Er umklammerte seinen Laufstock mit seiner blassen, fast grau wirkenden Hand, als er dem großen Bodyguard langsam hinterherhumpelte. Sein Bein schmerzte jedes Mal, wenn er mit seinem Fuß auf den Boden trat. Doch der Schmerz wurde durch die Wut betäubt, die durch seine Adern sprudelte. Dieses Gefühl war durch die Information, die sein Untertan ihm gerade mitgeteilt hatte, verursacht wurden. Eine bestimmte Person stand wohl im Eingang seines Versteckes, einer großen, alten, zurückgelassenen Lagerhalle. Und wirklich. Da stand er. Der Mann mit dem smaragdgrünen Anzug und der Brille mit den dicken Gläsern. Seine dünnen Lippen grinsten ihn verschmitzt an. „Riddler", er erhob seinen Kopf in einer herabschauenden Art, „Wo ist mein Geld?" Die Haltung seines Gegenübers veränderte sich nicht. „Dein Geld, Oswald? Das habe ich nicht." Der Pinguin zog die Augenbrauen zusammen, sodass sich eine tiefe Falte zwischen diesen bildete. „Was meinst du, du hast das Geld nicht?!" Der Riddler schüttelte achselzuckend den Kopf. Mehr dieser Wut tauchte in seinem Gehirn auf, doch auch ein anderes Gefühl kroch plötzlich durch seine schwache Brust. Angst. Angst davor, was passieren würde, wenn er dieses Geld nicht bald bekam. „Dann wirst du wohl mit den Konsequenzen leben müssen...", rief er, sodass seine Stimme von den hohen, metallenen Wänden hallte, ohne jedoch das ungewollte Gefühl preiszugeben. Er wandte sich den paar Männern, die sich hier in dem Eingang befanden, zu und sagte: „Ihr wisst was ihr zu tun habt." Doch bevor sie auch nur ihre Waffen ziehen konnten, hörten seine Ohren wieder die Stimme seines Gegners. „Warte, Oswald, ich bin noch nicht fertig mit dir." Er blieb abrupt stehen. Doch er drehte sich nicht um, als er zornig „Wie bitte?!" schrie. „Ich sagte, ich bin noch nicht fertig mit dir, Ozzi." Jetzt wandte er sich seinem Feind zu, humpelte etwas auf ihn zu. „Und was willst du gegen diese Truppe tun?", fragte er und deutete auf die vielen Männer, die nun hinter ihm standen. Das verschmitzte Grinsen schlich sich wieder auf die Lippen des Verbrechers in dem smaragdgrünen Anzug. „Was kostet nichts, ist aber alles wert, wiegt nichts, kann aber ein Leben lang bestehen, kann nicht einer Person gehören, aber von zweien geteilt werden?" „Freundschaft", antwortete der Pinguin sofort und kniff die Augen zusammen. Keine Sekunde später ertönte ein distanziertes Lachen. Es wurde lauter und lauter und immer lauter. Und plötzlich wurde die große, eiserne Hallentür mit einem lauten Knall aufgestoßen. „Nicht schlecht, Cobblepot", eine schlanke, männliche Silhouette lief langsam auf ihn zu, die untergehende Sonne hinter ihr, „Und ich dachte, ich wäre der Einzige, der seine Rätsel so schnell lösen konnte." Noch mehr Angst. „Ich befürchte nur, Oswald, dass es hier ein kleines Missverständnis gibt", die Gestalt mit der Stimme, die ihm Schauder über den Rücken jagte, deutete mit einem kleinen, goldschimmernden Messer auf seine schwache Brust, „Ein kleines Vögelchen sagte mir, dass Ed dir angeblich genauso viel Geld schuldet, wie du mir eigentlich geben solltest", er machte eine kurze Kunstpause, „Könnte es da vielleicht irgendeinen Zusammenhang geben?" Plötzlich verschwand die orange leuchtende Abendsonne hinter dem anliegenden Nachbarlagerhaus und aus der dunklen Silhouette formte sich ein Gesicht, das das gruseligste Grinsen trug, das der Pinguin je gesehen hatte, trug. Die grünen Haare und die helle, blasse Haut schimmerten im goldenen Licht. Zwei sturmgraue Augen schauten ihn mit einem glitzernden Lachen an. „Du siehst etwas ängstlich aus, Ozzy", der Grünhaarige ging mit kleinen, langsamen Schritten auf den fluglosen Vogel zu, „Dabei hast du nichts zu befürchten...", er beendete seinen Satz mit einem zufriedenen, genüsslich fiesen Unterton, „Jedenfalls nicht von mir." Eine unangenehme, zerreißende Stille herrschte in der großen Lagerhalle, bevor plötzlich ein schrilles Pfeifen diese angespannte Atmosphäre unterbrach.
Und dann hörte sie es. Dieses schrille Geräusch, auf das sie so ungeduldig gewartet hatte. Sie ließ die Hand, die sie schon die ganze Zeit, seitdem er sie vor einigen Minuten verlassen hatte, in die Höhe gehalten hatte, sinken. Man konnte das Entsichern von Waffen hören, schwere Schritte, die an ihr vorbei gingen und ein Grummeln, das gefährlich klingend und aufgeregt durch die Truppe torkelte. Sie selbst blieb noch an der kalten, metallenen Wand hocken, zusammen mit Jonny und Spear. Sie konnte hören, wie die ersten Schüsse fielen und wie mehrere letzte Schreie durch den blutroten Abend schallten. Einige stille Momente verstrichen, bevor dann endlich sein Lachen, das ihr das Gefühl der Geborgenheit gab, ertönte. Und dann brach das totale Chaos aus. Sie drehte ihren Kopf in Richtung der zwei Männer, die sie abwartend betrachteten. Sie horchte noch kurz dem Getümmel, das sich nun in dem Eingang des Versteckes abtrug. Sie nickte den beiden zu, die sich sofort auf den Weg in die Halle machten. Sie trugen die gefährlichsten Waffen, die sie hier heute mitgebracht hatten, bei sich. Der Joker hatte ihr befohlen, erst dann aufzutauchen, wenn diese gezündet und explodiert waren. Was sie auch bald taten. Lachend hielt sie sich in ihrer kurzen Einsamkeit die Ohren zu, als der laute Knall über den alten Hafen hinweg hallte. Irgendwie war es süß von ihm, sie vor diesem Risiko schützen zu wollen. Aufgeregt und voller Freude sprang sie auf die Füße, steckte die Panik in eine kleine, eiserne Tasche mit einem herzförmigen Schloss, das sich in den letzten paar Wochen in der hintersten Kammer ihres Kopfes geformt hatte und hüpfte mit federnden Schritten auf die große, geöffnete Hallentür zu. Heller Rauch quoll aus dieser heraus, sowie ein Lachen, das wie eine vertraute Melodie in ihren Ohren klang. Sie konnte ihn sehen, als sie das Chaos betrat. Sein weißes Hemd war mit rotem Blut bespritzt und die grünen Haare hingen an einer Seite runter. Zwei riesige Löcher klafften im Betonboden der Halle, einige Gesteinsbrocken lagen in der Gegend rum. Sie zog die zwei kleinen Messer, die der Joker extra für sie anfertigen lassen hatte, aus dessen Scheiden, die jeweils an einer Seite ihrer Hüfte an dem gold-roten Gürtel hingen. Eine der Waffen hatte einen blauen Griff, der mit weißen Details geschmückt war, ihre schimmernde Klinge mit spitzen Zacken, die andere war so pink wie das eine Ende ihrer Haare, schwarze Steinchen in dem glatten Stoff eingebettet und ihre dunkle Klinge so scharf, dass man sie nur ganz leicht streifen musste, um sich zu schneiden. Grinsend stürzte sie sich in die kämpfende Menge, ohne die Augen von ihrem Puddin' zu nehmen, der sich nun am anderen Ende des Raumes befand. Ihre zwei Schützlinge schlitzten sich durch einige Schlagadern der gegnerischen Mannschaft, ließen die Männer zu Tode bluten, während sie sich ihren Weg durch die vielen wütenden, gefährlichen, bewaffneten Monster bahnte. Als sie nur noch ein paar Meter von ihrem Geliebten entfernt war, konnte sie genau sehen, wer zu seinen Füßen lag, ihn mit einem fast schon bettelnden Blick anstarrte und versuchte wieder aufzustehen. Sie musste grinsen, als sie sah, wie seine blasse, tätowierte Hand den Hals des Pinguins umklammerte und ihn langsam in die Höhe hielt, sodass dieser keuchend nach Luft schnappen musste. Sie hätte in dem Moment aber nicht einfach nur grinsend zuschauen sollen, sondern aufpassen, was hinter ihrem Rücken passierte. Sie schrie auf, als plötzlich zwei große, dreckige Pranken sie von hinten ergriffen. Sie versuchte es zumindest, aber eines dieser zwei Hände bedeckte dummer Weise ihren Mund, sodass niemand sie hören konnte, sodass ihre Schreie so dumpf waren, dass sie in den lauten Geräuschen des Kampfes untergingen. Sie hörte auf zu kreischen, als sie eine Treppe hoch geschleppt wurde. Strampelnd versuchte sie sich aus dem starken Griff des Mannes zu befreien, doch das gelang ihr nicht. Auch ihre Arme waren zu kurz, um hinter sich mit ihren Messern zuzustechen. Jedoch wurde sie plötzlich fallen gelassen, als sie sich auf einer metallenen Plattform über dem chaotischen Geschehen befanden. Trotzdem hatte sie keine Chance, sich aufzurichten, denn er ergriff sie schnell wieder und drehte sie zu ihm um. Sie blickte in ein grausames Gesicht. Lange Narben durchschnitten die kantigen Züge. Gelbe Zähne lugten hinter den trockenen Lippen hervor, die sie verzogen angrinsten. „Na wen haben wir denn da?", sagte er mit einer tiefen, rauen Stimme, „Wenn das nicht die kleine Quinn ist." Sie verzog das Gesicht angeekelt. „Schon mal was von Zähne putzen gehört???", fragte sie, als sie den Gestank, der aus seinem Mund kam, einatmen musste. Der Anhänger Cobblepotts lachte nur und griff nach etwas, das er an seinem Gürtel trug. „Mal sehen, was dein Freund hierzu sagt...", murmelte er leise, bevor er ein kleines Messer in die Höhe hielt, bereit zuzustechen. Die rostige Klinge blitzte gefährlich im roten Licht des Abendrotes auf. „Ich bin mir sicher", lachte er, „Er wird nicht begeistert sein..."
Tut mir sooo Leid, dass ich so so lange nichts mehr hochgeladen habe... Ich habe so viel für die Schule zu tun und das wird sich jetzt in nächster Zeit auch leider nicht ändern. Ich versuche so viel zu schreiben, wie es für mich möglich ist. Also entschuldige ich mich jetzt schon Mal, falls ich euch jetzt einige Wochen lang mit diesem Cliffhanger stehen lasse... :)
DU LIEST GERADE
Emergency Exit Madness - Abgebrochen
Fanfiction"I'm not crazy - I'm just insane." Harleen Quinzel. Eine Psychologin im Arkham Asylum, gefangen in ihrer eigenen Einsamkeit. Sie trägt ein gebrochenes Herz mit sich rum - Sie hat niemanden. Ihre einzigen Freunde sind ihre Patienten im Asylum. Doch a...