Vier Polizeiwägen beschützten den mit Blaulicht fahrenden Van. Aussehen wie ein auffälliger Krankenwagen tat er nicht, er war getarnt als ein normaler, grauer Minibus. Durch die schwarzen, spiegelnden Scheiben konnte man von außen nicht reinschauen, niemand konnte also wissen, wer oder was sich in dem Fahrzeug befand. Alles lief bis jetzt nach Plan, es war nicht mehr weit bis zum Gefängnis und die Verbrecherin namens Harley Quinn lag noch immer in einem tiefen Koma. Trotzdem hielten alle Beamten aufmerksam Ausschau nach einem gewissen Schurken, der seine Freundin bestimmt zurück haben wollte. Sie wussten wie gefährlich er war, sie wussten auch wie gefährlich sie werden könnte, sollte sie frühzeitig aufwachen. Jederzeit standen Polizisten und Ärzte bereit um einzugreifen. Fast niemand konnte diesen verstrickten und komplizierten Plan durchkreuzen, doch trotzdem gab es die Möglichkeit. Der Fahrer des Wagens pfiff eine Melodie leise vor sich hin während die fünf Fahrzeuge schnell durch die Dunkelheit rasten. Bald könnte man das Blackgate schon sehen, wenn sie dort ankamen, dann war ihr Plan geglückt. Langsam fiel die Anspannung von den Schultern der vielen Beamten, die in den Polizeiwägen saßen und den Transportbus bewachten. Das war ein böser Fehler. Plötzlich musste der Typ am Steuer des Vans eine Vollbremsung einlegen. Die wenigen Ärzte und Schwestern, die sich im hinteren Teil des Fahrzeugs bei der Kranken aufhielten, flogen gegen die Außenwand. Ein paar Schüsse fielen und hallten laut durch die leere, klare Nacht. Panisch rappelte sich der Oberarzt auf und sprintete so schnell er konnte zur Tür in den Fahrerbereich. Schockiert betrachtete er die Szene, die sich um den Krankenwagen abspielte. Orangenes Licht spiegelte sich in den weit aufgerissenen, starren Augen des toten Fahrers wieder. Zwei der Polizeiwägen vor ihnen waren in Flammen aufgegangen, einige Trümmer, die durch die Explosionen entstanden waren, lagen verteilt auf dem regennassen Asphalt der Straße. Die Beamten, die aus den anderen zwei Bewachungsfahrzeugen gestürmt kamen, wurden durch weitere Schüsse aus dem Nichts niedergemetzelt. Der Oberarzt griff schnell atmend nach dem Funkgerät, das am Armaturenbrett befestigt war, kurz davor die Ersatzkräfte zu rufen, doch er kam nicht dazu. Bevor er mit dem zitternden Daumen den roten Knopf niederdrücken konnte, ließ ein lauter Schuss ihn zurückzucken. Die metallene Kugel hatte das schwarze Gerät getroffen und zusätzlich ein Loch durch seine Hand gebohrt. Er schrie entsetzt auf und ließ den kaputten Sender fallen. Das rote Blut tropfte wie die Regentropfen, die draußen auf die zersplitterte Frontscheibe fielen, von seinen schlaffen Fingern. „Ich glaube nicht", raunte plötzlich eine bedrohliche Stimme. Panisch schaute der Arzt auf. Noch ein lauter Schrei schallte durch den Krankenwagen. Er wurde am Kragen gepackt und durch die Tür zurück in den hinteren Teil des Wagens geschleppt, wo sein Gesicht hart mit dem Kunststoffboden kollidierte. Erst jetzt konnte man im weißen Licht des sterilen Bereichs das Gesicht des Angreifers erkennen. Seine Haut war fast so weiß wie die Wände, seine grinsenden Lippen waren so rot wie das Blut, das immer noch aus der Hand des Oberarztes strömte, ein paar Strähnen seiner grünen Haare hingen vor seinen sturmgrauen Augen, in denen alle paar Sekunden ein Blitz zuckte. Sein Blick fiel auf die Frau, die an die Liege in der Mitte gebunden war, ein Haufen Kabel und Schläuche gingen von ihrem zierlichen, schlaffen Körper aus. Der andere Arzt und die drei Schwestern drückten sich angsterfüllt an die Heckklappe auf der anderen Seite des Wagens, so weit weg von dem Schurken wie es nur möglich war. „Denkt nicht mal dran abzuhauen", graulte er tief und zeigte den Lauf der lila und golden detaillierten Pistole auf die zitternde Gruppe. Er nickte in Harleys Richtung. „Macht sie los", sagte er dann und die Schwestern nickten unsicher und gingen ohne zu zögern zum leblosen Körper seiner Geliebten, fingen an sie von den Kabeln und Schläuchen zu befreien. Er hasste es sie so zu sehen, so schwach und ohne Freude. Ihr blasses, wunderschönes Gesicht zeigte keine Emotionen, das störte ihn. Auch wenn er oft seine Gefühle nicht preisgab, tat Harley meist eher das Gegenteil. Sie so sehen zu müssen löste ein Stechen in seinem Herzen aus, etwas das er noch nie in der Zeit als Joker gespürt hatte. Er war froh über die Fassade, die er immer mit sich rum trug, ansonsten hätte man ihm seine Gefühle ansehen können. In dem Moment wurde plötzlich die Hecktür aufgerissen, sodass der daneben stehende Arzt stolpern musste und fast nach hinten rausfiel. Ein kühler Sommerabendwind fegte durch das Innere des Vans, ließ die offenen, platinblonden Haare der jungen Frau auf der Liege etwas flattern. Die Schwestern entfernten gerade die letzten Kabel von ihrem schlaffen, schlafenden Körper und öffneten die Fesseln, die vorsichtshalber angelegt worden waren. Eine maskierte Gestalt erschien in der großen Öffnung. „Alles still und tot, Boss", meinte die Stimme von Spear laut, übertönte den pfeifenden Wind nur knapp. Das Grinsen auf den rubinroten Lippen des Jokers wurde noch breiter. „Bring Harley in Sicherheit, Spear, ich habe noch etwas zu klären", meinte er und machte eine Handbewegung in die Richtung der im Koma liegenden Verbrecherin. Der Anhänger nickte und stieg in den Krankenwagen. Auch er war, wie Jonny Frost, mindestens einen Kopf größer als sein Boss, trotzdem war er eines seiner treuesten Untertanen. Deswegen vertraute der Grünhaarige ihm auch mit seiner geliebten Harley. Die drei Schwestern wichen seiner großen, starken Gestalt angsterfüllt aus und stolperten wieder in die Ecken des Vans, um so weit weg wie auch nur möglich von diesen schlechten, gefährlichen Menschen zu kommen. Der Oberarzt lag noch immer flach auf dem Boden, traute sich nicht aufzustehen, denn er wusste wer direkt über seiner kauernden Gestalt stand. Spear hob Harley, mitsamt wärmender Decke, auf. Ihr Kopf fiel schlaff gegen seine Schulter, jedoch gab sie keinen Mucks von sich, auch nicht, als der Anhänger sie enger an sich drückte, damit es auch wirklich überhaupt keine Möglichkeit gab, dass er sie fallen ließ. Er nickte seinem Anführer nochmal zu und verschwand dann mit dessen Geliebten in der dunklen, verregneten Nacht. Natürlich hätte der Schurke am liebsten ihren zierlichen Körper selber in den Armen und sie in die warme Sicherheit seiner Anwesenheit getragen. Aber für jetzt war sie sicherer mit den Männern, denen er und auch sie vertraute. Nun befand sich der Joker also wieder ganz alleine mit dem Personal des Gesundheitswesens. Der Oberarzt lag noch immer zitternd zu seinen Füßen. Eine angespannte, zerreißende Stille legte sich auf die ganze Situation. Man konnte nur noch das leise Knacken des lodernden Feuers draußen auf der Straße hören. Der Grünhaarige unterbrach diese Stille nach ein paar Sekunden jedoch, indem er nach unten langte, nach dem Hals des kauernden Oberarztes. Dieser schrie schockiert auf, wie eine Gazelle, die gerade von den Fängen eines Leoparden gepackt worden war. Sie wimmerte leise, als das Raubtier sie auf die nun leere Liege drückte, die Luft wurde der armen Gazelle immer und immer mehr abgeschnürt. Der Leopard fletschte seine spitzen, blitzenden Zähne. „Gibt es noch irgendwas, das ich wissen muss?!", fauchte er dem Oberarzt ins ängstlich verzogene Gesicht. Dieser nickte so schnell er konnte, die Panik war ganz deutlich in seinen tränenden, alten Augen zu erkennen. „Spuck's aus!", forderte der Schurke schroff und übte noch mehr Druck auf die Luftröhre des langsam erstickenden Mannes. Die Schweißperlen auf dessen Stirn wurden immer größer, einerseits wegen der Hitze, die von den flammenden Polizeiwägen kam, andererseits auch von der riesigen Angst, die sich tief in seinen Magen gepflanzt hatte. Er öffnete seine trockenen Lippen und erklärte seinem Angreifer mit erstickter Stimme was er noch wissen musste.
Der König Gotham Citys entfernte sich lachend von dem Ort seines Verbrechens. Er konnte noch die leisen, fernen Schreie und Rufe der Ärzte und Schwestern hören, die er mit einer Granate in den Krankenwagen gesperrt hatte. Jede Sekunde könnte diese jetzt in die Luft gehen. Sein lautes Lachen schallte durch die kühle Sommernacht. Der Regen fiel warm auf sein Gesicht, kühlte die noch vom glühenden Feuer heiße Haut. In dem Moment ertönte ein ohrenbetäubender Knall und beißende Flammen jagten durch die Luft, griffen wie gierige Hände nach den Regentropfen und ließen diese zischend verdampfen. Ein breites Grinsen erschien auf seinen rubinroten Lippen. Wie er diesen Triumph liebte. Pure Zerstörung. Keine Überlebende. Überall durch ihn verursachter Tod. Und niemand hatte es bemerkt, keine Ersatzkräfte und nicht einmal der dunkle Ritter war aufgetaucht um ihn aufzuhalten. Und doch hatte er doch eigentlich nur Gutes getan. In seinem Sinne jedenfalls. Er war der rettende Engel, der sie vor demselben Schicksal, wie es ihn vor ein paar Monaten ereilt hatte, bewahren wollte. Und das hatte er getan, er hatte sie gerettet vor der Folter, vor den Schmerzen, vor dem Hunger. Er wollte, dass sie niemals sowas durchstehen musste, er würde sogar an ihre Stelle treten und für sie leiden. Ihm war klar wie sehr ihre Sucht nacheinander sein und natürlich auch ihr Leben verändert hatte, wie viel gefährlicher es geworden war. Aber er würde sie niemals wieder hergeben. Er wollte nie wieder einsam und allein in dieser grausamen Welt leben. Zusammen alles durchzustehen war viel einfacher, viel schöner. Und auch wenn er es niemals zugeben würde, er liebte sie wirklich, mehr als alles andere auf der Welt.
Ich weiß nicht ob ich jetzt in den Ferien es schaffe noch ein Kapitel hochzuladen, muss noch für meine scheiß Bio-Klausur lernen... Das Internet hier ist nicht besonders dolle, deswegen kann ich keine Bilder mit hochladen, die fühe ich später hinzu. Schöne Ostern :)
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Emergency Exit Madness - Abgebrochen
Fiksi Penggemar"I'm not crazy - I'm just insane." Harleen Quinzel. Eine Psychologin im Arkham Asylum, gefangen in ihrer eigenen Einsamkeit. Sie trägt ein gebrochenes Herz mit sich rum - Sie hat niemanden. Ihre einzigen Freunde sind ihre Patienten im Asylum. Doch a...