S c a r ↠ f i f t e e n

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Ich sah ihn etwas überrascht an, da ich wirklich nicht damit gerechnet hatte, dass er mit mir tanzen wollte

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Ich sah ihn etwas überrascht an, da ich wirklich nicht damit gerechnet hatte, dass er mit mir tanzen wollte. Sonderlich gut im Tanzen war ich auch nicht, also konnte das wirklich etwas werden. Dennoch nickte ich langsam und ein kleines Lächeln bildete sich daraufhin auf seinen Lippen. Langsam trat ich nun näher an ihn heran und blickte in seine markanten haselnussbraunen Augen.

Er legte seine Arme um meine Hüfte und zog mich ganz nah an sich, so nah, sodass sich unsere Oberkörper streiften. Kurz schluckte ich, da wir uns wirklich ziemlich nah waren. Mein Herz schlug mir gegen die Brust und ich legte nun langsam meine Hände in seinen Nacken. Seine Finger streiften ein bisschen meine nackte Haut, da das Kleid erst etwas später anfing zu beginnen und seine Hand genau dort lag, wo sie zum größten Teil das Kleid berührte, aber auch etwas meine Haut. Diese Stellen fingen an zu prickeln. Langsam bewegten wir uns nun hinterher und wir sahen uns die ganze Zeit dabei in die Augen.

„Denkst du wirklich, dass die Präsidentin diesen Anschlag auf doch geplant hat?“

Jetzt ging es also um das Gespräch, was er mit angehört hatte. Nicht viele hatten etwas von dem Gespräch mitbekommen, doch ich hatte gemerkt, dass er da war und alles gehört hatte. Dieser Junge hatte einiges drauf und ich war gespannt, was mich noch so erwarten würde.

„Niemand wusste, dass eine Everdeen an den Spielen teilnimmt bis auf der engste Kreis der Präsidentin. Da meine Mutter damals fast ihren Vater getötet hat, hat sie noch eine Rechnung mit meiner Familie offen, also wäre es sehr gut möglich, dass sie es geplant hatte. Außerdem ist sie gerissen und äußerst schlau. Dennoch hat sie einen Fehler gemacht. Die Frau, die mich angeblich an meinen Augen erkannt hat, war zu jung um meiner Mutter früher bei Rebellion überhaupt begegnet zu sein. Dadurch war mir klar, dass das ganze nur inszeniert war. Das was darauf passiert war, war nur zur Ablenkung damit ich den Schützen nicht bemerkte. Da das nun nicht geklappt hat, muss sie sich irgendwas anderes einfallen lassen und das wird bestimmt in der Arena passieren, also solltest du dich dort besser von mir fern halten, da du sonst auch eine Zielscheibe auf deinem Rücken hast.“

Ich hatte zwar viel gesagt, doch nicht viele Details genannt. Er hatte vielleicht vieles schon gehört, doch ich wollte ihm noch mal direkt sagen. So fand ich das viel besser. Der Junge nickte leicht und sah kurz auf meine Arme, ehe er mich packte, einmal herum wirbelte und danach sofort wieder an seine Brust zog. Diesmal lag nur eine Hand von ihm auf meiner Hüfte, während die andere meine hielt. Ich hatte meine Hand nun auf seine Schulter gelegt und eigentlich ging das mit dem Tanzen zwischen uns.

„Dieser alte Präsident hat irgendwas getan bei der letzten Rebellion oder? Sonst hättest du nicht so reagiert, als sie gesagt hat, dass sie sich etwas besseres einfallen lässt.“

Der Junge war schon einiges neugierig, doch nach dem ich nun einen Teil seiner Geschichte gehört hatte, war es nur fair, wenn ich auf seine Fragen antwortete und das ehrlich. Wir bewegten uns sanft und leicht zu der Musik, die noch von hier draußen zu hören war und hielten immer den Blickkontakt zueinander.

„Meine Eltern waren zweimal in der Arena. Einmal so wie wir, ausgelost und sie haben gewonnen. Dann noch einmal bei den sogenannten Jubel Jubiläum, wo noch mal je ein männlicher und weiblicher Sieger aus jedem Distrikt rein geschickt wurde. Bei diesen Spielen wurde meine Mutter gerettet sowie ein paar andere Spieler. Snow bemerkte das und während sie noch in der Luft waren, hat er Flugzeuge los geschickt, die Bomben auf den gesamten Distrikt 12 verteilten. Er wurde dem Erdboden gleich gemacht und deshalb existiert er nicht mehr.“

Die Augen des Jungen weiteten sich etwas, als er meine Worte hörte. Anscheinend konnte er für einen ziemlich langen Moment nicht fassen, dass sie wegen dieser Rebellion einen ganzen Distrikt zerstört hatten. Ich zog ihn kurzerhand einfach näher zu mir und legte meine Hände wieder in seinen Nacken. Danach legte ich meinen Kopf auf seine Brust und schloss für einen Moment meine Augen.

Es fühlte sich gut an jemanden zu haben, dem man so etwas erzählen konnte. Schließlich gab es niemanden der mir zuhörte und meine Mutter hatte mir zwar viel erzählt, doch redete danach nicht gerne drüber. Mein Vater war komplett verschwiegen über das Thema und wehrte es ständig ab. Man merkte ihm deutlich an, dass er nicht mehr darüber sprechen wollte. Besonders weil es ihm ja auch ziemlich hart getroffen hatte, da seine kompletten Erinnerungen manipuliert hatte.

„Was wirst du jetzt tun?“

Diese Frage war eine wirklich gute, denn ich hatte eigentlich absolut keinen Plan. Ich wollte die Spiele gewinnen, doch ich wollte niemanden töten. Zwar wollte ich einen Funken und damit eine neue Rebellion auslösen, doch ich hatte keine Ahnung wie.

„Ich will dieses Land verändern und dazu muss ich die Spiele gewinnen. Aber genau weiß ich es nicht.“

Langsam hob ich nun wieder meinen Kopf und sah ihn an. Er blieb auf einmal stehen und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Dann glitten seine Finger zu dem Band meiner Maske und öffneten sie. Die Maske viel achtlos zu Boden und er legte sich seine ab. Jetzt kam sein ganzes Gesicht zum Vorschein und mein Herz schlug noch etwas schneller.

„Ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst, dass sehe ich in deinen Augen. In ihnen brennt ein Feuer aus Willen und Stärke, dass mich erst auf dich aufmerksam gemacht hat und mich immer mehr zu dir hinzieht.“

Nach seinen Worten spürte ich, wie mein Herz einen Satz in meiner Brust machte. Wir waren uns so nah und er verringerte den Abstand nun noch mehr. Immer noch lag seine Hand an meiner Wange und er kam mir Stück für Stück näher. Dieser Moment wirkte so magisch, trotz all der Probleme und schrecklichen Sachen die uns erwarteten. Schließlich streiften sich unsere Lippen und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie vollständig zueinander fanden.

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