Erinnerungen

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Warum musst du immer mein Leben ruinieren?!... Ich hasse dich!... Was hast du getan?!... Ich werde immer für dich da sein... Ich werde mich für dich rächen... Meine Süße...

Sie blinzelte. Helles Tageslicht. Stille. Sie hörte nichts außer ihren eigenen Atem. Sie gähnte und streckte sich. Und dabei wäre sie fast aus dem Bett gefallen. Ist es geschrumpft? Ach so nein, es ist ein Sofa. Na dann... Warte- was?! Sie setzte sich blitzartig auf schaute sich hektisch um. Das hier war nicht ihr Sofa, geschweige denn ihr Zimmer. Sie wusste nicht mal wie sie hierher gekommen war. Harley blickte an sich herab. Sie trug dasselbe wie gestern Abend bei dem Überfall auf das Arkham Asylum. Die roten Shorts und das blaue Top mit den Rauten an der Seite. Nur die Stiefel, die Lederjacke und den Gürtel mit den Waffen war sie losgeworden. Sie lagen neben ihr auf einem Teppich. Ist das ein... Bärenfell??? Sie fing an ihre Umgebung, dieses Mal gründlich, abzuscannen. Das Auffälligste waren die goldenen Waffen, die geordnet an einer Wand hingen. Die großen Fenster waren teilweise mit großen, schweren, beigen Vorhängen bedeckt. Ein großes Bett stand in der einen Ecke. In der anderen ein großer, weißer Flügel. Es sah ihrem Zimmer eigentlich sehr ähnlich mit dem großen Schrank und der Sofaecke. Jedoch war der Stoff der Couch, auf der sie lag, schwarz und nicht weiß. Und der Schrank war auch kein riesengroßer Spiegel. Sie traute sich kaum auf den extrem teuer aussehenden Teppich zu treten. Aber wie sonst sollte sie von dem Ort wegkommen? Also setzte sie einen Fuß auf den Boden, dann den anderen. Das Fell war weich und kitzelte ihre Fußsohlen. Sie stand auf und streckte sich nochmal. Und dann erblickte sie das was den Besitzer dieses Zimmers verriet. Sie hatte die ganze Zeit ihren Rücken dem Eingang zugewandt gehabt. Und nun sah sie, dass die Wand dort mit vielen, großen, schwarzen Ha Ha Has bemalt war. Sie umrahmten eine große, schwarze Tür. Und diese Tür kam ihr nur allzu bekannt vor. Nur hatte sie sie immer nur von der anderen Seite gesehen. Sie schluckte. Warum zur Hölle war sie hier??? Sie erinnerte sich an nichts mehr. Die letzte Erinnerung, die ihr den Sinn kam, war wie der Joker ihr gesagt hatte, dass sie nichts weiter für ihn war, als ein normaler Anhänger wie alle anderen auch. Und jetzt stand sie auf dem Boden seines Zimmers. Sie wusste nicht einmal ob sie hier erwünscht war. Vielleicht sollte sie auch einfach gehen? Sie entschloss sich, dass das wohl die beste Entscheidung wäre. Also bückte sie sich, um ihre restlichen Sachen aufzuheben und war gerade dabei davon zu schleichen, als- „Erhem!" Sie erstarrte. Sie wusste ganz genau wer da hinter ihr stand. Frage wäre nur, ob sie sich umdrehen sollte. Wo zur Hölle war er überhaupt hergekommen?! Doch sie hatte das Gefühl, dass sie etwas sagen müsste. „Guten Morgen, Puddin'...", murmelte sie. „Es wäre nett, wenn du dich mir zuwenden würdest", hörte sie ihn sagen. Er klang nicht gerade erfreut. Also befolgte sie seinem Befehl und drehte sich langsam zu ihm um. Sie gefror schon wieder zu einem Eisblock. Er machte es ihr ja auch wirklich nicht besonders einfach sich zu konzentrieren. Na schönen Dank auch... Er stand, mal wieder, oberkörperfrei vor ihr. Dazu war er auch noch ungeschminkt und seine grünen Haare waren nass. Insgesamt sah es aus als ob er gerade eben erst aus der Dusche getreten war. Es war... nunja... zum Schmelzen. Harley spürte wie ihr Gesicht ganz heiß wurde. Sie konnte sich gut vorstellen, dass ihre Wangen so rot wie ihre Shorts waren. Das bemerkte man auch daran, dass sich ein kleines Schmunzeln auf die Lippen des Jokers geschlichen hatte. Harley... beherrsche dich!... Sie versuchte zu lächeln. Au man... ich wäre gerne dabei gewe- Harley! Nein! Sie hätte sich gerne vor die Stirn geschlagen. Nur dann müsste sie wahrscheinlich ein paar Fragen beantworten. Sie räusperte sich. Was sollte sie sagen? Sie wusste ja nicht einmal warum sie hier war. Danke, dass ich auf deiner Couch schlafen konnte? Das klang einfach nur zu dämlich. Zum Glück kam ihr der Joker zuvor. „Kein Dankeschön?" Das Schmunzeln war leider verschwunden. Sie zögerte. „Erm... Dankeschön..." Sie schaute auf ihre Füße, die noch immer auf dem Bärenfell standen. Das Dumme war halt nur, sie wusste nicht wofür sie sich gerade bedankt hatte... Sollte sie ihn fragen? Aber dann würde sie doch total dumm da stehen... Sie schaute wieder auf. Er blickte sie mit diesem unbeschreiblichen Blick, den er so gut beherrschte, an. „Lass mich raten", plötzlich ging er auf sie zu, „Du kannst dich an nichts erinnern?" Er stand nun direkt vor ihr. Sie schluckte. Sie wollte ihm nicht die Wahrheit sagen. Das wäre zu demütigend. „Doch... doch, ich weiß was passiert ist..." Er schaute sie nur wissend und überlegen an. „Ach ja? Und was ist dann passiert?" Sein Blick wurde erwartend und fragend. Er war ein guter Schauspieler... Harley wusste, dass er die Lüge erkannt hatte. „Erm..." Er rollte mit den Augen. „Du lügst", flüsterte er. Sie schluckte. Dummerweise hatte er ja recht... Sie schaute wieder zu Boden. „Und soll ich dir sagen warum ich weiß, dass du lügst? Hm?" Sie antwortete nicht. Und dann spürte sie seine Hand an ihrem Kinn und wie er sie dazu zwang ihn anzusehen. „Weil ich selbst schon da war wo du jetzt bist, Harley..." Er sagte das mit so einer Ruhe, dass sie seine Stimme schon fast gar nicht wiedererkannte. „Es dauert eine Weile bis du dich wieder an alles erinnerst." Sie schaute in seine sturmfarbenen Augen. „U-und was? An was werde ich mich wieder erinnern?" Plötzlich ließ er von ihr ab und wandte ihr seinen Rücken zu. Die langen Narben, die den Drachen in Stücke zerrissen hatten, fielen in Harleys Blickfeld. Der Joker schien nicht besonders gerne über dieses Thema zu reden. „An die Stimmen, Harley..." Sie schaute verwirrt. „Welche Stimmen?" Er schien zu zögern. Sie hörte ihn tief durchatmen. „Die Stimmen deiner Vergangenheit, Dinge, die du eigentlich vergessen willst... und doch verfolgen sie dich jeden Tag und du wirst sie nicht los..." Sie wusste nicht ob sie das Richtige tat, doch sie wollte in sein wunderschönes Gesicht schauen. Also ging sie um ihn rum. Ganz langsam. Ganz vorsichtig. Und dann stand sie vor ihm. Er starrte auf seine Hände. In Gedanken vertieft. „J?" Und dann fing er zu lächeln. „Doch dann gibt es immer die schönen Dinge", er schaute auf, „Und an die Dinge musst du denken." Und in dem Moment hatte Harley das Gefühl, dass etwas Magisches passierte. Es schien wie ein magischer Moment zwischen den beiden. Sein wundervolles Lächeln. Diese durchbohrenden Augen. Diese vollen Lippen, die nur auf sie zu warten schienen. Sie verstand ihn. Nur zu gut. Sie hatte Dinge, die sie so unbedingt vergessen wollte. Und das einzig Schöne in ihrem Leben stand ihr gerade direkt gegenüber. Und ihn wollte sie niemals verlieren. Sie konnte spüren wie sie sich näher kamen. Wie sich die Lücke zwischen ihnen langsam schloss. Doch kurz bevor ihre Lippen sich berührten, räusperte der Joker sich und zog sich zurück. „Puddin'... bitte..." Sie schaute ihn verliebt an. Doch er schüttelte nur den Kopf. „Ich denke du solltest gehen..." „Aber-" „Geh", sagte er, diesmal lauter und fordernder. Sie nickte nur, schnappte sich ihre Sachen und ließ ihn alleine stehen. Und schon wieder hatte sie das Gefühl, dass ihr Herz in tausend Stücke zersplitterte...

Hey, ich hatte ja eigentlich eigentlich gesagt, dass ich Joke's on you update, aber... Naja, ich wollte einfach hier weiter schreiben. Und es tut mir Leid, dass ich Harley schon wieder verletzen musste... :(

Süße Träume :D

Emergency Exit Madness - Abgebrochen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt