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『 In der Arena 』

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『 In der Arena 』

Schnell rannte ich durch den dichten Wald. Öfters stolperte ich über meine eigenen Füße ging aber nie zu Boden, da ich mich immer wieder gerade noch fangen konnte. Dieses Tier, dass mich angegriffen hatte, war schnell und flink gewesen.

Zitternd schlang ich jetzt meine Arme um meinen Blut befleckten Körper und rannte weiter durch den Wald. Ich hatte so lange diese Hungerspiele überlebt und dann wurde ich so schwer von einem Tier verletzt. Diesmal war es meine Unachtsamkeit, die mich fast umgebracht hatte und das nur weil ich den Jungen mit den leeren haselnussbraunen Augen nicht töten konnte. Ich hatte es einfach nicht übers Herz gebracht meinen Schutzengel zu töten.

Kurz hielt ich nun an und stützte mich an einem Baum neben mir ab. Meine Wunden brannten und immer wieder hatte ich Angst zusammen zu brechen. Meine Sicht war sehr verschwommen und es tanzten schon viele schwarze Punkte vor meinen Augen, doch ich konnte es immer wieder verdrängen. In der Arena durfte ich einfach nicht zusammenbrechen.

Noch durfte ich mich nicht fallen lassen, noch durfte ich nicht aufgeben und keinesfalls durch so einen dummen Angriff von einem angriffslustigen Tier sterben. Es war einfach kein guter Zeitpunkt zu sterben, da ich einfach noch nicht bereit dazu war. Ich wollte zurück zu meiner Familie und dafür musste ich gewinnen. Das Feuer von Willen und Stärke entflammte noch mehr in meinen Augen. Ich sah nun auf den Weg vor mir und atmete einmal tief durch, ehe ich mich von dem Baum abstieß und weiter ging.

Es war gerade mal der fünfte Tag in diesem Höllenspiel und ich hatte schon Blut von zwei Menschen an meinen Hände kleben. Dazu wurde ich eben fast von einem Tier getötet und es hatte mir alle Waffen und Vorräte entwendet, bis auf ein kleines Messer, da es nicht in meinen Boot geguckt hatte.

Diese Unaufmerksamkeit durch meinen Schutzengel merkte ich mal wieder deutlich, wie schwach ich doch eigentlich war, wenn ich meine Gefühle zu ließ, selbst wenn es nur für wenige Sekunden war.

Der dichte Regenwald lichtete sich und ich hielt an einem großen Baum an. Stöhnend vor Schmerzen lehnte ich mich an ihn und atmete mehrmals tief durch. Ich wollte meine Augen schließen, doch ich ließ es lieber, denn dann würde ich wahrscheinlich wirklich ohnmächtig werden.

Doch erstmal musste ich mir alles zurück holen. Meine Vorräte und all meine Waffen. Es war fast so gewesen, als hätte fieses Tier auch nur darauf abgesehen und es hatte mir wirklich alles genommen. Auch die Lederjacke hatte ich verloren, wo ein Geschenk meiner Mutter dran war. Die Spottdrossel, das einst das Symbol der Rebellion war, war dort dran gewesen.

Zufällig war ich auf meinen Schutzengel gestoßen und dann hatte ich meinen Bogen auf ihn gerichtet. Für einen Moment wollte ich ihn wirklich töten, doch als er mich dann angesehen hatte und ich in diese Augen geblickt hatte, kam alles wieder hoch, was wir davor erlebt hatten und all diese Gefühle, die ich dabei empfunden hatte. Ihn wiederzusehen, hatte mich total durcheinander gebracht und da ich nichts fühlen wollte, war ich so schnell es ging verschwunden. Kurz darauf hatte mich dieses Tier angegriffen und ich hatte noch nicht mal mehr genau gesehen, was es war. Das einzige an das ich in diesem Moment gedacht hatte, war zu entkommen und das gelang mir auch nur knapp.

Nun schloss ich doch langsam meine Augen und lehnte meinen Kopf gegen den kühlen Baum. Das Tier war mir anscheinend nicht bis hierhin gefolgt, denn sonst wäre ich jetzt geliefert. Es war eine Bestie gewesen und ich wusste ganz genau, dass ich mich von diesem Bereich des Waldes fern halten würde.

Schnell öffnete ich meine Augen wieder, als ich hörte wie sich schwere Schritte mir näherten. Sofort zog ich das kleine Messer aus meinem Boot und hörte genau auf diese Schritte. Entweder war die Person von natürlichen Gründen her sehr schwer oder diese Person trug viel Gepäck bei sich. Da ich gerade nichts hatte, musste ich mir unbedingt dieses Gepäck von der Person holen, da ich ohne auf keinen Fall überleben konnte. Gleich würde noch mehr Blut meine Hände bedecken.

Die Schritte kamen immer näher und je näher sie kamen, desto stärker umklammerte ich das Messer. Es war mir wirklich zuwider zu töten, doch diesmal blieb mir, wie bei den letzten beiden Malen keine Wahl. Es musste einfach sein, auch wenn ich gerade so schwach war. Ein gezielter Treffer und ich hatte gewonnen, selbst mit diesem Messer konnte ich das schaffen.

Als die Person fast bei mir war und sie mich somit sehen konnte, ging ich aus meiner Deckung raus und hielt dieser Person das Messer an die Kehle. Die Person zuckte weder zusammen noch versuchte sie sich zu wehren oder wich zurück. Mein Blick hob sich und ich blickte wieder in die leeren haselnussbraunen Augen. Es war mein Schutzengel. Er war mir nach meinen Aufbruch gefolgt und hatte mich wirklich gefunden.

“Ich habe deine Sachen gefunden und wollte sie dir bringen.“

Mein Blick richtete sich auf seine Arme und dort hielt er all meine Sachen. Ein normaler Spieler hätte niemals die Sachen zurück gebracht. Aber er war ja auch kein normaler Spieler. Er war anders, so was von anders und er gehörte einfach nicht in diese Welt. Ich wusste, dass er trotz dieser leeren Augen ein Herz aus Gold hatte.

Von Anfang an wusste ich, dass er nicht hierher gehörte, denn bei uns allen, die diese Spiele aus Erzählungen kannten, waren die Augen niemals leer. Entweder waren sie voller Feuer, Gier oder auch Schmerz und Leid. Immer lag etwas in ihnen.

“Warum bringst du sie mir zurück?“

Wir kannten uns, doch das war doch nicht der einzige Grund. Es konnte nicht der einzige Grund sein, denn dieser Grund war dämlich. Er brauchte doch sicherlich alles für seine Leute und deshalb gab es wirklich keinen normalen Grund, warum er sie mir zurück bringen sollte.

“Ich habe das Feuer in deinen Augen gesehen. Doch es verschwand, als du mich gesehen hast. Ich bin wahrscheinlich daran Schuld, das du angegriffen wurdest und da ist es das Mindeste dir wenigstens deine Sachen zurück zu bringen.“

Sein Blick richtete sich nach seinen Worten auf meine Sachen, die in seinen Händen waren. Langsam ließ ich mein Messer nun sinken, da ich ihn eh nicht töten würde. Mein Feuer war also bei seinen Anblick verschwunden, vielleicht lag es daran, dass ich auf einmal wieder verzweifelt und total verwirrt war. Es war komisch ihn wieder zu sehen, besonders nach all dem, was passiert war. Ich nahm ihm schließlich meine Sachen aus den Händen und streifte sie mir wieder über, was so geschwächt fast gar nicht möglich war.

“Du bist stark verletzt.“

Seine Stimme war leider ohne jegliche Emotionen und das verursachte einen leichten Stich in meinem Herz. Doch ich ließ mich davon nicht weiter beeinflussen und sah ihn auch kalt an. Es war besser Distanz zu ihm aufzubauen.

“Das ist nichts.“

Ich wollte das alles einfach runter spielen und damit selber fertig werden. Im Moment konnte und wollte ich einfach nicht in seiner Nähe sein. Auch wenn er mir vielleicht nur helfen wollte. Doch es war wirklich eine gute Tat von ihm, dass er mir meine Sachen zurück gebracht hatte und ich würde ihm dafür auch dankbar sein.

“Lass mich dich verarzten.“

Eigentlich wollte ich ablehnen und ihm direkt sagen, dass ich nichts mit ihm zu tun haben wollte. Jedenfalls nicht in der Zeit der Arena, doch irgendwie brachte ich das nicht über meine Lippen. Deshalb nannte ich ihm eine andere Wahrheit, die genauso ausschlaggebend war.

“Ich habe keine Medizin oder Verbände.“

Kurz nach dem ich diese Worte gesagt hatte, hörte ich ein Piepen und es war das erste Mal, dass ich so etwas hörte. Erst dachte ich es wäre etwas gefährliches, doch als ich nach oben blickte, erkannte ich eine kleine Kugel mit einem Fallschirm dran, die nach kurzer Zeit vor meinen Füßen landete. Langsam bückte ich mich nun und hob die Kugel auf. Als ich die öffnete, kam eine Salbe zum Vorschein, die meine Wunde innerhalb von wenigen Stunde zum Großteil heilen würde.

Diese Kugeln kamen immer von Sponsoren und es wunderte mich, dass ich so eine bekam. Schließlich war ich eine der meist gehassten Personen in ganz Panem und das ich wirklich jemand ehrlichen gefunden hatte, der mich nicht wegen meines Namens verurteilte, war ein wirkliches Wunder. Zwar konnte ich vielleicht noch für Spannungen sorgen in der Arena, da mich jeder tot sehen wollte, doch vielleicht hatte ich ja wirklich einen ehrlichen Sponsor gefunden, der mir aus anderen Gründen half.

“Gut aber nicht hier ich kenne einen einigermaßen sicheren Ort. Und nur wenn du mir deinen Namen verrätst Schutzengel.“

Nach diesen Worten lächelte ich schwach und setzte mich etwas in Bewegung. Ich hatte nicht wirklich eine Wahl, da er mir wahrscheinlich sowieso gefolgt wäre oder mich so lange überredet hätte, bis ich nach gegeben hätte oder ohnmächtig geworden wäre. Wir setzten uns langsam in Bewegung und er sah sich immer wieder aufmerksam in der Umgebung um. Zwar kamen wir nur langsam voran, wegen meiner Wunden, doch es kümmerte ihn nicht. Er passte sich meinen Schritten an und ging so langsam neben mir, sodass ich mich notfalls an ihn lehnen konnte.

“Thomas.“

Endlich verließ sein Name seine Lippen und ich sah zu ihm. Auch er sah zu mir und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Ich hatte nun seinen Namen erfahren und er passte zu ihm. Dieser Name strahlte irgendwie Stärke aus und das war er ja auch, besonders nach dem, was er alles erlebt hatte.

Wir waren gefangen in einem Kampf um Leben und Tod und dieser hatte seit fünf Tagen begonnen. Wir waren mitten drin und es gab kein entkommen. Doch wir mussten nicht alleine Kämpfen, es war nicht nötig, dass wir uns hier alleine durchschlagen mussten.

× × × × ×

Das war der kleine Einstieg.
Ich hoffe er hat euch gefallen und einen kleinen Einblick verschafft 😊

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