S c a r ↠ t h i r t y - s e v e n

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Mein Leben sollte heute noch nicht enden und ganz sicherlich sollte es auch nicht enden, in dem ich von einem Tiger gefressen werde

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Mein Leben sollte heute noch nicht enden und ganz sicherlich sollte es auch nicht enden, in dem ich von einem Tiger gefressen werde. Erst vor kurzer Zeit hatte ich Thomas ein Versprechen gegeben, dass ich ihm meine Brosche gebe, wenn sich unsere Wege für eine bestimmte oder unbestimmte Zeit trennen sollten und ich sie mir immer wieder holen werde. Noch wollte ich nicht, dass diese Brosche zu einem Andenken wird, statt als Zeichen eines Versprechens.

Starr sah ich dem Tiger nun seine gefährlichen und funkelnden Augen, als ich näher auf ihn zu trat. Er schien überrascht von meinem Handeln zu sein, da er komischerweise auf einmal zurück trat. Im Moment sammelte ich all meinen Mut zusammen mich überhaupt so einer Bestie zu stellen, die es lieben würde mich zu zerfetzen. Langsam griff ich nun fester das Messer zu und machte mich bereit dazu diesen Tiger in die Schranken zu weisen.

Es würde nicht leicht werden mich gegen so eine Bestie zu wehren und das nur mit einem einfachen Messer. Hätte ich jetzt Feuer, wäre es vielleicht etwas einfacher geworden. Schließlich haben alle Tiere irgendwie Angst vor Feuer auch wenn dieses Tier eigentlich nur von den Spielmacher erfunden wurde. Ich atmete noch einmal tief durch und holte dann mit dem Messer aus. Langsam ließ meine Hand das Messer los und es flog davon direkt auf den Tiger zu. Als ob er es geahnt hätte, wich das riesige Tier zur Seite aus und mein Messer landete im nirgendwo.

Jetzt stieg mein Puls wieder sehr stark vor Angst, da mich der Tiger jetzt gefährlich ansah und ein tiefes Knurren aus seiner Kehle wich. Vielleicht hätte ich noch abhauen können, wenn ich das Messer nicht geworden hätte, doch jetzt hatte ich diesem großen, mächtigen Tier mit dem Angriff den Krieg erklärt.

Als der Tiger nun einen großen Satz auf mich zu machte, stolperte ich etwas ungeschickt nach hinten und landete auf dem Boden. Mein Kopf hing durch den Rand der Klippe schon in der Luft und entkommen war jetzt auf keinen Fall mehr drin. Ich richtete mich nun etwas auf und sah, wie der Tiger mit gewaltigen Schritten auf mich zu kam. Eigentlich wollte ich gerade einen Pfeil aus meinem Köcher holen, um mich überhaupt noch wehren zu können, doch eine seiner riesigen Tatzen legte er nun auf meinen Arm, sodass ich ihn nicht mehr bewegen konnte. Kurz darauf hielt er mit einer weiteren Tatze meinen anderen Arm fest. Jetzt war er genau über mir und sein Gesicht war direkt über meinen. Er hatte es nun etwas gesenkt und sah mir mit seinen bernsteinfarbenen Augen direkt in meine. Kurz darauf verließ ein lautes Knurren sein Maul und danach leckte er sich über seine Zähne. Anscheinend war ich für ihn gefundenes Fressen und wenn er mit mir nicht satt wurde, dann könnte er ja auch noch das Reh essen, dass ich erlegt hatte.

Panik und Angst stieg in mir auf. Ich wollte noch nicht sterben und erst recht nicht so. Man sagte ja, dass kurz vor seinem Tod man sein ganzes Leben noch mal an sich vorbeiziehen sah. Leider traf das genau bei mir zu. Ich sah, wie ich in Distrikt 13 großgezogen wurde, wie ich das erste Mal mit dem Bogen geschossen hatte, wie meine kleine Schwester auf die Welt kam und all die Zeit, die ich mit meiner Familie verbracht hatte. Danach zogen die Momente an mir vorbei, wo ich mich für meine Schwester freiwillig gemeldet hatte, wie ich komplett am Boden war, als ich Alkohol getrunken hatte, wie ich fast am Bahnhof gestorben war und ich dann doch gerettet wurde. Meine erste Begegnung mit Thomas, wie wir uns näher kamen, all das harte Training und das ganze analysieren und dann die Momente in der Arena, bis zu diesem Augenblick hin. Eine Träne rollte meine Wange herunter, als ich merkte, dass meine Zeit anscheinend wirklich gekommen war. Ich hatte keinen neuen Funken ausgelöst und keine Rebellion angeführt. All meine Ziele, die ich erreichen wollte, waren jetzt also doch nutzlos geworden. Doch irgendwie wollte ich noch nicht aufgeben. Nein, ich wollte heute einfach noch nicht sterben.

Bei diesen Gedanken schlug ich meine Augen auf, die ich zuvor geschlossen hatte, um die Erinnerungen besser zu sehen und sah den Tiger fest in die Augen. Schließlich öffnete ich meinen Mund und fing, wie aus dem Nichts an, zu brüllen. Ein wütender Schrei, dass wirklich eher einem Brüllen glich, kam aus meiner Kehle und der Tiger schien für einen Moment ziemlich durcheinander zu sein. Für einen kurzen Moment wich der Druck an meinen Armen, die seine Tatzen verursachten und diesen Moment nutzte ich um ihm zu entkommen. Ich rollte mich schließlich zur Seite und stand schnell auf, da ich dieser gefährlichen Klippe entkommen wollte.

Schnell drehte ich mich nun zu dem Tiger um, der laut knurrte und mich dann ansah. Er war immer noch nicht fertig mit mir und ich wusste, dass ich einem Kampf nicht entkam. Ich ignorierte, dass die Krallen des Tigers meinen Arm gestreift hatten und etwas Blut heraus floss. Dazu konnte ich mir wirklich später Gedanken machen.

Der Tiger lief los und wollte gerade auf mich springen, als ein lautes Knallen die Stille der Nacht durchbrach. Kurz darauf heulte der Tiger auf und landete hart auf dem Boden. Blut rann aus einer Wunde aus seinem Bauch und ich war etwas verwirrt, woher diese Wunde auf einmal kam. Als ich ein Knacken hörte, drehte ich mich sofort in die Richtung, da der Tiger keine Gefahr mehr darstellte und meine Augen weiteten sich etwas, als ich sah wer dort aus dem kleinen Dickicht trat. Thomas kam zum Vorschein und er hielt direkt vor sich die Pistole, die ich damals aus dem Füllhorn mitgenommen hatte. Er hatte tatsächlich auf den Tiger geschossen und dann auch noch bei dieser Dunkelheit getroffen. Dieser Junge war wirklich mein Schutzengel.

Auf einmal fiel all die Last und Anspannung von meinem Körper, da ich keiner Gefahr mehr ausgesetzt war und kurz darauf sackte ich auch auf meine Knie. Ich wäre eben gerade fast gestorben und ich hatte tatsächlich gesehen wie mein Leben an mir noch einmal vorbeizog. Schnelle Schritte kamen nun auf mich zu und kurz darauf kniete sich jemand vor mich. Plötzlich wurde ich an die starke Brust von jemanden gedrückt und ich fühlte mich wieder sicher. Ich hatte solche Angst gehabt, doch ich habe nicht nach gegeben und war stark geblieben.

 Ich hatte solche Angst gehabt, doch ich habe nicht nach gegeben und war stark geblieben

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