• Beyoncé - I Was Here •{ Ein Monat später }
Während ich mich mit der Planung für unseren Urlaub beschäftigte, klopfte es an der Tür.
»Herein.«
Kerem kam in mein Büro rein und blieb vor meinem Tisch stehen.
Etwas irritiert und fragend sah ich ihn an, jedoch verzog er keine Miene.
Unsicher setzte er sich hin und als er seine Krawatte aufrichtete, schaltete ich das Laptop aus.
»Kerem, was suchst du hier? Nach dem Vorfall traust du dich immer noch, mit mir zu sprechen. Ohne auf meine Antwort zu warten, bist du einfach verschwunden.«
Seufzend lehnte er sich gegen den Sessel und sah mich dann entschuldigend an.
»Du hast Recht, ich weiß, dass es dumm von mir war. Jedoch hatte ich einfach Angst, die Antwort zu hören. Sicherlich würdest du sagen, dass ich die Chance nicht verdiene, aber...«
Kurzerhand unterbrach ich ihn, da er einfach nur falsch lag.
Das, was er uns angetan hatte, war echt unakzeptabel, jedoch wollte ich ihm trotzdem die Chance geben.
Jeder könnte sich ändern und bei Kerem war es vielleicht ebenfalls der Fall.
»Nein, Kerem. An dem Tag wollte ich dir wirklich verzeihen, doch du wolltest einfach nicht auf mich hören. Wenn du auf mich warten würdest, dann wäre jetzt dieser ganze Aufstand nicht nötig gewesen. Menschen ändern sich, Kerem. Jeder macht mal Fehler, auch wenn man nicht alles wieder guttun kann, ist es schon mal der richtige Weg, sich zu entschuldigen. Dass es dir leid tut, kann ich dir ansehen. Hoffentlich wirst du mich dieses Mal, nicht enttäuschen.«
Schockiert stand er dann auf und lächelte mich an.
»Was ich dazu sagen soll, weiß ich nicht, Acelya. Du bist ein Mensch, der so ein großes Herz hat, das brauche ich dir wahrscheinlich gar nicht zu sagen. Dieses Mal werde ich dich wirklich nicht enttäuschen, Acelya.«
Freundlich lächelte ich ihn an und stand auf, um ihn zu umarmen.
Mit einer erleichterten Atmung, erwiderte er die Umarmung.
Mich freute es so sehr, wieder mit Kerem gut zu sein.
Plötzlich kam jemand in das Büro reingeplatzt und erschrocken löste ich mich von Kerem.
Äußerst wütend stand Ömer vor uns und betrachtete uns abwechselnd.
Sofort ging er auf Kerem zu und schlug ihm ohne mit der Wimper zu zucken, in das Gesicht.
Schockiert versuchte ich Ömer von ihn wegzuziehen, jedoch war es nicht möglich, so einen starken und dazu auch noch wütenden Mann wegzuziehen.
Schmerzvoll stand Kerem auf und als ich ihm dabei helfen wollte, zog mich Ömer wütend von ihm weg.
In dem Moment behandelte er mich wie ein einfaches Objekt und enttäuscht sah ich ihn an.
»Komm mal runter! Das was du gesehen hast, hat nichts zu bedeuten. Sei froh, dass ich mich heute mit Acelya wieder versöhnt habe. Sonst würde ich dir jetzt, schon längst eine verpassen, doch auf weiteren Stress habe ich keine Lust!«
Mit großen Augen sah mich Ömer an und hielt mich dann am Handgelenk fest.
Doch er hielt mich zu fest am Handgelenk, weshalb ich vor Schmerz meine Augen zukniff.
»Du tust mir weh!«
Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte ich mich von ihm zu lösen, jedoch ließ er mich nicht los.
Provokant fing er an zu lachen und hielt mich dann noch fester am Handgelenk.
»Du hast dich also mit Kerem, wieder versöhnt, stimmt es? Und ich wundere mich, warum Acelya nicht meinen Anruf annimmt. Anscheinend bist du ja aber hier sehr beschäftigt, wie man es sieht. Noch nie habe ich so eine billige Person, wie dich gesehen. Von mir hast du dich gelangweilt, oder? Bestimmt wolltest du eine neue Ablenkung. Wer weiß, mit wem du noch was am Laufen hattest.«
Entsetzt blickte ich mit offenem Mund in seine eisblauen Augen.
In seinen Augen konnte ich nichts anderes als Wut, Hass und Enttäuschung erkennen.
Unerwartet bekam ich einen sauren Geschmack im Hals und spürte danach auch schon, wie mein Hals brennte.
Noch nie zuvor ging es mir so schlecht und elend, alles wankte in mir herum.
Woher ich die Kraft hatte wusste ich nicht, jedoch löste ich mich von Ömer und rannte rasend schnell zum WC.
Doch davor kam Kerem wütend auf ihn zu und schlug ihm sehr hart auf das Gesicht, woraufhin Ömer auf dem Boden lag.
Dort übergab ich mich und schnell waschte ich mit kaltem Wasser mein Gesicht.
Mit offenem Mund starrte ich mein Spiegelbild an und spürte auch schon die Tränen in meinen Augen steigen.
Völlig kraftlos lehnte ich mich gegen die Wand und widerwillig liefen mir einige Tränen hinunter.
Wütend schlug ich gegen die Wand und weinte dabei noch mehr.
Was würde passieren, wenn ich jetzt schwanger wäre?
Nach all seinen Worten, was er zu mir gesagt hatte, würde ich ihm niemals verzeihen.
In meinem Leben wurde ich noch nie, so sehr von einer Person enttäuscht.
Wie konnte er nur sowas von mir, von seiner Ehefrau, von der Mutter von seinem Sohn erwarten?
Wie am Boden war ich einfach nur zerstört und wenn ich jetzt schwanger wäre, dann wäre es das Ende für mich.
Erneut seinen Kind in mir zu tragen, nach der Situation, wäre für mich das Schlimmste, was mir passieren könnte.
Seine Worte verletzen mich so sehr, es zu beschreiben war unmöglich.
Ob er die Situation falsch verstanden hatte, oder nicht, war mir egal.
Dass er sowas von mir überhaupt erwarten konnte, war für mich so beschämend.
Seinen Kind in mir zu tragen, machte alles nur qualvoll.
Bejammernswert schlug ich die Hände über meinen Kopf und schluchzte heftig, als könnten die Tränen den Schmerz wegwaschen.
Langsam rutschte ich an der Wand hinunter auf den Boden und kreuzte meine Arme.
Vor Wut zitterte mein ganzer Körper und mit wackeligen Beinen, versuchte ich aufzustehen, um in die Apotheke zu fahren.
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Last Lovers
RomanceDer 1. Teil der 'Last'-Serie. 1. Teil: Last Lovers {Abgeschlossen} 2. Teil: Last Mistake {Laufend} Die Kapitel werden überarbeitet ! ___ »Ich dich aber nicht«, log ich ihn widerwillig an, wobei ich ihn mehr als nur vermisst hatte. »Sicher?«, fragte...