Kapitel 85

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• Bebe Rexha - The Way I Are •

Was sucht Kerem hier, in meiner Nähe?

Erst neu sind wir ihn losgeworden und als ob es nicht genug wäre, dass ich mich von Ömer getrennt habe, treffe ich jetzt wieder Kerem.

Der Mann, der mein Leben ruiniert hat und nicht nur mein Leben, sondern auch das Leben von meinen Mitmenschen.

Das was er alles gemacht hat, kann keiner toppen, denn so herzlos und fies kann niemand sein.

Zumindestens habe ich noch nie so eine Person, bis auf ihn getroffen, worüber ich auch glücklich bin.

Während ich ihn noch immer geschockt ansah, drehte er sich plötzlich um und sah mich ebenfalls schockiert an.

Warum wundert er sich überhaupt so sehr, wenn er weiß, dass ich hier in der Nähe wohne?

Als ich mich umsah, merkte ich, wie sehr ich eigentlich von meinem Zuhause entfernt bin.

Anscheinend bin ich vor Wut und Trauer so schnell gejoggt, sodass ich gar nicht mehr bemerkt habe, wo ich bin und wohin ich überhaupt laufe.

Ohne das jemand was sagte, betrachteten wir uns immer noch und unerwartet kam er dann mit langsamen Schritten auf mich zu.

Schnell drehte ich mich um und dachte nach, ob ich vielleicht doch nicht jetzt weiter joggen soll, oder doch lieber auf ihn zuhören soll.

Nach dem langen Nachdenken, entschloss ich mich dafür, ihm zuzuhören, weil ich echt neugierig war, worum es ging.

Was könnte er mir denn Bitteschön noch sagen, nach all dem, was er getan hat?

Nun stand er vor mir und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an.

»Acelya?«

Wie ich drauf antworten soll, wusste ich nicht.

Ob ich mich ganz normal verhalten soll, oder lieber sauer, konnte ich mich nicht entscheiden.

Ich hatte jedes Recht dazu, ihn wie ein Miststück zu behandeln.

Was er uns Alles angetan hat, könnte ich nicht aufzählen, denn so viele Sachen, kann man sich nicht merken.

»Ich habe gehört, dass du wieder deinen Sohn gefunden hast?«

Seufzend ging ich ein Schritt nach hinten und sah ihn mit einem bösen Blick an.

»Wundert dich das so sehr? Ich meine, mit sowas kennst du dich ja schließlich sehr gut aus, findest du nicht?«

Provokant fing er an zu lachen und kam mir dann ein Schritt näher.

»Ach, Acelya. Du wirst dich nie ändern, oder? Da will man mal nett zu dir sein, schon verdirbst du alles. Aber warte mal, weißt du was ich echt komisch finde? Wie konnte dein Schwiegervater, deinen Sohn entführen? Immerhin ist er ja der Vater von Ömer, hat er etwa nicht zugelassen, dass er Emir mal sehen darf? Du bist so eine tolle Frau, so einen Mann verdienst du nicht. Er ist einfach nur aggressiv, selbstverliebt, eingebildet, arrogant, egoistisch, soll ich noch weiter aufzählen?«

Ständig grinste er und zum Schluss zwinkerte er mir noch zu, am Liebsten würde ich ihm jetzt auf der Stelle, ins Gesicht spucken, doch es wäre nicht angebracht, selbst wenn er es verdient.

Einige beobachteten uns jetzt schon, weil wir ein wenig laut reden, wie viele uns anschauen würden, wenn ich ihm noch ins Gesicht spucken würde, will ich mir gar nicht vorstellen.

»Weißt du Kerem, du hast dich auch gar nicht verändert. Du machst immer noch blöde Sprüche und Weiteres, obwohl du weißt, dass es mich gar nicht interessiert. Was in unserer Familie los ist, geht dich überhaupt nichts an. Also geh mir aus dem Weg und hör auf, mich ständig anzusprechen!«

Mit zusammengebissenen Zähnen drehte ich mich um und joggte weiter, dabei ignorierte ich noch seine Stimme.

Nach ungefähr einer halben Stunde, bin ich nun endlich Zuhause, unter der Dusche.

Während ich mich shampooniere, denke ich nach, wo Ömer wohl übernachten wird.

Er könnte doch hier bleiben, ich wollte gar nicht, dass er sein Haus verlässt.

Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich nach unten und setzte mich an den Tisch.

Wie sehr ich einfach das Essen, von meiner Mutter vermisst habe.

»Mein Enkel wird in paar Wochen ein Jahre alt, stimmt es? Wie schnell die Zeit einfach vorbeigeht, oder mein kleiner Prinz?«

Während sie mit Emir spielt, esse ich die letzten Stücke und realisiere, dass Emir tatsächlich bald ein Jahre alt wird.

Die Zeit geht wirklich sehr schnell vorbei, mein kleiner Engel wird immer größer.

»Ja, sein Geburtstag wird großartig gefeiert. Ich komme auch nicht drauf klar, wie schnell er groß wird.«

Meine Mutter lächelte mich liebevoll an, doch nach einigen Sekunden, sah sie mich traurig an.

»Wirst du ihn auch einladen? Du musst ihn ja nicht unbedingt einladen, wenn du traurig wirst. Dieser Tag soll ein schöner Tag werden und du weißt, dass dieser Tag auch ein besonderer Tag ist. Immerhin wird dein Sohn nicht jedes Jahr ein Jahre alt.«

Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, weil ich bis jetzt alles mit Ömer geplant habe.

Er hat sich so sehr drauf gefreut, dass wir gemeinsam seinen ersten Geburtstag feiern werden, doch nun sitze ich hier am Tisch und denke nach, ob ich ihn einladen soll, oder nicht.

»Mama, ich weiß es selber nicht. Immerhin ist er der Vater von Emir und er hat auch das Recht, dabei zu sein. Von seinem Sohn, kann ich ihn doch nicht fern halten? Deshalb denke ich schon, dass ich ihn einladen werde. Er wird ja nicht für mich kommen, sondern für sein eigenes Sohn. Mit mir muss er auch kein einziges Wort wechseln.«

Langsam legte sie Emir auf seinen Platz und nickte schließlich.

»Mein Vertrauen zu dir ist riesig, mein Schatz. Du wirst schon das Richtige tun, ich bin immer für dich da, egal was passiert. Tu das, was du für richtig hältst.«

Lächelnd bedankte ich mich von der wundervollsten Person auf der ganzen Welt und liebevoll nahm sie dann lächelnd meine Hände.

Wieder ein wenig Zeit mit meiner Mutter zu verbringen, tut mir echt gut.

Wie findet ihr das Kapitel? 😄❤️

Ich würde mich über viele Kommentare freuen, weil es einen einfach mehr motiviert, weiter zu schreiben. ❤️❤️❤️

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