S c a r ↠ s e v e n t y - f i v e

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Mein Blick ruhte auf meiner kleinen Schwester und meinem Vater

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Mein Blick ruhte auf meiner kleinen Schwester und meinem Vater. Sie hatten es sich am Ende des Zuges in einem Raum gemütlich gemacht. Während mein Vater sich seine Malsachen genommen hatte und nun etwas malte, saß meine Schwester auf dem Boden und spielte mit ihrem Hasen. Es fühlte sich komisch an, dass meine Mutter so etwas nie wieder sehen und auch nie wieder bei uns sein würde. Gestern war sie erst gestorben und nach dem ich mich wieder aufgerafft hatte, hatte ich keine weitere Träne vergessen. So viel war danach noch passiert und das hatte meine Trauer anscheinend überschattet. Jetzt wo ich so über sie nach dachte, war ich zwar traurig, doch eine Träne kam nicht raus. Mein Vater und auch meine Schwester bemühten sich sehr auch stark zu sein, doch ich hatte ihre gequälten und traurigen Blicke gesehen. Es reichte, wenn einer in der Familie stark war und das war nun mal ich. Dennoch bewunderte ich meine kleine Schwester dafür, dass sie diese schreckliche Tat so gut überstand. Ich hatte damit gerechnet, dass sie nie mehr die alte sein würde, doch bis jetzt sah es nicht so aus. Zwar war von uns allen ein Teil verloren gegangen, als unsere Mutter starb, aber dieser Teil heilte durch unseren Zusammenhalt.

Ich lehnte mich nun zurück an die Wand und schlug ein Bein über das andere. Ich hatte es mich auf dem Sofa gemütlich gemacht, dass in dem Raum stand. Dadurch konnte ich sie beobachten und das ohne sie mich bemerkten. Sie sollten etwas für sich sein und ich wollte sie auch nicht mit meinen Gedanken belästigen. Im Moment dachte ich nämlich nicht an unsere Mutter, sondern an so viele andere Sachen.

„Lavea, kann ich mich setzen?“

Die Stimme von Thomas holte ich mich aus dem Starren auf meine Familie heraus und ich blickte zu ihm. Eigentlich hatte ich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erwartet, da er mir so eins eigentlich immer schenkte, doch diesmal war sein Blick ernst und fast undurchschaubar. Langsam nickte ich und kurz darauf nahm er neben mir auf dem silbernen Sofa Platz. Sicherlich wollte er mit mir etwas besprechen, dass wichtig war und sicherlich nichts mit meinen Worten gestern Nacht zu tun hatte, die ich zu ihm gesagt hatte, als er schlief oder das ich ihm Blut abgenommen hatte.

„Wir sind bald in der Brandwüste. Dort wird WICKED bereits auf uns warten, Lavea. Sie werden uns alle sicherlich mit Gewalt mitnehmen und uns in diese Station stecken, in der wir vorher waren. Dort werden wir sicherlich getrennt, da sie nur dich wollen, schließlich hast du den Virus überlebt. Deine Familie werden sie entweder loswerden oder als Druckmittel benutzen. Das wollte ich dir nur sagen“, sagte Thomas leise, sodass es meine Familie nicht mitkriegte.

Seine Stimme wirkte niedergeschlagen und traurig. Er hatte sich auf dem Sofa nach vorne gebeugt und hatte deine Hände in den Schoß gelegt. Sein Blick lag auf ihnen und ich wusste, dass er mir nicht freiwillig in die Augen sehen würde. Es würde für ihn so schmerzvoll sein mir jetzt in die Augen zu blicken, wenn er wusste, dass ich bald nicht mehr dieselbe sein würde. Langsam streckte ich nun meine Hand aus und berührte damit seine. Ich wusste irgendwie, dass es nicht dazu kommen würde, selbst wenn ich all diese Soldaten, die uns mitnehmen wollten, töten musste.

„Dazu wird es nicht kommen, Thomas. Außerdem bin ich jetzt schon wertlos für sie. Jedenfalls im Moment. Erinnerst du dich an den Abend nach der Arena, wo wir von Soldaten angegriffen wurden. Sie haben mir dort drei Liter Blut abgenommen und sicherlich war es nicht für Panem. Zwar habe ich Ava abgewiesen und sie hat es verstanden, aber jemand in ihrem Umfeld, wollte unbedingt mein Blut und hatte es sich dann auch geholt. Vielleicht werden sie dort stehen und uns holen, doch das werde ich nicht zulassen. Aber irgendwie hoffe ich, dass sie dort sein werden. Ich muss mir mein Blut zurück holen. Jeder denkt ich hätte es Heilmittel in mir, doch da liegen sie falsch.“

Jeder glaubte, selbst Thomas, dass ich das Heilmittel in mir hatte, doch da lagen sie falsch. Vielleicht war es jetzt in mir, durch Thomas, doch als sie mir mein Blut genommen hatten, war ich immer noch krank. Der Virus war dort immer noch in mir, doch keiner wollte mich verstehen und jeder dachte, dass er es besser wusste. Thomas sah mich kurz etwas verwirrt an, da er es auch nicht verstand, doch ich zauberte seinen verwirrten Blick weg, in dem ich ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen gab. Dadurch erschien auf seinen Lippen wieder dieses kleine Lächeln. Im Moment würde ich ihm nichts genaueres sagen, doch er musste mir einfach glauben, dass ich das Heilmittel nicht hatte. Hier war er der goldene Kelch und diesen würde ich mit meinem Leben beschützen. Niemand würde jemals an sein Blut kommen, wenn er damit etwas falsches vorhatte.

Plötzlich hielt der Zug ruckartig an. Stark wurden wir nach vorne gedrückt, als der Zug auf einmal stark abbremste. Als der Zug zum stehen kam, stand ich schnell auf und sah aus dem Fenster. Es war zwar weit und breit niemand zu sehen, doch deutlich war, dass wir in der Brandwüste angekommen waren. Nur wenig Gras stach hervor und sonst war alles sandige Erde, die einen rötlichen Schimmer hatte. Hier kam Thomas also her. Ich zuckte zurück, als auf einmal ein Crank an der Scheibe auftauchte. Er war so schnell gekommen, wie er auch wieder verschwunden war. Ab jetzt war höchste Vorsicht angesagt, damit ich niemanden verlor.

Kurz sah ich zu Thomas ehe ich den Raum verließ und mit schnellen Schritten zum Zimmer ging, wo ich meine Waffen gelagert hatte. Ich legte sie mir wieder um und trat dann nach vorne in den Salon. Thomas kam kurz darauf mit meiner Familie nach vorne. Mein Vater trug die Tasche um seine Schulter, die ich aus unserem Distrikt geholt hatte. Egal was dort draußen auch war, wir würden es überleben, dafür würde ich mit meinem Leben sorgen.

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