„Jonny!" Die eine Tür ging sofort auf und ein großer Mann in schwarzem Anzug kam raus und mit großen Schritten auf sie zu. Harley schluckte. Das letzte Mal als sie den Anhänger des Jokers gesehen hatte, hatte er mit einer Pistole direkt zwischen ihre Augen gezielt. „Ja, Boss?" Er blieb vor seinem Anführer stehen und blickte von ihm zu Harley etwas verwirrt hin und her. „Bring Harley in ihr Zimmer", der Joker blickte zu Jonny, der wahrscheinlich ein Kopf größer war als er, auf, „Und bring ihr bitte die Regeln bei." Dann schaute er Harley fest, fast schon aggressiv in die Augen, verengte sie sogar, drehte sich um und ging. Etwas verwirrt und ängstlich blickte Harley ihm hinterher. Irgendwie hatte sie mehr als das erwartet. Er verschwand hinter einer großen, schwarzen Tür am Ende des Flures. Sie waren eine Menge Treppen hochgeklettert und waren dann in diesen, etwas kleineren Flur gelangt. Der Joker war dabei ganz still gewesen und nun behandelte er sie so, als ob sie irgendwas Falsches gesagt hatte. Aber er hatte sie ja auch davor gewarnt, dass sie öfters von ihm verletzt werden würde. Aber gleich am ersten Tag als Harley Quinn? „Harley?" Jonny Frost riss sie aus ihren Gedanken. Sie schaute zu ihm auf und schaute ihn etwas fragend an. „Hm?" „Hier geht's lang", und er deutete auf eine weiße Tür, die gleich schräg gegenüber von ihr lag. Sie nickte nur, starrte aber noch immer auf die große schwarze Tür am Ende des Flures. Jedoch fuhr sie zusammen, als sie hörte, wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte und schaute zu Jonny, der gerade den weißen Eingang aufschob. Er nickte in Richtung Zimmer, das da hinter lag. „Erm... Danke...", sie ging an ihm vorbei, „Tschuldige, Jonny, das ist mir alles ein bisschen peinlich... Ich sehe bestimmt ganz-", sie blieb abrupt stehen und schaute erstaunt und ungläubig ihr neues zu Hause an, „- ganz ganz schrecklich aus..." Sie hörte wie der Anhänger ihr folgte und hinter ihr stehen blieb. „Glaub mir, Miss Quinn, ich hab schon Schlimmeres gesehen." Doch sie beachtete ihn nicht mehr. Sie schaute sich nur mit offenem Mund um. Das Zimmer war wahrscheinlich so groß wie ihre alte Wohnung. Das war kein Zimmer, das war ein Reich. Ein riesiges Himmelbett stand am Ende an einer Wand, die eine Seite wurde fast komplett von einem riesigen, spiegelnden Schrank bedeckt. Dann hing dem Bett gegenüber ein großer Flachbildfernseher, darunter eine weiße Ledercouch mit goldenen Füßen, daneben ein Sessel, in den man sofort einsinken wollte. Und dann lag da noch ein extrem teuer aussehender Teppich, auf den man nicht mal treten wollte, vor allem nicht, wenn man gerade so aussah wie Harley. Es gab sogar einen kleinen Kühlschrank. Nur eine Küche gab es nicht. „Das hier-" Sie stockte. „Das hier ist alles deins, Miss Quinn." Sie drehte sich zu Jonny um. „Wirklich?" Er nickte. Harley klatschte in die Hände. „Wow!" Am liebsten wollte sie sich auf das Himmelbett schmeißen, doch sie hielt sich zurück. Sie wollte die Bettdecke, die wahrscheinlich teurer war als ihr altes Auto, nicht ruinieren. „Ich erm... glaube ich sollte mich mal duschen gehen..." „Das Badezimmer ist dadrüben", meinte Frost und zeigte in Richtung Schrank. „Aber meinte J nicht, dass du mir noch irgendwelche Regeln beibringen solltest?", fragte sie und schaute zum Anhänger auf. „Das kann ich morgen auch noch machen. Solange du morgen erst einmal in diesem Flur bleibst. Er ist nicht so strikt, wenn es um Zeiten geht." Harley gähnte. „Na gut", sie lächelte, „Na dann, Nacht Jonny." „Gute Nacht, Miss Quinn." „Nenn mich doch bitte Harley." „Gute Nacht, Harley", er grinste, „Falls du irgendwas brauchst, du findest mich meistens im gegenüberliegenden Zimmer." „OK." Und dann verschwand er hinter der Tür. Harley drehte sich zu dem Reich um. All das zusammen kostete wahrscheinlich mehr als alles was sie je besessen hatte zusammengerechnet. Sie ging auf die vernebelte Glastür, hinter der sich wohl das Badezimmer verbarg, zu, blieb aber abrupt stehen, als sie am Schrank mit dem Spiegel vorbeiging. „Ach du Scheiße...", flüsterte sie zu sich selbst und betrachtete ihr Spiegelbild. Sie war weiß. Weißer als wenn sie mal extrem blass gewesen war, als sie mal krank war. Doch das war nicht das was ihr direkt ins Auge sprang. Sie beäugte die Spitzen ihrer noch immer klatschnassen Haare. Die eine Seite war blau, wie die hellere Version von der Bluse, die nun nur noch in Fetzen von ihren Schultern hing, die andere Seite war pink, wie die verhellte Form der Farbe des Hemds vom Joker. Sie strich sich über das verschmierte Gesicht und starrte sich selbst in die wunderschönen, tiefblauen Augen. Waren die nicht eigentlich rehbraun gewesen? Sie schüttelte sich und riss sich aus der und ging ins Bad. Eher Ensuite. Harley riss sich die Fetzen vom Körper und schmiss sie direkt in den Müll. So. Letzte Erinnerung an Harleen eliminiert. Sie hüpfte unter die Dusche und schaute fragend auf den Schalter. Warum war so ein Luxus immer so kompliziert? Sie zog an einem Hebel und schrie auf, als extremst kaltes Wasser sich über sie ergoss. Gut, daran musste sie also noch arbeiten. Jonny musste ihr also beibringen wie man die Dusche betätigt... Sie kicherte und bekam es irgendwie doch noch hin das Wasser auf warm zu stellen. Und dann konnte sie endlich dieses eklige Zeugs runterwaschen. Bald lag sie in dem gemütlichen Bett, die Haare endlich trocken und geschmeidig, die haut glatt und weich. In dem Schrank befand sich wirklich alles was man brauchte. Wohl eher mehr als das. Sie hatte einen kuscheligen Bademantel gefunden, in den sie sich eingemummelt hatte. Sie starrte noch immer in ihrem riesigen Zimmer umher. Bis ihr Blick auf die großen Vorhänge fielen, die die andere Wand bedeckten. Was sich dahinter wohl verbarg? Sie streckte sich und überredete sich dazu noch einmal aufzustehen. Sie schlich rüber, der weiche Teppich unter ihren nackten Füßen, und versuchte die Mitte der schweren, beigen Gardine zu finden. Als sie diese fand, schob sie sie ein bisschen bei Seite, sodass ein kleiner Spalt entstand. Erstaunt blickte sie auf eine hell erleuchtete Stadt herab, der Himmel durch Mond und Sterne erhellt. Gotham City sah so schön aus wie nie zuvor. Erstaunt betrachtete sie die Skyline und erinnerte sich daran, wie sie vor einigen Stunden noch als Harleen dieselbe, glitzernde Metropole betrachtet hatte. Sie fühlte sich nun viel wohler. Nun wohnte sie also hier. Endlich. Beim Joker. Am liebsten würde sie ja neben ihm liegen, aber das hier war ein guter Anfang. Ein sehr guter Anfang. Nur eine Frage stellte sie sich immer wieder. Warum gab es dieses Zimmer? Hatte er es schon geplant, dass sie bald in sein Leben treten würde? Oder hatte es mal einer anderen gehört? Um ehrlich zu sein, war es ihr in diesem Augenblick egal. Sie war hier, das war alles was zählte. Sie lächelte und gähnte, tappste zurück zu ihrem Bett und ließ sich rückwärts auf die gemütliche Matratze fallen. Langsam fielen ihre Augen zu. Und dann schlief sie ein, mit einem Glücksgefühl im Bauch und einem Lächeln auf den Lippen.
Schön langes Kapitel heute. Ich hoffe es hat euch gefallen. Und kennt noch irgendjemand hier dieses Problem mit den Gardinen? XD
Ach übrigens: Ich hab eine jarley Zeichnung bei Nominierungen und so wad hochgeladen, falls es jemanden interessiert.
Und nochmals ach übrigens: Ich versuche die ersten 2 Kapitel von JOKE'S ON YOU an Himmelfahrt oder am Freitag/Wochenende danach hochzuladen. Hoffe das freut euch :)
Eure Sapphire
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Emergency Exit Madness - Abgebrochen
Fiksi Penggemar"I'm not crazy - I'm just insane." Harleen Quinzel. Eine Psychologin im Arkham Asylum, gefangen in ihrer eigenen Einsamkeit. Sie trägt ein gebrochenes Herz mit sich rum - Sie hat niemanden. Ihre einzigen Freunde sind ihre Patienten im Asylum. Doch a...