Diese Frau hatte meine Familie bedroht und sogar meinen ganzen Distrikt und das nur um mich leiden zu sehen, weil ich eine Everdeen war. Nur aufgrund meines Namens und das verstand ich einfach nicht. Ich war stolz auf meinen Namen und ja vielleicht hatten meine Eltern nicht die richtige Entscheidung getroffen. Doch so wie ich, dachten sie damals, dass dieses Land eine Veränderung brauchte und diese hatten sie fast geschafft. Jetzt wurde ich wegen meines Namens verurteilt, diese Menschen waren einfach nur noch grausam und hatten nichts freundliches mehr an sich.
Ich wandte meinem Blick jetzt von der Präsidentin ab, die gerade in der Menge verschwand und setzte mich in Bewegung. Mit den hohen Schuhen lief ich zur Bar. Dort angekommen sah ich, ob der Barkeeper gerade abgelenkt war und klaute mir dann eine Flasche Whiskey. Ich hatte mir zwar gesagt, dass ich nicht mehr trinken würde, doch nach diesem Gespräch würde ich am liebsten zusammenbrechen. Diese Frau war skrupellos und hatte Spaß daran andere Menschen zu verletzen. Sie war wirklich die Tochter von Snow und ich hatte wirklich die Hoffnung gehabt lebend aus der Geschichte heraus zu kommen, doch wer weiß was sie sich einfallen wird. Es wird auf jeden Fall tote geben. Entweder meine Familie und mein Distrikt oder ich. Mit diesen Gedanken trat ich nun aus dem Saal und in den Garten.
Die kalte und frische Luft empfing mich und ich seufzte kurz zufrieden, da es gut tat. Dann entdeckte ich einen Brunnen in der Mitte des Gartens auf den ich sofort zusteuerte. Dort setzte ich mich an den Rand und betrachte die Flasche in meinen Händen. Ich hatte sie zwar mitgenommen und mir gedacht, dass es nicht schaden würde etwas zu trinken, doch jetzt war ich mir nicht mehr so sicher. Jedoch öffnete ich nach einigem hin und her die Flasche und nahm einen großzügigen Schluck. Die Musik aus dem Saal war so laut, dass man sie selbst hier draußen hörte und es war leider noch nicht mal mehr gute Musik. Kurz seufzte ich und steckte die Nadel, die ich immer noch in der Hand hielt wieder weg, doch meine Haare ließ ich einfach offen.
„Darf sich dein Schutzengel zu dir setzen und auch was von dem Zeug haben?“
Die bekannte tiefe Stimme von dem Jungen, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging, übertönte die Musik und ich sah hoch. Dort stand er in dem schicken Anzug, seine Hände waren in der Hosentasche und er sah mich mit einem kleinen Lächeln an. Die schwarze Maske betonte seine markanten Augen nur noch mehr und es passierte mir das erste Mal, dass ich mich in ihnen verlor, obwohl sie so leer waren.
„Wenn du das Zeug verträgst, dann kannst du gerne was haben. Nur bei mir bringt es meine echten Gefühle zum Vorschein, also sei darauf gefasst, dass dir das auch passieren kann.“
Trotz dass mich seine Augen so in den Bann gezogen hatten, antwortete ich ihm und reichte ihm großzügig die Flasche. Er nahm sie entgegen und setzte sich schließlich neben mich. Auch er nahm einen großen Schluck und sah dann zu mir. Kurz seufzte er, ehe er seinen Mund öffnete um mir etwas zu sagen.
„Du hast gesagt, dass du einiges über mein Land erfahren willst, also erzähle ich dir das wichtigste. Durch die Hitze und alles ist die Brandwüste zwar fruchtbar, doch es herrscht ein Virus bei uns. Er greift unser Gehirn an und verwandelt uns in eine Art Zombie, wenn wir von einem mutierten, wir nennen sie Cranks, gebissen oder gekratzt werden. Meine Leute und ich sind die nächste Generation und wir tragen einen Teil des Heilmittels in uns. Eine Organisation namens WICKED hat uns alle mitgenommen und Experimente mit uns gemacht. Dann haben sie all unsere Erinnerungen an unser früheres Leben gelöscht und uns in ein Labyrinth gesteckt. Es gab eine Lichtung, die umgeben war von dem Labyrinth und in dem Labyrinth waren sogenannte Griever. Sie waren eklige Monster und sie töten einen. Wir haben es heraus geschafft und dann wurden wir wohin gebracht. Wir dachten sie waren unsere Retter, doch sie stellten sich heraus, dass sie von WICKED waren. Gerade als wir fliehen wollten, kamen die Leute aus deinem Land und sie haben uns dann erstmal eingesperrt, ehe wir dann als Tribute für die Hungerspiele hierher geschickt wurden. Das ist der gröbste Teil von unserer Geschichte.“
Seine Geschichte auch wenn es nur ein Teil war, war unglaublich schlimm. Es war gar nichts im Gegensatz zu meiner. Unbewusst habe ich meine Hand auf seine gelegt, aber ich sah ihn nicht mitfühlend an oder so. Mitleid war bestimmt das letzte, was er wollte. Sein Blick fiel jetzt auf unsere Hände und auch ich sah dorthin. Als ich merkte, was ich getan hatte, wollte ich sie schnell wieder weg nehmen, doch er nahm sie und verschränkte seine Finger mit meinen. Seine Hand war so groß und so warm. Diese Nähe fühlte sich irgendwie gut an.
„Zwar ist Mitleid oder so wahrscheinlich das letzte was du willst, aber das was dir und den anderen passiert ist, tut mir wirklich leid. Aber ich sehe, dass du dich von all dem nicht hast unterkriegen lassen. Du wolltest fliehen und ich bin sicher, dass du es geschafft hast. Du hast dich gegen sie gewehrt und dich nicht deinem Schicksal hingegeben. Um ehrlich zu sein bin ich beeindruckt und fasziniert davon, dass du stark bist. Ich wäre wahrscheinlich schon längst am Boden und würde weinen. Ich glaube fest daran, dass du es mit deinem Köpfchen es auf jeden Fall aus der Arena schaffst. Euer Land hat eine Veränderung nötig genauso wie meins und ich bin mir ziemlich sicher, dass du es schaffen kannst.“
Ein Lächeln, ein ehrliches Lächeln umspielte meine Lippen und auch er fing an zu lächeln. Dieser Junge war so besonders. Er hat so viel durchgemacht und dann stand er immer noch aufrecht vor mir und konnte mir diese Geschichte erzählen. Plötzlich stand er auf und zog mich auch mit nach oben.
„Wie wäre es, wenn wir tanzen? Ich habe es zwar erst gestern angefangen zu lernen, aber einfache Schritte werden schon gehen.“
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✖ Battle Scars ✖
Fanfic❝ No battle is worth fighting expect the last one ❞ // Tribute von Panem - Maze Runner Crossover \\ Lavea ist kein gewöhnliches Mädchen. Sie ist eine Everdeen und somit die Tochter von Katniss Everdeen, die damals eine Rebellion angeführt hatte. Je...