S c a r ↠ n i n e t y - o n e

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Stark schrubbte ich mir meine Hände über einem sehr alten Topf, den ich mit Wasser gefüllt hatte

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Stark schrubbte ich mir meine Hände über einem sehr alten Topf, den ich mit Wasser gefüllt hatte. Sogar eine alte Bürste zum reinigen vom Boden hatte ich gefunden. Damit wollte ich mich etwas sauber machen bevor endgültig die Nacht hereinbrach und ich meinen kleinen Plan in die Tat umsetzen würde.

Zwar war dieser Plan eigentlich nicht so klein, aber ich versuchte ihn herunter zu spielen, um keine Angst zu kriegen. Dieser Plan hatte es in sich und wenn ich nicht aufpassen würde, dann würde ich entweder eine Kugel in den Kopf bekommen und danach würden eine Menge Menschen sterben oder ich würde an einem Stuhl gebunden enden und es würden dort auch eine Menge Menschen sterben. Tja keine guten Erfolgschancen und genau deshalb würde ich es alleine durchziehen. Dadurch waren alle anderen, die ich liebte sicher und ich konnte notfalls in Frieden sterben, in dem ich wenigstens sie davor bewahrt hatte. Jedoch musste ich dazu schon wieder alle anlügen und das fiel mir ja jetzt schon schwer mit dem Geheimnis, dass ich vor Thomas hatte.

Jedoch konnte mich niemand von diesem Plan abbringen, selbst der dämliche und indirekte Befehl von Vince nicht. Dieser Befehl galt sicherlich nicht für mich, da ich eh nur seine Waffe, sein Objekt oder ein Werkzeug für ihn war. Von daher brauchte er mich nicht und ich konnte tun und lassen, was ich wollte. Bevor ich jedoch meinen Plan in die Tat umsetzen konnte, musste die Nacht herein brechen und das dauerte noch eine kleine Weile.

Deshalb verbrachte ich diese Zeit damit, wenigstens einigermaßen ordentlich auszusehen. Meine Hände waren voller Blut und als ich in die Spiegelung des Wassers gesehen hatte, hatte ich gemerkt, dass auch etwas in meinen Haaren und meinem Gesicht war. Es war zwar nur ein wenig, doch änderte die Präsenz, die ich ausstrahlte auf jeden Fall. Wie wild schrubbte ich das Blut von meinen Händen und versuchte es damit für immer abzuwaschen, doch ich wusste, dass ein Teil davon immer an ihnen kleben würde. Dennoch versuchte ich es wie verzweifelt und versuchte gleichzeitig auch den ganzen anderen Rest von Blut von meinen Händen zu waschen.

Plötzlich legte jemand seine Hand auf die Bürste, sodass ich aufhören musste, meine Hände von all dem zu reinigen. Ich atmete tief aus und senkte kurz meinen Blick, um mich wieder zu fangen, ehe ich zu der Person aufsah und mich nicht wunderte, als ich Thomas Gesicht erblickte. Langsam legte er die Bürste zur Seite. Er tauchte das Tuch, dass er anscheinend mitgebracht hatte, ins Wasser und strich mir danach sanft mit dem Tuch über die Wange. Er löste das Blut von meinem Gesicht und auch aus meinen Haaren und all das tat er sanft und vorsichtig.

„Sie merken es nicht. Diese Leute merken nicht, wie besonders du bist und das du alles andere als eine Killerin bist. Eben hast du für einen Moment auf mich nicht mehr, wie die Lavea gewirkt, die ich kennen gelernt habe, sondern nur noch wie eine Maschine oder eine Waffe. Zum ersten Mal habe ich deine Augen ein wenig leer gesehen und auch, dass das Feuer verschwunden war. Es hat mich so geschockt, dass ich zwar alles gehört hatte, was ihr danach gesagt habt, doch rühren konnte ich mich erst wieder, als du gegangen warst. Lavea, bitte lass nie wieder dieses Feuer in deinen Augen verschwinden und ganz sicherlich nicht von einer Leere füllen. Die Leute hier behandeln dich falsch und es tut mir weh, wenn du dann auch noch zulässt, dass du für sie zu einer Maschine wirst. Du bist alles andere, als eine Maschine, jedenfalls habe ich das gemerkt, als du mich ganz schön oft geküsst hast, was ich wirklich toll fand. Doch es zeichnet sich auch in deinem Mut und deinen Ehrgeiz aus, an den Schmerz und die Trauer, die du versuchst zu unterdrücken, doch immer irgendwie einen Weg nach oben findet. Lass dich nicht verändern.“

Seine Worte taten mir so gut und am liebsten wäre ich wieder über ihn hergefallen wie auf dem Vorsprung, doch da hatte er mir mit Taten gezeigt, dass er wirklich einzigartig war. Jetzt hatte er es mir noch mal mit seinen sanften und dennoch ernsten Worten gezeigt. Immer wieder fragte ich mich, wann ich jemals gut genug für ihn sein werde. Doch es waren keine schlimmen Gedanken, denn dadurch wollte ich mich verbessern und zu einem besseren Menschen werden, um mit ihm mithalten zu können. Außerdem war ich glücklich, dass er Gefühle für mich entwickelt hatte. Ohne ihn wäre ich niemals so weit gekommen. Zwar hatte ich auch viele Niederschläge einstecken müssen, doch durch ihn war ich wieder aufgestanden und hatte weiter gemacht.

Sanft schrubbte er nun auch meine Hände und säuberte sie von dem Blut. Während er auf meine Hände sah und beobachtete, was er tat, sah ich ihn an und mein Herz tat etwas weh. Egal, was er auch gesagt oder getan hatte, ich hatte ein Geheimnis vor ihm, mit dem er vielleicht viele viele Menschen retten konnte. Etwas, dass sein Herz begehrte und das er sicherlich sofort tun würde, wenn ich auch nur einen Wort sagte und ihm die Konsequenzen total egal waren. Jetzt hatte ich noch ein Geheimnis vor ihm, was meinen Plan anging, doch es war wichtig, dass selbst er nichts davon erfuhr.

Thomas ließ die Bürste nun wieder in den Topf mit Wasser fallen und sah mich an. Es tat so weh all das vor ihm geheim zu halten, doch ich hatte nun mal keine andere Wahl. Wenn wir auf der Insel waren, dem sicheren Hafen, dann würde ich ihm alles erzählen und wenn er mich dann mied und nichts mehr von mir wissen wollte, dann musste ich das akzeptieren. Zwar würde es mir schwer fallen, doch ich hatte ihm vor einem schlimmen Schicksal bewahrt. Schließlich würden ihn die Menschen nicht gerade zaghaft behandeln, wenn sie wussten, dass er das Heilmittel in sich trug. Ich musste mit meinen Entscheidungen leben und ich hoffte, dass er das verstand, wenn er irgendwann die Wahrheit erfuhr. Leicht lächelte ich Thomas an und war bereit dazu meinen Plan in die Tat umzusetzen.

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