morgengrauen

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Kaum hatte ich realisiert, was das bedeutete, konnte ich nichts mehr sehen. Die Sonne brannte auf meine obere Kopfhälfte, noch schlimmer als damals in Alabasta. Sie wurde von einem heftigen Kribbeln ausgefüllt. Was mich momentan aber am meisten beschäftigte, war die plötzliche Blindheit... und die Tatsache, dass ich gerade vermutlich starb.

Aber eigentlich war es gar nicht so schlimm. Immerhin war ich eine Nané, wenn es um knappes Timing ging, konnte mich fast nichts überraschen.

Ich hörte, wie unsere Freunde panisch unsere Namen riefen, doch auch das brach plötzlich ab, als sich das brennende Kribbeln nach unten hin ausbreitete und meine Ohren bedeckte. Es war inzwischen bei meiner Brust angekommen.


Was die Strohhüte nicht mitbekamen, war, wie Piraten auf aller Welt sich wieder zum ersten Mal seit Jahren ins Sonnenlicht wagten. Ganze Crews hatten sich lange Zeit in der Dunkelheit verstecken müssen.

Und nicht nur Piraten: Ein Marinesoldat auf der Grand Line weinte vor Glück, als er bemerkte, dass sein Schatten wieder zurückgekehrt war. Auch im West Blue ließ ein Dienstmädchen vor Schreck die Teller in ihrer Hand fallen, als sie sich zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder im Spiegel sah.


Auf der Thriller Bark:

Das Sonnenlicht überflutete den ganzen Hof. Es herrschte das reinste Chaos. Überall lagen Trümmer der Villa.

Nami, Franky, Brook, Lysop und Chopper hatten mitten in ihren verzweifelten Rufen nach ihren Freunden innegehalten. Der ein oder andere hatte sogar noch Tränen in den Augen.

„Hahaha! Na, sowas... Wir sind am Leben!", grinste Zorro.

Ich musste laut lachen: „Das war ja 'n irres Gefühl! Zum Glück hab ich gewusst, dass wir nicht draufgehen!"

Auch Robin musste kichern: „Einen Moment lang dachte ich, ich wäre unterwegs in den Himmel!"

Sanji tänzelte verliebt um die Archäologin herum: „Mit dir würde ich gern in den Himmel aufsteigen, Robinchen!"

„FINDET IHR DAS ETWAS LUSTIG?!!", schrie Lysop aufgebracht. „Wir dachten, ihr seid tot!!! Eure Köpfe sind weggeflogen, Mann!!!"

Chopper und Nami waren den Tränen nahe: „Furchtbar!"

„Die da sind anscheinend auch alle okay!", stellte unser kleiner Arzt mit einem Blick auf den Opferclub fest. Sie jubelten alle wild durcheinander.

„Die Sonne!!"

„Sie tut uns nichts mehr!!"

„Wir haben Schatten!!"

„Das Leben im Dunklen hat ein Ende!!"

Glücklich blickte ich zu Boden, wo mein Schatten meinen Bewegungen folgte. Ich fühlte mich wieder komplett. Dann blickte ich zu meinem Bruder. Er war nicht mehr geschrumpft, aber bewusstlos. Nun ja, nach dem, was er heute Nacht durchgemacht hatte, war das nicht weiter verwunderlich.

„Die Morgensonne war dabei, unsere Existenz auszulöschen, aber durch die Rückkehr der Schatten regenerierte sich unsere Körpersubstanz im letzten Augenblick", vermutete Robin clever.

„Nach demselben Prinzip hat uns wohl Moria umgeformt, indem er die Schatten veränderte", überlegte Sanji laut. „Das einzige, was ich wirklich begreife, ist, dass Schatten und Körper die gleiche Form haben..."

Zorro ließ sich entspannt auf einem Stein neben meinem Bruder nieder. „Keine Sorge... So was Spannendes wie die Trennung deines Schattens von deinem Körper wird dir sicher niemals wieder passieren!", versicherte er dem Koch.

Nicht einer, sondern zwei (Fortsetzung einer One Piece Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt