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Nach dem die Frau fertig war und alle Aufnahmen von Distrikt 13 gezeigt hatte, wo auch ich und die anderen zu sehen waren, ging der Fernseher wieder aus und ließ mich wieder mit meinen Gedanken alleine

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Nach dem die Frau fertig war und alle Aufnahmen von Distrikt 13 gezeigt hatte, wo auch ich und die anderen zu sehen waren, ging der Fernseher wieder aus und ließ mich wieder mit meinen Gedanken alleine. Diese Frau hatte eher das Recht die Rebellion anzuführen, als ich. Ich hatte einen Funken ausgelöst und damit das erreicht, was ich wollte, doch ich zweifelte daran, dass ich wirklich eine gute Anführerin war. Zwar war ich stark, doch ich ließ mich etwas zu sehr von meinem Emotionen leiten. Außerdem hatte ich immer noch diese Kraft in mir, die ich nicht verstand. Meine Eignung als Anführerin war dadurch sehr beschränkt, da ich Angst hatte jemanden zu verletzen. Ich hatte schon genug Blut an meinen Händen und es sollte einfach nicht mehr, als nötig werden.

Plötzlich ging die Tür zu dem Raum auf, in dem ich saß und mein Vater erschien. Er sah ziemlich fertig und müde aus. Eigentlich sollte er sich ausruhen, doch sicherlich konnte er nicht schlafen. Mein Vater sah mich mit einem leeren Blick an und ich schluckte schwer. Es war genau der gleiche Blick, den Thomas damals gehabt hatte. Ich wusste, dass mein Vater sich verändern würde und das nicht im positiven Sinne, doch ich hoffte, dass er durch Rosalie und mich nicht allzu leer innen drin wurde. Er hatte noch Personen, die er liebte und so schnell wollten Rosie und ich ihn auch nicht verlassen.

„Ich habe etwas wichtiges mit dir zu besprechen. Nach dem was in dem Wald passiert ist, wird es Zeit, dass du die Wahrheit erfährst. Eine Wahrheit, die wir selber nicht so wirklich verstanden haben“, sagte mein Vater und neben der Kälte in seiner Stimme hörte ich noch deutlich heraus, wie ernst es ihm war.

Durch seine Worte nahm ich an, dass es um den Teil in mir ging, den ich selber erst in der Arena entdeckt hatte und der mir da irgendwie vertraut vorkam, doch ich mir keinen Reim auf dieses Gefühl machen konnte. Ein verborgener Teil, der wahrscheinlich nie wieder raus kommen sollte und es doch getan hatte. Einen Teil, den ich vielleicht besser in mir begraben sollte, doch es mir einfach nicht möglich war. Mein Vater kam nach seinen Worten auf mich zu und setzte sich schließlich neben mich.

„Im Wald habe ich diese schwarzen Adern wieder gesehen und diese schwarzen Augen bei dir, da wurde mir klar, dass unsere Mühe vergeblich war, diesen Teil von dir zu unterdrücken. Deshalb sollst du jetzt die Wahrheit über diesen Teil in dir erfahren. Wir wissen selbst nicht so genau, was es ist, doch nur du kannst es in dir tragen und wenn es jemand anderes bekommt, dann frisst es einen von innen heraus auf.“

Diese Erkenntnis war für mich nichts neues. Irgendwie hatte ich mir das schon gedacht, dass dieser Teil in mir so eine Wirkung auf andere hatte. Doch es jetzt zu realisieren, war irgendwie noch viel schlimmer. Dadurch wurde es noch wichtiger, dass ich mein Blut wieder zurück bekam. Niemand durfte es jemals verabreicht bekommen.

„Bevor ich alles erzähle, will ich das du weißt, dass du keinerlei Erinnerungen mehr daran hast, weil wir deine Erinnerungen überschrieben haben. Du hast dich durch dieses Ereignis fast selbst zerstört und das wollten wir nicht, also haben wir die schrecklichen Erinnerungen an diesen Tag mit guten ersetzt. So wie es bei mir damals gemacht wurde, doch im positiven Sinne. Vielleicht wirst du dich dann an Bruchstücke erinnern, doch ich möchte, dass du mir versprichst nie zu versuchen, dich selbst zu verletzen oder gar zu töten.“

Die Worte meines Vaters machten mir nicht gerade ein gutes Gefühl, doch ich verstand, dass sie so etwas tun mussten. Anscheinend waren diese Erinnerungen wirklich schlimm gewesen. Doch jetzt war ich älter und kam sicherlich mit dem zurecht, was in meinem Körper schlummerte. Ich würde es kontrollieren können und vielleicht auch immer besser verstehen. Deshalb nickte ich und versprach meinem Vater mir nie selbst etwas schlimmes anzutun.

„Es war ein ganz normaler Tag, an dem es passierte. Du und deine Mutter waren draußen und ihr habt zusammen jagen geübt. Ich war auch dort und habe gemalt. Plötzlich bist du in den Wald gerannt, weil du zuerst bei dem Tier sein wolltest, dass ihr erwischt habt. Deine Mutter ging hinterher, doch sie kam total verstört wieder zurück. Du warst verschwunden und wir hatten keine Ahnung, wo du hin warst. Zu diesem Zeitpunkt warst du 7 und deine Mutter war schwanger mit Rosalie. Wir haben dich überall gesucht, doch nirgends gefunden. Du warst Wochen verschwunden und wir wussten nicht wo du warst. Dennoch haben wir weiter gesucht und dann 8 Wochen nach deinem verschwinden haben wir dich wiedergefunden. Du warst verstört und als wir dich fanden, standest du neben einer Leiche von einem riesigen Bären. Dein Körper war voller Blut und du hast etliche Wunden gehabt. Uns war klar, dass du diesen Bären getötet hattest, besonders als wir diese schwarzen Adern an deinem Körper sahen und diese schwarzen Augen. Wir haben dich mitgenommen und etliche Tests gemacht. Dabei haben wir herausgefunden, dass du unglaubliche Regeneration besaßt und egal wie schlimm die Wunde war, du hast überlebt. Ein Arzt, der dich untersucht hatte, war krank und als er deine Fähigkeit sah, wobei es nur eine von drein war, hat sich dein Blut genommen und selbst injiziert. Dein Blut hat ihn von innen heraus zerfressen und das nur in wenigen Minuten. Als du gesehen hast, was dein Blut anrichten kann, wolltest du dich selber umbringen und da haben wir entschieden, dass es das Beste wäre, wenn du alles vergisst. Also haben wir deine Erinnerungen ersetzt und du warst wieder die Lavea, die wir kannten. Wir wussten nicht, wie es zu deiner Veränderung gekommen ist oder generell alles vor deinen wieder auftauchen. Deshalb kann ich dir nur diese Antworten geben.“

Die Worte von meinem Vater versetzten mir einen Schock. Ich hatte wirklich so etwas angerichtet. Mein Vater konnte mir jedoch nicht die wichtigste Frage beantworten, warum ausgerechnet mir so etwas passiert war. Doch ich hatte noch andere Fragen, die er mir beantworten konnte. Und ich wollte es lieber jetzt hinter mich bringen und dann alles verdauen, als es dabei zu belassen. Jetzt wusste ich einen Teil meiner Geschichte, doch ich wollte mich mehr wissen und endlich verstehen, was oder wer mir so etwas angetan hatte.

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