• The Chainsmokers - Paris •Mit einem plötzlichen Knall, wurde ich aus meinem wunderschönen Traum gerissen und wie immer lag ich auch heute wieder auf dem kalten Boden. Gerade träumte ich davon, ein eigenes Modeunternehmen zu gründen, endlich mein eigener Chef zu sein. Doch davon kann ich wohl nur träumen, sowas wird nie im Leben passieren. Zu meinem Glück werde ich höchstens die rechte Hand des Chefs, also die Assistentin - nicht mehr und nicht weniger.
Während ich mich umsah, wurde mir schlagartig bewusst, dass ich noch gar nicht wusste, welches Kleid mir Mira ausgesucht hatte. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es schon fast sechs Uhr früh war. So früh bin ich ja noch nie von alleine aufgewacht! Gequält stand ich vom Boden auf und nachdem ich mir rasch meinen Schlafmantel überzog, lief ich hektisch die Treppen hinunter.
Mehrmals klopfte ich laut an ihrer Tür, jedoch bekam ich keine Antwort. »Mira, ich komme jetzt rein. Wenn du nicht angezogen bist oder sonst etwas machst, ist es deine Schuld!«, rief ich hinter der Tür und als ich dann nach einigen Sekunden wieder keine Antwort bekam, platzte ich herein, weshalb sie dann erschrocken aus dem Bett sprang. »Was ist los, ich habe wieder verschlafen, stimmt es?«, fragte sie atemlos, weshalb ich kicherte.
So nervig ich auch war, legte ich mich dann gemütlich auf ihren Bett, während sie immer noch auf dem Boden lag. »Es ist erst sechs Uhr, du wolltest ja aber meinen Kleid aussuchen, oder? Ich glaube du willst nicht, dass ich hässlich zum Vorstellungsgespräch gehe, so würde mich doch niemand jeden Tag sehen wollen?«, fragte ich gespielt nervös.
Stöhnend stand sie nun auf und sah mich mit einem finsteren Blick an: »Du wirst das noch bereuen, Acelya.« Natürlich konnte sie aber nicht lange auf mich sauer sein und holte somit das knappe Kleid raus. Begeistert betrachtete ich das Prachtstück, obwohl ich so viele Kleider in meinem Kleiderschrank habe, hatte das Kleid etwas einzigartiges an sich und sah sehr edel aus.
»Gott, Mira! Das Kleid ist echt der Wahnsinn, Dankeschön«, bedankte ich mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht von ihr. Glücklich wie noch nie zuvor stand ich auf und umarmte sie. Da sie zu müde war, konnte sie nicht die Umarmung erwidern und ließ sich sofort auf das Bett fallen.
Im Badezimmer sprang ich dann unter die warme Dusche und durch das Wasser bekam ich sofort eine Gänsehaut, da ich schon etwas aufgeregt war. Nach der Dusche wisch ich mich stürmisch ab und zog mir meine Unterwäsche an. Danach cremte ich mich mit meiner Bodylotion ein und nachdem ich mir meine Haare geföhnt hatte, ging ich in mein Zimmer.
Dort zog ich dann das rote Spitzenkleid an, mit diesem Kleid würde ich auf alle Fälle einen guten Eindruck bei meinem, hoffentlich neuen Chef hinterlassen. Passend zum Kleid, trug ich ich einen goldenen Armreif und zog mir daraufhin meine schwarzen High Heels an. Als ich mich dann auch schon fertig geschminkt hatte, betrachtete ich mich glücklich selber vor meinem großen Spiegel und seufzte zufrieden. Kurz dachte ich nach, ob ich nicht vielleicht ein bisschen übertrieben hatte, aber dann fiel mir mein Lebensmotto ein; mehr ist mehr!
Unten war Rüya wahrscheinlich wie immer auf der Suche nach ihren Autoschlüssel, jedoch drehte sie sich ruckartig um, als sie mich sah.
»Sieh an, sieh an. Da hat sich ja jemand echt viel Mühe beim Styling gegeben. Ist es für den Job, oder für deinen heißen Chef?«, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und zwinkerte mir zu.»Du und deine wilden Fantasien!«, gab ich kopfschüttelnd und gleichzeitig auch grinsend von mir und verließ in Panik das Haus. Schnell lief ich zum Taxistand, welcher eine Straße weiter von und entfernt war. Auch wenn das schon für heute nicht genug war, musste ich ein Taxi mit einem Fremden teilen, der mir voll auf die Nerven ging.
Ständig beobachtete er mich und die Situation war ziemlich unangenehm. Dass er dazu auch noch ziemlich gut und gepflegt aussah, machte bloß alles schlimmer und augenblicklich wurde es richtig warm hier drinnen. Während ich leise seufzte, konnte ich den Fremden aus meinem Augenwinkel lächeln sehen und musste somit auch leicht grinsen, obwohl ich nicht mal wusste, warum er lächelte.
Gott sei dank stieg er vorher aus und entspannt konnte ich endlich ausatmen, mir war gar nicht bewusst, dass ich die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte.
Als ich den Zielort erreicht hatte, hätte ich beinahe meine Unterlagen im Taxi vergessen, weshalb ich mir draußen leicht auf den Kopf schlug. Heute ist echt nicht mein Tag ...
Öztürk Companies
Nun stand ich am Eingang, des erfolgreichsten Unternehmen der Öztürks. Mit langsamen Schritten ging ich zum Empfang und wurde dort auch schon ziemlich nett begrüßt. Alles war in Grau und Beigetönen edel dekoriert, genau so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Die Leiterin reichte mir ihre Hand und guckte mir kurz tief in die Augen, bevor sie mich ansprach: »Guten Morgen, Sie müssten Frau Demirbas sein.« Die Leiterin hatte schulterlanges, blondes Haar und war geschätzt Mitte 30 und auf jeden Fall bildhübsch.
»Guten Morgen, genau, ich bin wegen des Vorstellungsgespräches hier«, antwortete ich so selbstbewusst wie möglich. Nach ihrem Namen hatte ich nicht gefragt, da ich nicht wirklich dachte, dass es mich interessieren sollte.
Sie begleitete mich zur Chefetage und dort stand ich, genau vor der Tür des Chefs. Lächelnd nickte ich, sah sie dabei an und schon ging sie weg. Ich drückte meine Augen zu, klopfte an der Tür und atmete tief ein und aus.
»Herein!«, schrie der Chef hinter der Tür, die Stimme war sanft aber dennoch etwas rau und somit bekam ich schon wieder eine Gänsehaut, wie am Morgen. Nervös drückte ich die Türklinke runter und drückte an der Tür. Mein Herz pochte wild wie noch nie zuvor und es fühlte sich so, als würde mein Herz gleich aus dem Körper herausspringen.
Vor mir saß ein breit aufgebauter, leicht gebräunter, blauäugiger Kerl, mit hellbraunen Haaren. Wobei er hatte nicht ganz normale, blaue Augen - seine waren eisblau. So richtig eisblau, wie von den gephotoshopten Fotos im Internet. Ja, ein sehr gutes Beispiel.
Nach einer Ewigkeit kam ich endlich zu mir und ich räusperte mich. »Guten Morgen, Herr Öztürk«, begrüßte ich ihn mehr als nur nervös. Er gab sich nicht mal die Mühe um aufzustehen oder die Hand zu geben. »Setz dich«, befahl er dominant. Genau einen Meter vor ihm, setzte ich mich auf den Stuhl und merkte dabei noch, dass er mich sofort geduzt hatte.
»Ich habe schon auf Sie gewartet, stellen Sie sich doch vor«, siezte er mich nun auf einmal. Allein schon der Gedanke daran, dass er auf mich gewartet hat, brachte mich innerlich um, doch dann wurde mir bewusst, dass dies nur ein Vorstellungsgespräch war. Die Nervosität in mir stieg immer und immer mehr, wie meine Hände langsam feucht wurden, merkte ich ebenfalls.
»Also, ehm, ich bin 26 Jahre alt und habe fünf Jahre lang in einem ähnlichen Unternehmen gearbeitet. Es macht mir sehr viel Spaß, im Team zu arbeiten und neue Herausforderung anzunehmen. Ich würde mich wirklich sehr freuen, Ihre neue Assistentin zu sein. Auf keinen Fall würde ich Sie enttäuschen!«
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Last Lovers
RomanceDer 1. Teil der 'Last'-Serie. 1. Teil: Last Lovers {Abgeschlossen} 2. Teil: Last Mistake {Laufend} Die Kapitel werden überarbeitet ! ___ »Ich dich aber nicht«, log ich ihn widerwillig an, wobei ich ihn mehr als nur vermisst hatte. »Sicher?«, fragte...