Ich hatte es mir auf dem Stuhl gemütlich gemacht und sah die beiden Jungen, die vor mir saßen an. Nach dem ich meine Frage gestellt hatte, war es still im Raum gewesen. Unauffällig glitt mein Blick nun zu ihren Uhren und ich merkte, dass sie das Modell von Thomas und mir hatten. Somit gehörten nicht zu denjenigen, die mich tot sehen und sich mein Kopfgeld krallen wollten.
„Ja wir haben einen Schriftzug auf einer der Wände gefunden und daneben sah es so aus, als wäre dort ein Durchgang wenn man diesen Schriftzug befolgte oder so. Jedenfalls haben wir keine Ahnung, was wir damit anfangen sollen, da dort lediglich >Spotttölpel< stand. Wir haben keine Ahnung, was das ist.“
Der Blondhaarige namens Newt schien der erste zu sein, der diese Stille nicht mehr ausgehalten hatte und gab mir eine ausführliche Antwort darüber, was sie gefunden hatte. Er war der einzige der drei anderen, die mir anscheinend vertrauten, denn Teresa und Minho sahen Newt jetzt böse an. Er seufzte und sah dann seine Freunde an. Meine Gedanken schweiften zu dem Schriftzug, der mich um ehrlich zu sein etwas überraschte. Ich wusste etwas mit diesem Schriftzug anzufangen und sicherlich war es auch der Weg, diesen geheimen Durchgang zu öffnen. Jedoch wurde ich wieder aus meinen Gedanken geholt, als Newt ein weiteres Mal das Wort erhob.
„Was soll ich ihr das etwa verschweigen?! Sie hat uns Thomas zurück gebracht und das lebend und unversehrt. Wir sind ihr etwas schuldig und wir kennen ihre Welt nicht. Ich glaube, dass wir hier Panem und unsere Welt zusammen fügen müssen, denn sonst kommen wir hier nicht heraus. Sie scheint uns helfen zu wollen und wenn sie uns hätte töten wollen, dann hätte sie das schon längst mit ihrem Schwert getan und es sich nicht auf dem Stuhl gemütlich gemacht! Wir können ihre Hilfe gebrauchen und wenn Thomas ihr vertraut, dann tue ich das auch.“
Er verstand nicht, warum die anderen so misstrauisch waren, denn die Punkte, die er eben genannt hatte, waren vollkommen richtig. Wenn ich ihren Tod gewollt hätte, dann wäre es schon längst passiert, aber ich war nicht wie die anderen Tribute. Dieser Junge hatte ein dickes Fell und ich hatte das Gefühl, dass er schon viel länger in diesem Labyrinth gewesen war, als Thomas und die anderen zwei. Er hatte Erfahrung und wusste, was man sagen musste, um andere zu überzeugen.
„Ich weiß, dass sie anders, als die anderen Tribute hier ist“, hauchte Newt und sah zu mir. Seine Worte verursachten ein Lächeln auf meinen Lippen. Er war auch anders, da er anscheinend immer noch an das Gute in den Menschen glaubte und das war bei ihm sowie bei Thomas echt faszinierend. Ich würde mit noch das schlechte sehen.
„Du gefällst mir, Newt. Ihr kommt hier raus, dass verspreche ich euch, selbst wenn es mein Leben kostet. Nach allem was ich von Thomas erfahren habe, seit ihr die einzigen in dieser gesamten Arena, die es durch ihr reines Herz verdient haben diese Arena auch zu überleben.“
Ich lehnte mich mehr in meinem Stuhl zurück und warf Newt ein Lächeln zu. Dieser Junge war schlau, scharfsinnig und direkt und genau das gefiel mir an ihn so. Er war auch gut aussehend, aber für mich zählten immer noch die inneren Werte, wenn es in Sachen Verbündete ging. Newt würde Thomas zur Seite stehen und ihm gegenüber loyal sein. So einen Freund wollte ich auch schon immer. Sie waren wahre Freunde und vielleicht konnte ich mit Newt ja Freunde werden. Mal sehen, was das Schicksal so von mir verlangte.
Mein Blick glitt jetzt zu Thomas, der kurz zwischen mir und Newt hin und her sah, ehe er sich am Nacken kratzte und sich wieder auf mich konzentrierte. Aus dem Augenwinkel sah ich eine Bewegung und wie aus einem Reflex sah ich dorthin. Kurz schluckte ich schwer, als ich sah, dass Teresa die Hand von Thomas genommen hatte. Eigentlich wollte ich sofort wieder weg sehen, doch dann fiel mir ein markantes Detail an ihrem Arm auf. Die Uhr, die Teresa trug, war das andere Modell. Das Modell, wo man meinen Standort auf der Karte sehen konnte. Mein Kiefer spannte sich unwillkürlich an und ich wandte meinen Blick ab. Am liebsten würde ich ihr diese Uhr vom Arm reißen.
„Sag mal Teresa warst du wirklich überrascht, als wir hier ankamen? Sicherlich warst du überrascht, dass Thomas kam, doch mit mir hast du sicherlich gerechnet oder liege ich da falsch?“
Während ich sprach nahm ich entspannt ein Messer, dass auf der Innenseite meiner Jacke war, heraus und drehte es in meinen Händen. Mit einem unschuldigen Lächeln sah ich an und ich sah wie sie Angst kriegte. Berechtigte Angst, denn besonders sie sollte sich vor mir fürchten. Die anderen sahen uns alle verwirrt an.
„Ihr beiden solltet vielleicht noch wissen, dass die Tribute immer meinen Standort wissen. Jedenfalls die meisten. Die Karte auf ihren Uhren zeigen meinen Standort an und jeder macht Jagd auf mich, da es ein Kopfgeld gibt. Ihr wisst nichts davon, da ihr das Modell tragt, dass nur eine Karte anzeigt. Jedoch solltet ihr euch mal die Uhr von Teresa ansehen. Es ist anders, denn sie hat sich für die Jagd entschieden.“
Diese Worte hinterließen deutlichen Eindruck bei den anderen und sie alle sahen Teresa überrascht an. Besonders Thomas hatte das nicht erwartet. Teresa trat nach meinen Worten von Thomas und den anderen weg und ging Schritt für Schritt auf die Wand zu, wo ein Schwert lehnte. Kurz bevor sie es erreichte, warf ich mit Leichtigkeit mein Messer, dass neben ihr in der Wand landete.
„An deiner Stelle würde ich das lieber tun. Ich keine Lust weiteres Blut an meinen Händen kleben zu haben, aber wenn ich kämpfen oder töten muss um zu überleben, dann tue ich das. Außerdem bin ich die einzige, die im Stande ist euch hier raus zu bringen. Ich habe schließlich die Lösung für den Schriftzug in meinem Kopf und du willst doch nicht den Ausweg für deinen Thomas versperren oder?“
Mit diesen Worten hatte ich sie in der Tasche und kurz darauf ließ sie von dem Schwert los. Ich ließ auch den Griff von einem weiteren Messer los, dass ich bereit gewesen wäre zu werfen.
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✖ Battle Scars ✖
Fanfiction❝ No battle is worth fighting expect the last one ❞ // Tribute von Panem - Maze Runner Crossover \\ Lavea ist kein gewöhnliches Mädchen. Sie ist eine Everdeen und somit die Tochter von Katniss Everdeen, die damals eine Rebellion angeführt hatte. Je...