ACHTUNDACHTZIG

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Hilfesuchend sah ich zu Liam. Ich war mit dieser Situation einfach vollkommen überfordert und wusste nicht, was ich tun sollte.
"Selina! Bitte", rief meine Mutter und widerwillig drehte ich mich um, stellte mich aber so hin, dass Aaliyah verdeckt wurde.
"Was willst du?", fragte ich, als sie schließlich vor uns stand.
"Es tut mir leid."
"Was? Dass du deine Tochter im Stich gelassen hast oder dass du gesagt hast, ich solle mein Kind abtreiben?"
"Beides", erwiderte sie und kam dem Kinderwagen einen Schritt näher. Sofort streckte ich die Hand aus und hielt sie davon ab. "Das ist nah genug."
Traurigkeit lag in ihrem Blick, genau wie Bedauern, doch ich hatte kein Mitleid mit ihr.
"Selina, deinem Vater und mir tut es wirklich leid. Wir haben eingesehen, dass es uns nichts anging und dann haben wir uns vorgestellt, wie wir uns gefühlt hätten, wenn jemand gesagt hätte, dass wir dich abtreiben sollen. Wir wissen beide, dass wir dich verletzt haben und ich wünsche mir nur, dass du uns nochmal eine Chance geben könntest. Ich würde mich freuen, meine Enkeltochter kennenlernen zu können."
Zögernd drehte ich mich um und nahm Aaliyah auf den Arm, während Liam alles aufmerksam beobachtete, um im Notfall eingreifen zu können.
Meine Mutter lächelte, als sie das winzige Wesen auf meinem Arm sah. "Sie sieht dir unglaublich ähnlich. Wie heißt sie?"
"Aaliyah Davina."
"Ein sehr hübscher Name. Und kommt ihr soweit klar? Also... So ganz alleine?"
Ich nickte leicht. "Es ist nicht so schwer. Aaliyah ist ein super liebes Baby und Celi ist eine tolle Unterstützung, genau wie ihre Eltern."
"Mhm, okay...", murmelte sie und sah mich dann an. "Das hätte ich fast vergessen. Ich hab etwas für euch."
Sie hielt mir die Tüte hin, die sie die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte und irritiert nahm ich sie entgegen.
"Danke."
"Gern geschehen", erwiderte sie lächelnd, während Liam mir die Tüte abnahm.
"Naja, wir sollten wohl mal zurück", sagte ich leise.
Meine Mutter senkte den Blick und nickte leicht. "Ja, klar. Ich wollte euch auch auf keinen Fall aufhalten... Dann... Bis bald?"
"Wir werden sehen. Tschüss."
Ich legte meine Tochter zurück in den Kinderwagen, nickte meiner Mum nochmal zu und machte mich mit Liam auf den Rückweg.
"Das war... seltsam", murmelte er nach einer Weile und ich nickte. "Wem sagst du das? Lass uns einfach nach Hause gehen und essen. Danke, dass du dabei warst."
"Jederzeit."
Gemeinsam betraten wir das Haus und während ich Ally auszog und ins Bett legte, da sie eingeschlafen war, ging Liam bereits in die Küche, in der die anderen schon saßen und sich unterhielten.
"Ich will auf jeden Fall, dass ihr spielt", sagte Celi, als ich die Küche betrat.
"Ich soll auf meiner eigenen Hochzeit auftreten?"
Meine beste Freundin setzte ihren Hundeblick auf und sah Louis bittend an.
Ich grinste und legte die Arme von hinten um sie. "Also erstens ist es eure Hochzeit und zweitens hat Celi ihre Traumfeier verdient. Wir Mädchen träumen unser ganzes Leben davon, an diesem Tag Prinzessin zu sein. Alles dreht sich um uns, wir tragen das perfekte Kleid... Und es spielt die Band, die wir am meisten lieben. Und in Celinas Fall seid das eben ihr. Also jammer nicht, Lou. Ein paar Lieder kannst du doch wohl spielen."
Als beste Freundin würde ich schon dafür sorgen, dass ihr Tag perfekt werden würde.

In Love with Harry ✔️ (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt