Etwas unbeholfen stolperte ich durch das Labyrinth. Im Moment fehlte mir die Kraft weiter ordentlich zu laufen. Es war, als wären die anderen Tribute wie Fliegen hinter mir her. Wir waren gerade mal fünf Tage hier in der Arena und ich musste mich schon fünf Kämpfen stellen, den Kampf ganz am Anfang der Arena mit eingeschlossen. Gerade hatte ich den fünften Kampf hinter mir und diesmal war ich alles andere als ungeschoren davon gekommen. Mehrere tiefe Schnitte zierten meinen Körper, da ich gezwungen war auf Nahkampf umzustellen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie die mich alle finden konnte, besonders weil ich mich immer ordentlich versteckt hatte. Es war als wären sie speziell auf der Suche nach mir und ihnen waren alle anderen Tribute völlig egal.
Die Karte hatte ich schon größtenteils erkundet und dadurch war sie fast vollständig. Zwar änderte sich das Labyrinth jede Nacht, wie ich gemerkt hatte, doch diese Änderungen waren auf der Karte verzeichnet, was mir alles ein wenig leichter machte. Schon öfters, war ich diesen Cranks begegnet, doch das war tagsüber und dort konnte man sie leicht umgehen, wenn man keinen Lärm machte. Denn erst Lärm machte sie auf einen aufmerksam.
Mein Blick richtete sich nun über den Rand des Labyrinths hinaus und ich merkte, dass sie Sonne anfing unterzugehen. Schnell setzte ich mich in Bewegung, damit ich noch auf eine Lichtung kam, damit ich nicht die Nacht mit den Grievern verbringen wollte, denn diese Bekanntschaft wollte ich wirklich nicht machen. Mein Schutzengel hatte mir so einiges über sie erzählt und allein schon in meinen Vorstellungen waren sie widerlich, da wollte ich nicht auch noch vor einem stehen und vielleicht sterben, da sie schwer zu töten waren.
Nach dem ich einmal meinen Schutzengel erwähnt hatte, wanderten auch meine Gedanken zu ihm. Seit dem ersten Tag der Arena hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Nach dem ich dieses Mädchen getötet hatte, hatte ich meinen Pfeil wieder aus ihr rausgezogen, da ich keine verschwenden wollte, hatte ihre Vorräte an mich genommen und meinem Schutzengel ihren Speer gegeben. Ich war mir ziemlich sicher, dass er damit umgehen konnte und da ich es nicht konnte, war er für mich unbrauchbar. Doch ich hatte ihn diesen Speer nicht nur deswegen gegeben, sondern auch weil ich nicht wollte, dass er ungeschützt war.
Langsam trat ich nun auf die Lichtung, die von Wald umgeben war. Ich atmete tief durch, als ich näher herein trat und damit für einen Teil sicher war. Zwar konnten mir hier noch die Tiere begegnen oder andere Tribute, doch fürs erste war ich vor den Grievern sicher. Zum Glück konnte ich bei diesen fünf Kämpfen bei dreien umgehen, dass ich meine Gegner töten musste. Bis jetzt klebte nur das Blut von dem Mädchen an meinen Händen und von dem Jungen, gegen den ich eben gerade kämpfen musste. Mein Weg führte mich zu dem kleinen Fluss, der hier in der Nähe sein sollte und kniete mich dort nieder.
Erst tränkte ich meine Hände in das klare Wasser und wusch dort das Blut ab. Dann strich ich mit meinen nassen Händen über mein Gesicht und durch meine Haare, sodass auch dort das Blut weg war. Danach zog ich mein Schwert heraus und legte es ins Wasser. Vorsichtig befreite ich es mit meinen Händen von dem Blut und richtete mich dann wieder auf. Aus meinen Rucksack holte ich nun meine Wasserflasche und füllte sie an einer anderen Stelle auf. Es war wichtig viel zu trinken, da ich kaum die Zeit hatte, was zu essen. Es war, als würde ich gejagt werden und das ständig.
Mein Körper war ständig angespannt und es fühlte sich an, als würde ich ständig von jemanden beobachtet werden. Zum Glück hatte ich bei meinen Kämpfen noch nicht meine wahren Tricks ausgepackt, denn das würde anders aussehen. Dann würde ich jetzt nicht verwundet sein. Wegen meiner Wunden, sollte ich mir jetzt eine bessere Stelle zur Behandlung suchen und dann weiter ziehen.
Ich sah mich um und entdeckte dann Rauch, der über den Bäumen hervor stieg. Wir hatten Sonnenuntergang und die Person hatte dennoch das Feuer aktiv. Sie hatte anscheinend wirklich nichts gelernt. Nun steckte ich mein Schwert wieder weg und nahm meinen Bogen zur Hand. Langsam spannte ich einen einfachen Pfeil ein und ging auf den Rauch zu. Wenn es welche von Distrikt 1 oder 2 waren, sollte ich sie lieber schnell erledigen, denn sie würden mir sicherlich noch die meisten Schwierigkeiten machen.
Geschickt wich ich auf den unebenen Boden möglichst viel den Ästen auf dem Boden aus, damit die Person am Feuer nicht auf mich aufmerksam wurde. Meine Schritte versuchte ich möglichst leicht zu machen, was bei meinem ganzen Gepäck gar nicht so leicht war. Zwar sah es nicht sehr viel aus, doch es war schon schwer. Mein Bogen zitterte etwas in meiner Hand, da ich eigentlich nicht schon wieder töten wollte. Ich war schon fertig genug und konnte eine Pause wirklich gebrauchen, doch ich musste einfach wissen, wer so dämlich war jetzt noch ein Feuer anzulassen.
Langsam lichtete sich nun das Dickicht und ich spannte meinem Bogen. Schließlich kam die Person zum Vorschein und meine Augen weiteten sich leicht. Dort saß keiner aus Distrikt 1 oder 2, sondern einer der Jugendlichen aus der Brandwüste und auch nicht irgendein Jugendlicher, sondern mein Schutzengel. Er saß zitternd am Lagerfeuer und war komplett nass. Seine Augen starrten ins Feuer und es kam mir so vor, als wären sie noch leerer, als vorher schon geworden.
Als ich noch einen Schritt näher trat, knackte ein Ast unter meinem Gewicht und er hob sofort seinen Kopf. Seine Augen weiteten sich etwas, als er mich sah und er stand auch auf. Schnell senkte ich meinen Bogen und ich spürte, wie die unterdrückten Gefühle wieder an die Oberfläche gelangen. Doch das wollte ich nicht und auch wollte ich nicht in diese leeren Augen sehen, die mich trotz allem in ihren Bann zogen. Deshalb drehte ich mich rum und rannte einfach weg. Ich wollte nicht in seiner Nähe sein. Unachtsam lief ich weiter und kurz darauf wurde ich von etwas zu Boden gerissen und dann spürte ich höllische Schmerzen, die durch meinen ganzen Körper zogen.
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✖ Battle Scars ✖
Fanfic❝ No battle is worth fighting expect the last one ❞ // Tribute von Panem - Maze Runner Crossover \\ Lavea ist kein gewöhnliches Mädchen. Sie ist eine Everdeen und somit die Tochter von Katniss Everdeen, die damals eine Rebellion angeführt hatte. Je...