Kapitel 65

721 132 7
                                    

• Ed Sheeran - How Would You Feel •

Mit schnellen Schritten ging ich auf die Tür zu und ohne zu klopfen, wurde schon die Tür aufgemacht.

Kerem checkte mich von oben bis unten ab und schmunzelte.

»Wow, was eine wunderschöne Frau. Warst schwanger, aber deine Figur ist immer noch bewundernswert.«

»Hör auf mit der Scheiße und zeig mir meinen Sohn.«

Er bat mich rein und ich ging sofort rein.

Auf der Couch lag Emir und ich rannte auf ihn zu.

Ich nahm ihn in die Arme und zog seinen Duft ein.

»Ich... Ich habe dich so vermisst. Ich lasse dich nie wieder gehen.«

Dann kam auch schon Kerem und zerstörte die Stimmung.

»Kerem? Was willst du? Was hat Ömer dir angetan? Bitte sei ehrlich, wenn du wirklich so böse wärst, würdest du mir nicht, meinen Sohn zeigen.«

»Acelya, es geben Sachen, die du nicht weißt. Halt dich lieber da raus.«

»Dann klär mich auf. Siehst du es nicht? Du bist doch selber traurig, wenn du sowas machst.«

»Oh, nein. Ich bin nicht traurig. Daran habe ich Spaß.«

»Kerem, das bist nicht du. Davor hatte ich immer gedacht, dass du wirklich nichts Gutes mehr in dich hast. Heute hast du mir aber das Gegenteil gezeigt. Du versuchst immer stark zu bleiben, du willst nicht deine Schwächen zeigen. Ich weiß, dass du eigentlich ein sehr netter Mensch bist. Warum versteckst du die Wahrheit?«

Er hatte jetzt glasige Augen und spannte seine Kiefermuskeln an.

»Hör auf, sowas zu sagen! Du glaubst doch nicht selber daran? Du willst, dass ich mich verändere. Aber nein. So bin ich eben, das kannst du ganz bestimmt nicht ändern. Du bedeutest mir nichts, sei dankbar dafür, dass du ein Baby hast. Du darfst jetzt hier alleine bleiben. In einer Stunde komme ich wieder.«

Ich nickte und schon verließ er das Haus.

All das, was er gesagt hat, stimmt nicht.

Er hat wirklich eine sehr schlimme Vergangenheit.

Ich weiß es.

Und das, vielleicht wegen Ömer.

Wegen meinem Ehemann.

Emir fing dann an zu weinen und ich wusste, dass er Hunger hat.

Nachdem er satt war, wollte ich seine Windel wechseln, doch leider habe ich hier keine.

Plötzlich sah ich dann auf dem Tisch eine große Tasche.

Alles, was ich für Emir brauche, war da drinne.

Ich wechselte schnell seine Windel und gerade als ich was wegschmeißen wollte, sah ich auf dem Tisch in der Küche ein Früchteteller.

'Iss das auf, für dein Baby.'

Seit wann ist Kerem so fürsorglich?

Das war er früher gemacht hat, kann man nicht vergessen.

Aber ich habe heute meinen Sohn wieder gesehen und dafür bin ich ihm einfach nur dankbar.

Nach zwanzig Minuten kam Kerem rein und setzte sich neben mich hin.

»Wirst du uns gehen lassen?«

»Nein. Ömer muss jetzt damit leben können. Er soll es lernen, wie es sich anfühlt, wichtige Personen in seinem Leben, zu verlieren.«

»Ömer wird uns sowieso finden.«

»Nein, dieses Mal wirklich nicht. Du musst heute, wahrscheinlich die wichtigste Entscheidung, deines Lebens treffen.«

»Was für eine Entscheidung?«

»Acelya, du tust mir wirklich leid. Das alles verdienst du nicht, aber es muss so sein. Du hast eben Pech.«

»Sagst du mir jetzt endlich, welche Entscheidung ich treffen muss?«

»Ömer oder dein Sohn.«

Als ich das von ihm hörte, klappte mir der Mund auf.

Last Lovers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt