Sie erwachte als ein lautes Kreischen ihr Trommelfell wie ein Messer durchschnitt. Sie hielt sich überwältigt schnell die Ohren zu. Wo war sie? Warum war es hier so dunkel? Wessen Schrei war das eben gewesen? Es klang wie der eines Kindes. Sie riss die Augen auf, als Angst plötzlich auf sie niederklatschte, wie ein Eimer voll kaltem Wasser. Jamie! Doch es war zu dunkel, sie konnte nichts erkennen. Sie wusste nicht wo sie war und wenn, dann könnte sie ihr auch nicht helfen, denn sie war ja nur ein Geist. „Jamie?!", rief sie, jedoch antwortete ihr niemand. Eine erdrückende Stille hatte sich auf den Raum herabgesetzt. „Jamie!!", rief sie nochmals, Panik erschütterte ihre Stimme. Was wenn ihre Befürchtungen jetzt wahr geworden waren? Was wenn Jamie starb und das der Grund für Jacks Umwandlung zum Joker war?! „JAMIE??!!", schrie sie so laut es nur ging. Immer noch keine Antwort. Doch plötzlich wurde sie geblendet, musste die Augen zusammenkneifen um nicht zu erblinden. Sie hörte noch einen Aufschrei, jedoch nicht in der Stimme des Mädchens. Und er klang eher wütend als angsterfüllt. Langsam gewöhnte sie sich an das helle Licht im Zimmer, sodass sie endlich erkennen konnte, wo sie sich befand. Es war die Küche in Jacks Zuhause auf dessen Boden sie kniete. Keine Meter weiter kauerte ein kleines Kind, jedoch sah es kleiner aus als Jamie. Das Mädchen weinte, versteckte ihr Gesicht in ihren kleinen, filigranen Händen. Sie hatte dieselbe Haarfarbe wie die Patientin der Kinderpsychiatrie, die Harley so sehr ins Herz geschlossen hatte. Vielleicht war sie noch weiter zurück in die Vergangenheit gereist? Vielleicht war das hier ja Jamie, nur ein paar Jahre jünger? Jedoch hatte sie keine Zeit um darüber nachzudenken, denn ein lauter Knall riss sie aus ihren Gedanken. Erschrocken schaute sie auf, nur um festzustellen, dass sie sich gerade mitten in einem puren Chaos befand. Dort stand der große Bruder des Mädchens einem anderen Mann gegenüber. Besonders ruhig sich einfach gegenüber stehen taten sie jedoch eher nicht. Als sie erkannte wer der andere Typ war, hielt sie den Atem angespannt an. Es war der Vater der Geschwister, der große, tätowierte, bärtige Blonde mit der langen Narbe, die seine eine Augenbraue in zwei spaltete. Ein Schauer lief ihr durch den ganzen, nicht materiellen Körper, als sie plötzlich ein Messer in dessen Hand aufblitzen sah. Er musste echt dicht sein, um seinen eigenen Sohn mit einer Stichwaffe zu bedrohen. Dieser schien darüber auch etwas schockiert zu sein, denn er erstarrte kurz. Das war ein böser Fehler. Der Joker hätte diesen niemals begangen, er hätte wahrscheinlich nicht mal auf das scharfe Küchenmesser geachtet, zu sehr hatte er sich schon an bewaffnete Gegner gewohnt. Vielleicht hatte er ja aus seinem Fehler gelernt. Sein Verwandter holte plötzlich aus. Harley riss die Augen auf, dachte in dem Moment nicht darüber nach, dass Jack eh nicht sterben könnte, da der Joker ja heute noch existierte. Die schnelle Klinge blitzte ganz knapp an der Kehle ihres Opfers vorbei, erwischte ihn dann jedoch irgendwo am Oberkörper. Als das Metall sein Fleisch durchschnitt schrie der Student kurz auf, sein Gesicht schmerzverzerrt. Er taumelte etwas nach hinten und griff schnell nach der Wunde an seiner Schulter. Jedoch ließ er seine Hand schnell wieder sinken und starrte seinen Vater an. Harley konnte die rote Färbung seiner Handfläche kaum erkennen, trotzdem wusste sie, dass sie mit dem Blut beschmiert war, das durch seine eigenen Adern floss. Das kleine Mädchen, das gegen den Tresen lehnte hatte angefangen zu wimmern. Sie schien nicht das sehen zu wollen, was sich gerade vor ihr abspielte. Was Harley jedoch wunderte war, dass Jamie ihre Rufe nicht gehört hatte, obwohl diese ja die einzige war, die sie sehen und hören konnte. Viel Zeit um darüber nachzudenken hatte sie nicht, denn der Kampf zwischen Vater und Sohn ging schnell weiter. Sie hörte wie einer der beiden mit dem Rücken gegen die Wand krachte. Schnell wandte sie sich der Szene wieder zu, beschloss sich aufzurichten, um besser zu sehen, was sich in ihrem luziden Traum abspielte. Jack türmte über seinem stockbesoffenen Vater, das blutige Messer hatte er ihm anscheinend aus der Hand geschlagen, denn es lag neben ihm auf den weißen Fliesen. „Wenn du auch nur einen Fuß wieder in dieses Haus setzt", hörte sie den Studenten wütend knurren, als er plötzlich nach den Schultern des mittelalten Mannes griff und ihn auf die Füße zog, „Dann werde ich dafür sorgen, dass du den Rest deines verfluchten Lebens hinter Gittern verbringst!" Das Gesicht seines Vater schaute ihn erst etwas verwirrt an, seine blau-grauen Augen schienen leer, denn keine Kontrolle spiegelte sich in ihnen wieder. Doch plötzlich fing er an zu grinsen, gelbe, ungerade Zähne kamen von hinter seinen Lippen zum Vorschein. „Mein Sohn...", lallte er und gab einen kleinen Gluckser von sich, „Das ist mein Sohn..." „Ich bin nicht dein Sohn!", rief plötzlich Jacks Stimme, etwas Bedrohliches in ihr, was Harley sehr an den Joker erinnerte. Der Student warf seinen Verwandten gegen die Wand, das Geräusch eines dumpfen Aufpralls schallte durch den Raum. „Nicht mehr jedenfalls...", setzte er noch hinzu und ließ seinen Vater los. Dieser rutschte langsam die weiße Wand hinunter, sein Kopf schien wohl gegen die harte Oberfläche geprallt zu sein. Also lag er nun da, bewusstlos, in dem Haus, das er mal zu Hause genannt hatte. Sein Sohn beobachtete kurz noch seinen leblosen Körper. Er hatte Harley den Rücken zugewandt, also konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht sehen. Bald darauf drehte er sich jedoch um und ging auf seine kleine Schwester zu, die noch immer an der Theke kauerte. Kurz hatte die Verbrecherin Zeit ihn zu mustern. Er atmete noch immer schwer, Bitterkeit und Erschöpfung in seinen Gesichtszügen. Das graue Oberteil, das er trug, hatte sich an seinem Schlüsselbein von seinem Blut rot gefärbt. Daher also die Narbe. Er lief schnell zu Jamie. Sie wimmerte als er sie leicht an ihrer kleinen Schulter berührte. Wie alt war sie zu diesem Zeitpunkt? Vielleicht drei oder vier? Kein Kind sollte jemals so ein traumatisierendes Erlebnis haben, es könnte den Rest ihres Lebens beeinflussen. „Sssccchhh...", beruhigte Jack das kleine Mädchen und strich ihr durch die braunen Haare, „Ich bin es, er ist weg." Sie schaute zu ihm auf, ihr süßes Gesicht rotgefleckt und ihre blauen Augen schimmerten voller Tränen. Schnell griff sie nach dem Handgelenk ihres großen Bruders und schien sich verzweifelt daran festzuklammern. Keine Worte kamen von ihrem Mund, nur dieses leise Wimmern. Doch plötzlich fiel ihr verweinter Blick auf die geisterhafte Form der Königin von Gotham. Ihre Lider weiteten sich erschrocken und sie starrte Harley an. „Jamie?", fragte Jack und schaute verwirrt in dieselbe Richtung, doch schien nichts zu sehen. Plötzlich explodierte ein lautes Kreischen von dem kleinen Mund des Kindes. Geschockt stolperte Harley ein paar Schritte zurück. Hatte sie irgendwas Falsches getan? Sie schien sie nun auf einmal sehen zu können, dabei hatte sie doch vorhin nicht reagiert, als die Verbrecherin nach ihr gerufen hatte. Sie hatte nicht viel Zeit zu überlegen, denn der Schrei des kleinen Mädchens wurde immer leiser und die Küche um sie herum verblasste langsam. Doch bevor alles wieder schwarz wurde, kam ihr ein Gedanke. Vielleicht war es die Schuld ihres Vaters, dass Jamie Geister sehen konnte? Vielleicht war dieses traumatische Ereignis gerade der Auslöser ihrer geistigen Krankheit? Die Ursache dafür, dass sie nun in der Kinderpsychiatrie saß? Harleys Körper wurde von Wut durchströmt, ein tiefer Hass für den Vater des Jokers formte sich in ihrem wilden Herzen. Bevor alles vor ihren Augen verschwamm schwor sie sich Rache auszuüben, falls sie sich je an diese Träume im realen Leben erinnern sollte. Diese vielen schrecklichen Menschen würden dafür zahlen, was sie ihrem armen Puddin' und ihrer kleinen Freundin angetan hatten.
Er ging die langen Flure runter, an den vielen, vergoldeten Türen vorbei. Spear war vor einigen Minuten zurückgekehrt. Er hatte Harley an einen sicheren Ort gebracht. Und obwohl es dem Joker nicht gefiel wo sie sich nun befand, war es wohl das Beste für sie. Er hatte nur gehofft, dass er die Person, die sich nun um seine Geliebte kümmerte, nie wieder sehen müsste, denn sie erinnerte ihn zu sehr an eine Zeit vor dem Joker. Sie hatten sich eigentlich geschworen, nie wieder ein Auge aufeinander zu legen, jedoch müsste er das wohl bald tun müssen. Aber das war jetzt eher eines seiner kleinsten Sorgen. Der flügellose Vogel wartete schon auf ihn, in einer Zelle, an einen Stuhl gekettet. Man sagte immer, dass Rache süß war. Das war sie auch, so süß wie Zucker. Und er würde seine Harley mit tausend Süßigkeiten beschenken, wenn er mit diesem Pinguin fertig war. Ein kleines Grinsen legte sich auf seine rubinroten Lippen, während er sich auf den Weg in den Keller machte.
Na, bei wem ist Harley jetzt? Irgendwelche Spekulationen?? ;)
Tut mir so Leid, dass es wieder einmal einen ganzen Monat gedauert hat. Ich bin mit diesem Kapitel einfach nicht weitergekommen. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen.
Habt ihr schon den Teaser für „Birds of Prey" gesehen? Ich freue mich, dass Harley endlich wieder in einem Film auftaucht, weil Margot Robbie sie echt gut verkörpert, meiner Meinung nach. Aber es sieht so aus, als ob sie nicht mehr mit dem Joker zusammen sei, was natürlich schade ist, da die Beziehung, die sie in „Suicide Squad" hatten, echt die beste war, die es je zwischen den beiden gab. Aber ich hab eigentlich kaum was dagegen, weil ich auch ein Fan von den Comics bin, in denen sie natürlich auch von ihm unabhängig ist. Ich denke der Film wird allgemein sehr an die Comics angelehnt sein, sieht man vor allem an ihren Outfits. Aber ich denke nicht, dass Jarley jetzt vollkommen im DCEU absterben wird, vielleicht machen sie ja noch diesen Film, der sich um ihre Beziehung handeln soll. Also nicht die Hoffnung aufgeben!
Sie hat die „Puddin'" Tattoos auf ihren Beinen durchgestrichen, ich denke das ist Beweis genug dafür, dass es Jarley in dem „Birds of Prey" Film nicht mehr geben wird. Aber ich finde ihre neuen Oufits echt cool, die spiegeln ihre Persönlichkeit richtig gut wieder.
Über dieses Bild freue ich mich am meisten. „Exotic Animals" klingt sehr nach zwei gewissen Hyänen.
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Emergency Exit Madness - Abgebrochen
Fanfic"I'm not crazy - I'm just insane." Harleen Quinzel. Eine Psychologin im Arkham Asylum, gefangen in ihrer eigenen Einsamkeit. Sie trägt ein gebrochenes Herz mit sich rum - Sie hat niemanden. Ihre einzigen Freunde sind ihre Patienten im Asylum. Doch a...