„Ihr habt was?!", kam es ungläubig vom anderen Ende der Leitung. Harley saß im Bademantel in ihrem Zimmer neben den Hyänen, die seltsamerweise noch immer vor sich hin schlummerten, und hörte ihrer Freundin belustigt zu. „Ok... Ich hatte nicht erwartet, dass er so weit gehen würde." Seitdem sie in seinem Bett aufgewacht war, formten ihre Lippen ein Dauergrinsen. Das einzig Enttäuschende war, dass er nicht mehr neben ihr gelegen hatte. Aber sie konnte ja nicht alles von ihm erwarten. „Warte mal, was bedeutet das jetzt eigentlich?", fragte Ivy. Harley, die noch immer in Erinnerungen versunken war, schreckte auf. „Erm... Kei-keine Ahnung...", murmelte sie, unsicher. Sie hörte das tiefe, engelsgleiche Lachen der Pflanzendame durch den Hörer. „Wie wär's, wenn du ihn fragst?" Harley überlegte kurz. „Dann müsste ich ihn aber erst finden", meinte sie nach einer Weile. In seinem Zimmer war er ja nicht und dieses Haus war so riesig, er könnte überall sein. „Dann geh ihn suchen. Glaub mir, Harley, es wird sich lohnen." „Wie kannst du dir da so sicher sein?" „Nur so'n Gefühl", Pammys Stimme klang wirklich ziemlich überzeugend, „Ich will dich nicht weiter aufhalten, Harley, viel Glück." Und sie legte auf. „Aber-" Frustriert ließ sie das Handy fallen. Es landete vor Lous Pfoten. Dieser schaute auf und stupste das Ding neugierig an. Es dauerte nicht lange bis er Fußball damit spielte. Harley war das aber egal. „Friss es nicht auf, Lou", kicherte sie nur und beobachtete den Welpen. Bud neben ihr hatte nur den Kopf schiefgelegt und beäugte seinen Bruder verwundert. Der Kleine düste lachend durch das Zimmer der Schurkin und jagte dem umherschlitternden Handy hinterher. Sie schüttelte belustigt den Kopf und stand auf. „Jungs, ich geh mich umziehen. Bud, pass auf deinen Bruder auf." Sie ging zu ihrem großen, spiegelnden Schrank und holte was sie brauchte, bevor sie im Badezimmer verschwand.
Ihre Zöpfe hüpften hin und her während sie den langen Flur runterging. Ihr Magen knurrte und verlangte nach Essen. Sie gehorchte ihm und ging in den großen Saal, der einer Kantine glich. Er war überraschend leer. Etwas verwundert ging sie auf die Tür zur Küche zu, an der der Mops lehnte und genüsslich an einer Zigarre zog. Der Koch schaute auf, als er sie entdeckte. „Ach sieh an, das Turteltäubchen ist wach." Sie legte den Kopf schief und in ihrem Gesicht bildete sich Verwirrung. „Was meinst du, Barry?", sie blieb vor ihm stehen, „Außerdem, wo sind alle?" Harley atmete die beißende Luft ein. Sie hustete und wedelte den Rauch mit ihrer Hand weg. „Und bitte, mach das Ding aus", meinte sie, fast schon in einem befehlenden Ton, den sie nicht beabsichtigt hatte. Das Verhalten des Jokers hatte wohl schon etwas auf sie abgefärbt. Doch dieses Mal schlug sie sich nicht wie sie es sonst getan hätte vor den Mund, sondern schaute nur fragend auf ihn herab. Es fühlte sich eigentlich ganz gut an das Sagen zu haben. „Natürlich, tut mir leid", Barry drückte die Zigarre gegen seine Hand und machte sie so aus. Harley fing an zu lächeln. „Jetzt ist die Zeit wo es zu spät für Frühstück und zu früh für Mittag ist, deswegen ist niemand hier." Die Blonde nickte. „Achso, kannst du mir sagen wo J ist?" Der Mops zuckte mit den Achseln. „Wahrscheinlich in seinem Büro. Frag lieber Jonny, der weiß das eher." „Und wo ist Jonny?" Barry zeigte an Harley vorbei in den Saal. Sie drehte sich um. Dort saßen zwei Gestalten am Ende des hintersten langen Tisches und schienen etwas zu bereden. „Oh, danke", und sie setzte sich in Bewegung. „Aber, Harley! Willst du denn nichts essen?" Sie blieb stehen. „Doch, bring es mir einfach an den Tisch, du weißt ja was ich mag!", rief sie über ihre Schulter und sah den Mops gleich hinter der schweren Tür verschwinden. Die Verbrecherin lief weiter. Während sie näherkam, sah sie, dass es Monica war, mit dem sich der Anhänger unterhielt. Ihre wunderschönen, braunen Locken fielen wieder geschmeidig auf ihre Schultern. „Guten Morgen!", exklamierte Harley, während sie sich einen Stuhl heranzog und sich drauf plumpsen ließ. Die beiden schauten wenig beeindruckt auf, jedoch erschien auf den Lippen der Brünetten plötzlich ein kleines Grinsen. „Morgen, Harley", meinte sie, „Du bist ja gut gelaunt." „Kann sein", lachte sie, „Warum?" Monica gab Jonny einen vielsagenden Blick. „Ihr benehmt euch heute alle so geheimnistuerisch, als ob ihr etwas wüsstet von dem ich kein Stückchen mitbekommen habe...", meinte Harley nur und schüttelte ihren Kopf, „Na egal. Jedenfalls, wo ist J?" Sie schaute erwartend in Jonnys Richtung. „In seinem Büro." „Und wo ist sein Büro?", die Blondine zog ihre Augenbrauen hoch. In dem Moment tippte ihr jemand auf die Schulter und stellte ihr einen Teller vor die Nase. „Oh, danke Barry", sagte sie und beäugte hungrig ihr Frühstück. „Gern geschehen, Harley", brummte er hinter ihr, „Du hättest ihn wirklich nicht auffälliger erwischen können, oder?" Sein humorvolles Flüstern war so laut, dass die anderen es locker mithören konnten. „Hä, was meinst du?", fragte Harley verwirrt und blickte über ihre Schulter. Der Koch deutete auf eine Stelle an seiner Brust, schmunzelte und drehte sich weg, um zu seiner Küche zurückzugehen. Sie wandte sich wieder ihren Freunden zu, ein fragender Blick schmückte ihr Gesicht. „Ich denke, du wirst selber sehen, was er meint", grinste Jonny ihr gegenüber und schaute sie belustigt an. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Hoffentlich hatte die letzte Nacht keine Spuren hinterlassen... Aber wieso sonst würden die anderen sie heute so behandeln? Sie lächelte nur schuldbewusst und führte das Brötchen an ihren Mund. Doch sie kam nicht dazu reinzubeißen, denn es fiel ihr fast aus der Hand. Die große Tür zum Saal war ziemlich laut zugeknallt worden und sie wusste, wer sich damit immer ankündigte. Auch Jonnys und Monicas Augen schauten sich kurz alarmiert an. Harley wusste irgendwie, dass er gleich wieder hinter ihr stehen würde und sie mit diesem Blick, den nur er beherrschte, von oben herab anstarren würde. Vielleicht auch nicht, vielleicht hatte das von gestern ja alles verändert... Keine Sekunde später spürte sie seine warmen Hände auf ihren nackten Schultern. Sie lehnte ihren Kopf etwas nach hinten und stützte ihn dabei ausversehen gegen seinen Bauch. Sie ließ sich aber nicht davon beirren und grinste ihn von unten an. „Morgen, Puddin'." Da war er wieder. Dieser Blick. Er grinste leider nicht zurück. Es lag eher etwas Unentschlossenes, ja vielleicht sogar etwas Verzweifeltes in seinen Augen. Ihre Mundwinkel sanken langsam. War das alles von gestern wieder vergessen? Würde er sie nun schon wieder so behandeln, als ob sie nicht da war? Sie hätte schwören können, dass der Griff um ihre Schulter etwas fester geworden war. Er wandte sich von ihr ab und schaute seinen Anhänger an. „Kommst du mal bitte, Jonny?" Es klang weniger wie eine Frage, sondern eher wie ein Befehl. Sie ließ ihren Kopf wieder sinken. „Klar, Boss." Der Angesprochene stand auf. Harley spürte schon wie die Hand des Jokers sich langsam lockerte. Sie griff danach und hielt ihn fest. „Puddin', warte!", sie drehte sich zu ihm um, „Ich wollte noch mit dir reden." Er schaute ihr in die blauen Augen. Schon wieder dieser seltsame Blick. „Später, Harley." Er war heute wohl nicht besonders gut gelaunt... Aber normalerweise würde sich das mit Aggressivität und Überreagieren äußern. Er hätte sich ihrem Griff einfach entrissen und sie mit diesem feindseligen Gesichtsausdruck beäugt. Aber nicht heute. Er wirkte eher nachdenklich, vielleicht sogar etwas traurig. Sie legte den Kopf schief. Da blitzte doch etwas Rotes unter dem weißen Stoff seines Hemdes hervor. Das war wohl das was Barry mit „du hättest ihn wirklich nicht auffälliger erwischen können, oder?" gemeint hatte. Ein perfekter Abdruck ihrer Zähne prangte an seinem Schlüsselbein, leider etwas zu nah an der Mitte seiner Brust, sodass es sofort auffiel, wenn der Saum des Oberteils etwas zurückrutschte... Sie hätte ihn wirklich nicht besser erwischen können... Sie ließ seine Hand los und schaute etwas peinlich berührt auf ihre Füße, die in einem Paar weißer Sneaker steckten. „Später", hörte sie ihn nochmal sagen. Sie warf ihm noch einen flüchtigen Blick zu, um noch schnell das kleine Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Etwas Warmes breitete sich in ihr aus. Sie schaute dem Grünhaarigen hinterher, bis er mit seinem Anhänger hinter der schweren Tür verschwand. Plötzlich lag eine kalte, zierliche Hand auf ihrer Schulter und sie hörte Monica sagen: „Männer..."
Ich denke Monica trifft es auf den Punkt XD
Hi. Sorry. Ich denke ihr wisst warum XD Ich bin jetzt schon am Weiterschreiben, deswegen sollte es nicht sooooo lange dauern bis das nächste Kapitel kommt. Und es wird spannend, so viel kann ich euch sagen :)
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Emergency Exit Madness - Abgebrochen
Fanfiction"I'm not crazy - I'm just insane." Harleen Quinzel. Eine Psychologin im Arkham Asylum, gefangen in ihrer eigenen Einsamkeit. Sie trägt ein gebrochenes Herz mit sich rum - Sie hat niemanden. Ihre einzigen Freunde sind ihre Patienten im Asylum. Doch a...