Kapitel 10

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• Zayn - Pillowtalk •

An rein gar nichts konnte ich mich mehr erinnern.

Auf der rechten Seite eines von mir unbekannten Doppelbettes lag ich und als ich mich umsah, konnte ich niemanden sehen.

So starke Kopfschmerzen, hatte ich noch nie zuvor.

Gestern hatte ich einfach, viel zu viel Alkohol getrunken!

Um zu sehen, was ich noch anhatte, hob ich kurz die Decke hoch und hoffte doch nur zu sehr, dass ich nichts Falsches getan hatte.

Ein übergroßes blaues Hemd hatte ich an, wobei ich nicht mal wusste, wann ich das angezogen hatte.

Gerade als ich auf der Suche nach meinem Kleid war, entdeckte ich ihn auf dem Boden mit meinen High Heels und meiner Clutch.

Auf einmal kam Kerem in das Zimmer, genau als ich aufstehen wollte.

»Guten Morgen.«

Die Situation war mir so sehr unangenehm und erst dann merkte ich auch, dass ich bei Kerem war.

»Was ist gestern Nacht passiert?«

Noch nie in meinem Leben, hatte ich so ein schlechtes Gewissen.

Vor allem, weil ich mich sonst immer unter Kontrolle halten konnte.

»Keine Sorge, beruhig d...«

Wovon redete er da, wie zum Teufel sollte ich mich beruhigen?

»Was für beruhigen? Sag es mir sofort! Du kannst mich doch nicht einfach zu dir nach Hause fahren! Bist du bescheuert?«

Besorgt sah er mich an, doch ich war einfach nur stinksauer auf ihn.

»Das wolltest du aber.«

Wie konnte er das nur sagen, ich wusste nicht mal, was ich überhaupt wollte.

Er nutzte einfach nur diese Gelegenheit aus, da ich mich so oder so an nichts erinnern würde.

»Was wollte ich denn?«

Vorsichtig fragte ich ihm das und hatte auch schon Angst, die Antwort zu hören, denn ich war auf alles gefasst.

»Acelya, ich konnte dich in diesem Zustand nicht alleine lassen, du hast gestern sehr viel getrunken.«

»Den Grund will ich gar nicht mehr wissen, sag mir einfach nur, was gestern Nacht passiert ist!«

Eigentlich war mir das so peinlich, aber ich hatte die Frage schon rausgehauen.

»Kannst du dich wirklich an gar nichts mehr erinnern?«

Wovon zum Teufel redete er, ich hoffte zu sehr, dass ich keinen Sex mit ihm hatte.

Dafür kannte ich ihn noch nicht mal und eine Schlampe war ich schon gar nicht.

Es konnte doch nicht wirklich stimmen, dass ich gestern einen One-Night-Stand hatte!

»Okay, zwischen uns war wirklich überhaupt gar nichts. Ich wollte dich nach Hause fahren, aber es war schon so spät, dass wir dann deine Freundinnen stören würden. Deshalb dachte ich mir einfach, dass ich dich zu mir fahren kann. Ich habe auch nicht hier geschlafen, ich war im Nebenzimmer. Ich habe ein Hemd von mir auf das Bett gelegt, damit du dich eventuell umziehst. Ich bin auch sofort rausgegangen, du musst mir einfach glauben. Dein besoffener Zustand war keine Gelegenheit für mich, damit wir miteinander etwas machen konnten. Das würde ich ohne dein Erlaubnis nicht tun.«

Einerseits war ich erleichtert, doch noch immer war ich sauer auf ihn.

»Du hättest mich trotzdem nach Hause fahren können!«

Er sah mich entschuldigend an und ich wusste auch, dass er nichts Schlimmes getan hatte, aber dennoch war es falsch.

»Es ist zwar nett, aber du solltest mich am besten nicht mehr besuchen kommen, oder mich irgendwohin einladen. Ich kenne dich nicht mal richtig, du kennst mich auch nicht!«

»Warum denn? Es tut mir leid, aber ich habe dich wirklich nicht angefasst.«

Wie sollte ich ihm das denn zu 100% glauben, er war immer noch ein Fremder für mich und so schnell konnte ich ihm nicht vertrauen.

Wenn ich gestern wirklich einen One-Night-Stand hatte, wären alle enttäuscht von mir, wenn sie es wüssten.

Vor allem mein Bruder, der immer bei mir war, hätte es von mir nicht erwartet und wäre sehr traurig darüber.

Doch ich wusste, dass ich selber Schuld daran war, ich durfte einfach nicht so viel trinken.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm ich meine Sachen und suchte den Ausgang.

Kerem guckte mich an und rannte mir dann schließlich hinterher.

»Acelya! Geh nicht!«

Er hielt mich an meinem Arm fest und ich versuchte ihn von mir wegzudrücken, was jedoch nicht klappte.

Seine Hand wurde immer fester, sodass die Stelle wehtat und ich anfing zu schreien.

»Aua, du tust mir weh! Lass das!«

Er lockerte daraufhin sofort seine Hand und lies mich endlich los.

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