Die Liebe ist wie eine Rose. Auf den ersten Blick ist sie wunderschön und harmlos. Doch sobald man sie hochhebt, sogar nur streift, spürt man den Schmerz der Liebe. Dornen verstecken sich unter der schönen Blüte. Sie machen die Liebe kaputt. Sie sind wie Hindernisse, die man überwinden muss um an das Schöne zu kommen. Manche halten den Schmerz aus, lassen ihre Haut aufritzen, bringen das Opfer der Liebe, ihr eigenes Blut. Die Meisten jedoch lassen die Rose fallen und mit ihr die Liebe. Sie zerschmettert am Boden und alles was übrig bleibt sind Scherben und verwelkte Blütenblätter. Nur wenige schaffen es die Scherben aufzuheben und sie wieder zusammenzusetzen. Sie schneiden sich dabei, verlieren mehr Blut, nur um die zerbrochene Liebe wieder zusammenzubauen. Und wenn es gelungen ist, alles scheint wieder perfekt zu sein, bleibt etwas zurück. Die Risse in der Liebe. Sie werden immer bleiben. Und bald wächst eine neue Rose. Und wer weiß wie lange die Liebe noch währt. Entweder man lässt sie wieder und wieder fallen, bis die Scherben zu klein sind um wieder zusammenzusetzen, oder man macht alles durch, was die Liebe von einem verlangt. Man muss stark sein um die Liebe zusammenzuhalten, auch wenn man sich schneidet. Die Liebe fordert Opfergaben. Man muss nur bereit sein diese zu geben. Er wusste, dass sie dazu bereit war. Doch er war derjenige, der die Rose immer wieder fallen ließ.
Mit knurrendem Magen machte Harley sich auf zur Kantine. Es war bereits acht Uhr abends. Jonny hatte ihr alle Regeln erklärt und hatte sie einmal durchs ganze Gebäude geführt, sodass sie fünf Stunden später erschöpft und mit dröhnendem Kopf in ihr Zimmer eingeschlossen hatte. Sie hatte ganze drei Stunden lang auf ihrem Bett gelegen und die Decke angestarrt. Sie hatte nachgedacht. Sehr viel nachgedacht. Über alles. J hatte sie den ganzen Tag lang nicht mehr gesehen. Jonny meinte er zog sich oft in sein Büro zurück und schmied Pläne oder dachte einfach darüber nach wie er Batman aus dem Weg räumen konnte. Sie war sich wirklich nicht sicher ob er sie wirklich wollte. Sie hatte einfach den Eindruck, dass sie ihm egal war. Meistens jedenfalls. Dann gab es da diese Momente, wenn er sie so sehr in Schutz nahm, dass er sogar töten würde. Und dieser Blick, den er ihr immer zuwarf. Er war wirklich zum Schmelzen. Es kam ihr aber einfach nur so vor, dass er sie immer fallen ließ, dann aber wieder aufsammelte, doch dann ließ er sie wieder los. Als ob er ganz unentschlossen darüber war, ob er sie lieben sollte oder nicht. Sie liebte ihn. Mehr als alles andere. Sie hatte ihr ganzes Leben für ihn auf den Kopf gestellt. Doch er schien es einfach so hinzunehmen, ohne darüber nachzudenken. Er hatte ihr gesagt, dass er sie verletzen würde, er hatte sie gefragt, ob sie bereit dafür war. Sie hatte ja geantwortet. Doch nun war sie sich nicht mehr so sicher. Sie wollte nicht verletzt werden, niemand würde das wollen, aber nun war es zu spät. Sie war nun verändert, sie hatte ein neues Leben angefangen. Und wenn sie so darüber nachdachte, wollte sie auch niemals wieder dorthin zurück, wo sie vor dem Joker war. Ein langweiliges, eintöniges Leben war nichts mehr für sie. Und auch wenn dieses neue, aufregende Leben sie verletzen könnte, sie wollte es für keinen Preis mehr hergeben. Doch sie wusste, dass sie das in schweren Zeiten nicht alleine schaffen könnte. Sie brauchte eine Stütze, eine gute Freundin, die sie verstand, die für sie da war. Sie hatte zwar Jonny oder Barry, aber sie kannten den Joker viel zu gut. Sie wären wahrscheinlich auf seiner Seite. Außerdem waren sie Männer. Harley hatte das Gefühl, dass sie hier die einzige Frau war. Doch sie brauchte eine Freundin. Darüber hatte sie auch nachgedacht. Und ihr war auch jemand eingefallen. Ihre alte Patientin. Poison Ivy. Nur wusste sie weder wo sie wohnte, noch ob sie wirklich eine Freundschaft mit ihr eingehen wollte. Und vielleicht war sie nicht einmal mehr kriminell. Immerhin hatte sie sie für gesund erklärt. Und wenn schon. Sie könnte sie wieder auf die andere Seite ziehen. Hoffte sie. Sie drückte die große Tür zur Kantine auf. Der leckere Geruch von Barrys Köstlichkeiten stieg ihr in die Nase. Sie sog den Duft genüsslich ein und schaute sich um. An allen Tischen saßen Männer, groß und stark, manche ohne Oberteil, manche schweißüberströmt, als ob sie für zehn Stunden trainiert hätten. Würde es den Mops nicht geben, würde es hier bestimmt zum Himmel wie Männerschweiß stinken. Sie sah, dass einige Augen auf sie gerichtet waren. Sie hatten wahrscheinlich keine Ahnung, dass sie dafür erschossen werden könnten. Grinsend ging Harley durch die Reihen, auf Jonny zu, den sie am Ende eines Tisches entdeckt hatte. Ihm gegenüber saß eine Frau. Sie war also doch nicht die einzige hier. Erst durchfloss sie etwas Misstrauen wie eine Welle, doch diese verschwand gleich wieder, als sie sie etwas genauer betrachtete. Sie war normal, keine ausgeblichene Haut, keine verfärbten Haare. Und dieser Blick, mit dem sie Jonny anschaute, verriet, dass sie wahrscheinlich etwas mit ihm zu tun hatte. Als Harley bei ihnen stehen blieb, schaute sie auf. Ihre schönen, langen, braunen Locken fielen auf ihre Schultern. „Ach, Harley, setz dich", meinte Jonny, als er sie entdeckte. Sie tat was er sagte und lächelte die Fremde Frau an. „Monica, das hier ist Harley." Die Brünette lächelte. „Die Freundin des Jokers, ich hab schon von dir gehört." Etwas beschämt schaute Harley auf ihre Hände. „Nun ja, Freundin ist wohl eher etwas übertrieben..." Doch als Monica den Kopf schüttelte, schaute sie verwundert auf. „Nein, Harley, du bist etwas Besonderes. Du musst wissen, du bist die einzige, für die er jemals sowas getan hat. Du bist wirklich die Erste." Harley legte den Kopf schief. „Woher weißt du das?" Monica lächelte. „Ich kenne ihn schon genauso lange wie Jonny, hat er dir das noch nicht gesagt?", fragte sie und zeigte auf den Angestellten des Jokers. Harley schüttelte den Kopf. Monica lächelte. „Ach so", sie schaute ihr gegenüber an, „Ich bin Jonnys Frau. Darum weiß ich darüber ebenfalls Bescheid." Etwas erstaunt schaute Harley Jonny an. Sie hätte nicht erwartet, dass er verheiratet war. „Arbeitest du also auch für J?" „Nicht wirklich... ich übernehme manchmal zum Beispiel die Führung in seinem Club, falls er mal keine Zeit hat." Harley schaute schon wieder erstaunt. „Er hat einen Club?" Die beiden nickten. Doch sie schienen ihre Aufmerksamkeit plötzlich auf etwas ganz Anderes gelegt zu haben. Es wurde auch plötzlich ganz still im Saal. Man konnte hören, wie die Tür laut zu fiel. Die Augen jeder einzelnen Person schienen etwas Bestimmtes zu folgen, ganz still. Nur Harley nicht. Und als Harley das Gefühl hatte, dass alle sie anschauten, drehte sie sich um. „Wer hat dir erlaubt, hier bei den anderen zu essen, Harley?" Ein breites Grinsen strahlte ihr entgegen. Der Joker stand direkt hinter ihr.
Sorry... Cliffhanger XD
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Emergency Exit Madness - Abgebrochen
Fanfiction"I'm not crazy - I'm just insane." Harleen Quinzel. Eine Psychologin im Arkham Asylum, gefangen in ihrer eigenen Einsamkeit. Sie trägt ein gebrochenes Herz mit sich rum - Sie hat niemanden. Ihre einzigen Freunde sind ihre Patienten im Asylum. Doch a...