Das Blut von drei weiteren Personen bedeckte nun meine Hände und ich konnte es nie wieder abwaschen. Für immer würde mir in Erinnerung bleiben, dass ich diese Personen getötet hatte und das ich es nie wieder rückgängig machen konnte. Ich hatte ihr Leben beendet, damit ich weiter leben konnte und auch Thomas. Doch ich glaubte, dass ich trotz dieses Grundes nicht damit fertig werden würde, dass ich Menschen getötet hatte.
Jetzt stand ich mittendrin. Ihre Leichen lagen um mich herum und mein Körper und meine Kleidung war in ihrem Blut getränkt. Immer noch tropfte Blut von meinem Schwert und da es sehr damit belegt war, würde es auch nicht damit aufhören. Starr blickte ich auf die leblosen Körper vor mir und konnte es brachte nicht eine einzige Träne in mir nach oben. Es ging mir nicht nahe, dass ich sie getötet hatte, dass mein Schwert in ihrer Brust gesteckt hatte und ich ihr Leben für immer beendet hatte. In der Nähe hörte man das bekannte Signal der letzten fünf Tage. Drei Kanonen gingen hoch, die symbolisierten, dass drei weitere Tribute gefallen waren. Am Abend würden dann ihre Gesichter am Himmel erscheinen mit ihrem Distrikt. Dadurch erfuhr ich wenigstens aus welchem Distrikt die Personen stammten, dessen Blut an meinen Händen klebte. Die Kanonen sollten tagsüber dazu dienen, damit jeder Tribut wusste, dass weitere gefallen waren. Diesmal galten diese drei Kanonen Personen, die ich getötet hatte.
„Lavea..."
Die Stimme von Thomas, die meinen Namen sagte, drang erst nach einer ganzen Weile zu mir durch. Ich war so in mich gezogen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich schon eine ganze Weile an der gleichen Stelle stand und auf diese Leichen sah. Thomas machte sich anscheinend Sorgen, denn als ich zu ihm sah, merkte ich dass er schon mal wieder in der Höhle war, da er nämlich unser ganzes Gepäck bei sich hatte und auch meinen Bogen aufgehoben hatte. So lange stand ich also schon an dieser Stelle und hatte über so vieles und wieder gar nichts nach gedacht.
„Das nächste Mal lässt du so etwas! Du bist wirklich naiv zu glauben, dass diese Tribute mir gegenüber ihre Waffen jemals senken würden! Ich bin eine Verräterin und Mörderin, da kann ich es verstehen, dass sie ihre Waffen nicht senken! Thomas, wenn du hier in der Arena anderen Tributen gegenüberstehst, dann wird niemals seine Waffe senken! Hier heißt es töten oder getötet werden, egal ob es einen beschissenen Ausgang gibt oder nicht! Selbst die jüngsten und unschuldigsten Jugendlichen werden hier zu Mördern! Also hör endlich auf an das Gute in den Menschen zu glauben und sehe, wie sie wirklich sind! Wie ich wirklich bin! Denn hier in der Arena kommt die wahre Seite von einem zum Vorschein und selbst von dir kommt sie irgendwann zum Vorschein!"
Ich schrie nicht, sondern verlieh mit der richten Betonung meinen Worten mehr Ausdruck. Dadurch konnte selbst Thomas meine Einrede einlegen, denn ich lag mit meinen Worten absolut richtig. In der Arena gelten andere Regeln und diese Regeln konnte man nicht brechen, da man keine andere Wahl hatte, als sie zu befolgen.
Langsam wandte ich mich nun von den Leichen und auch Thomas ab und ging zum Fluss. Zum Glück hatte ich meine Jacke zugemacht, sodass weder mein Shirt noch die Brosche meiner Mutter, die auf der Innenseite der Jacke war, mit Blut bedeckt wurden. Ich tauchte mein Schwert in das Wasser und befreite es vorsichtig von dem Blut, ehe ich es wieder in die Halterung steckte. Danach setzte ich mich auf einen Stein und zog meine Jacke aus, die ich kurz danach ins Wasser tauchte. Auch sie befreite ich von dem Blut und legte sie dann neben mich. Als nächstes waren meine Schuhe und anschließend meine Hose dran. Als ich damit fertig war, lag meine Kleidung in der Sonne und trocknete. Jetzt war mein Gesicht dran und ein Teil meiner Haare.
Plötzlich setzte sich jemand neben mich und tauchte ein kleines Handtuch ins Wasser. Danach umfasste eine Hand mein Gesicht und drehte es zu sich. Das markante Gesicht von Thomas kam zum Vorschein und er strich mir mit dem Handtuch sanft über mein Gesicht und auch etwas durch meine Haare. Anschließend wischte er über meine Hände, die noch leicht mit Blut bedeckt waren. Es fühlte sich irgendwie komisch an. Es fühlte sich so an, als würde Thomas nicht nur das oberflächliche Blut an meinen Händen weg wischen, sondern auch das Blut von allen, die ich getötet hatte und somit wusch er mich von meiner Schuld frei. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich leicht und ich wollte, dass dieses Gefühl blieb, doch dann merkte ich, dass diese Schuld nun ein Teil von mir war und ich sie nicht einfach los werden sollte. Deshalb entzog ich meine Hände seinem Griff.
„Das wir angegriffen wurden ist meine Schuld. Sie haben gezielt nach mir gesucht und schienen auch meinen genauen Standort zu kennen. Seit Beginn der Arena fühlt es sich so an, als wäre ich die Gejagte und nicht der Jäger. Vielleicht können sie mir ja den Grund zeigen, warum sie mich jagen. Lebend hätte ich es nie aus ihnen heraus bekommen, doch töten wollte ich sie auch nicht. Leider blieb mir keine Wahl, dass blieb mir noch nie."
Nach meinem Worten sah ich auf meine sauberen Hände, ehe ich aufstand und wieder auf die Leichen zuging. Ich berührte kein Blut, was auf dem Boden lag. Bei ihnen angekommen, sah ich mir ihre Leichen genau an und ein markantes Detail war bei allen drei zu sehen. Ihre Uhr hatte ein anderes Design, als meins und Thomas. Vorsichtig entfernte ich eine Uhr von ihnen und schaltete sie an.
Die Karte erschien und zeigte uns den jetzigen Ort an. Aber anders als auf meiner Karte, wo nur die Arena zu sehen war, war hier noch ein roter Punkt genau an dieser Stelle. Da diese Koordinaten ziemlich genau waren und Thomas ein bisschen weiter weg von mir stand, konnte es nur mein Standort sein, der hier angezeigt wurde. Plötzlich erschien ein anderes Bild, als die Karte und dieses Bild brachte mich kurz zum stocken. Dort war ein Bild von mir und mein Name war darunter, sowie eine gewisse Summe an Geld. Auf mich war ein Kopfgeld ausgegeben wurden und jeder der so eine Uhr in diesem Design hatte, kannte meinen Standort.
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✖ Battle Scars ✖
Fanfiction❝ No battle is worth fighting expect the last one ❞ // Tribute von Panem - Maze Runner Crossover \\ Lavea ist kein gewöhnliches Mädchen. Sie ist eine Everdeen und somit die Tochter von Katniss Everdeen, die damals eine Rebellion angeführt hatte. Je...