✖ Battle Scars ✖

S c a r ↠ s e v e n t y - t w o

Ich drehte mich langsam zu meinem Vater um und sah ihn an. Es waren noch ein paar Fragen offen, die ich ihm stellen wollte. Doch ich wollte erstmal mit der wichtigsten anfangen, die mir in meinem Kopf herum schwirrte. Eine Frage, die er mir sicherlich durch die ganzen Tests beantworten konnte.

„Du hast gesagt, dass ich drei Fähigkeiten durch diese Kraft in mir bekommen habe. Welche wären das?“, fragte ich und sah ihn ernst an.

Meine Frage sollte leicht zu beantworten sein und ich wollte, dass er sie mir ehrlich beantwortete mit all den Vorteilen und Nachteilen. Es war mir wichtig, was meine Fähigkeiten für Schaden anrichten konnten und was sie mit meinem Körper anrichten konnten. Dadurch konnte ich am besten einschätzen, wann ich welche Fähigkeit einsetzen sollte.

„Eigentlich besitzt du nur eine aktive Fähigkeit, die anderen beiden sind passiv und passieren automatisch. Die erste Fähigkeit ist das Gefühl, wenn jemand in deiner Nähe in Gefahr ist, wodurch du dann auch in Gefahr geraten kannst, weißt du genau um welche Gefahr es sich handelt und woher sie kommt. Der Nachteil dieser Fähigkeit ist, dass wenn du selber in Gefahr bist und kein anderer, dann nur unpräzise gezeigt wird welche Gefahr es ist und woher sie kommt. Das ist deine erste passive Fähigkeit und sie passiert ganz automatisch.“

Als mein Vater mir meine erste Fähigkeit erklärte, erinnerte ich mich an die Momente in der Arena daran, wann das passiert war. Als Thomas, Teresa und Minho damals im Labyrinth vorgelaufen waren, hatte ich sofort gewusst, dass um die nächste Ecke eine Gefahr lauerte. Das war die Begegnung mit dem ersten Griever beim Tag. Als ich das Gefühl nur unpräzise und es gedauert hatte, bis es sich aufgebaut hatte, war als Blake bei mir war und ich ihn dann töten musste.

„Die zweite ist deine immense Regeneration. Wenn dir ein Arm abgetrennt wird, wächst er wieder an, wenn er in der Nähe ist. Die einzigen Wunden, die nicht heilen, sind die von Cranks zugefügte. Sterben kannst du rein theoretisch nur, wenn dein Tod sofort eintritt. Also das abtrennen deines Kopfes oder ein präziser Kopfschuss. Selbst mit einer Kugel im Kopf könntest du überleben, du brauchst nur eine bestimmte Zeit. Dein Körper würde dann alle Funktionen herunter fahren, sodass du knapp noch lebst. Diese Fähigkeit haben wir festgestellt, als du versucht hast dich selbst umzubringen. Dort hast du fast alles von dir zerstört, was ging. Wir haben es erst bemerkt, als du dir etwas am Kopf antun wolltest. Wir konnten dich zum Glück davor bewahren.“

Meine zweite Fähigkeit war schon ziemlich krass. Sozusagen war ich wie ein Zombie, der konnte nämlich auch nur durch eine krasse Verletzung am Kopf sterben. Zwar würde ich wieder in meine normale Form kommen, doch dieser Zombie hatte dann keinen Arm mehr. Es war besser, wenn niemand erfuhr, dass ich diese krasse Regeneration hatte. Jedoch fiel mir auf, dass Wunden von Cranks bei mir nicht heilen sollten, also war die Frage, die sich mir stellte, warum die Wunde dennoch vollständig verheilt war. Thomas hatte mir erzählt, dass er mir damals sein Blut gegeben hatte. Vielleicht hatte es damit etwas auf sich, darüber sollte ich vielleicht ein paar Nachforschungen anstellen. Mein Vater holte mich durch seine nächsten Worte wieder vollständig aus meinen Gedanken und ich schenkte ihm wieder meine vollständige Aufmerksamkeit.

„Deine letzte Fähigkeit und die einzige aktive Fähigkeit, die du beherrscht, ist das du dein Blut verformen kannst. Wenn du eine Wunde hast und blutest, dann dauert es selbst durch deine Regeneration etwas, bis die Wunde sich schließt. Dieses Blut kannst du dann zu allem verformen, was du willst. Ob eine Waffe oder eine Tasse. Wenn du in einem Kampf dann keine Waffen mehr hast und du blutest, kannst du dir diese Fähigkeit sehr zu nutze machen. Der einzige Hacken bei dieser Fähigkeit ist, dass es natürlich immense Kraft kostest sie zu benutzen und auch aufrecht zu erhalten. Deshalb solltest du sie nicht zu oft an einem Tag benutzen. Du kannst zum Beispiel in einem Kampf, wenn dein Blut auf dem Boden gelandet ist und der Gegner genau dahinter steht es verformen und zu einer Waffe umfunktionieren. Jedoch geht es nur, solange das Blut noch frisch ist. Benutze diese Fähigkeit gut und verwende sie nicht zu oft. Das wäre im Kampf dein Ass im Ärmel. Diese Fähigkeit haben wir bei dir als erstes herausgefunden und zwar, als wir dich gefunden hatten. Du standest vor dem Bär und hattest eine Klinge aus Blut in deiner Hand. Die Klinge war ziemlich groß, da du viel Blut verloren hattest. Wir haben diese Fähigkeit niemanden gesagt und du hast sie auch nur einmal benutzt.“

Mein Vater nannte mir meine letzte Fähigkeit und diese fand ich wirklich äußerst praktisch. Ich konnte mein Blut verwenden und das war wirklich einzigartig. Fähigkeiten, wie Telekinese waren bei mir eher unnütz, aber diese Fähigkeit war perfekt für den Kampf geeignet. Sie war wirklich äußerst interessant, doch sicherlich sollte ich sie erstmal trainieren, da wenn ich sie einsetzte, es auch sofort funktionieren sollte und nicht misslingt, besonders in einem Kampf, wenn es um Leben und Tod ging. Vielleicht sollte ich klein anfangen und mich dann hoch arbeiten. Ein Messer war vielleicht im Moment am besten und damit sollte ich anfangen.

„Lavea diese Kraft, was auch immer sie in dir erschaffen hat, solltest du lernen zu kontrollieren. Im Moment bricht sie bei dir nur aus, wenn andere in Gefahr sind, die du liebst oder du von deinen Emotionen, wie Wut oder Trauer übermannt wirst. Du solltest lernen sie auch präzise einsetzen zu können, wenn du selbst in Gefahr bist, denn da passiert es bei dir nur zufällig und nicht kontrolliert.“

Mein Vater fuhr mir kurz durch meine dunklen blonden Haare, als er mir das gesagt hatte und gab mir diesen letzten Ratschlag, bevor er aufstand und dann den Raum verließ. Er hielt es wahrscheinlich für besser, wenn ich es erstmal alleine verdaute und sicherlich war es auch das Beste so. Nach dem ich das erfahren hatte, musste ich erstmal nachdenken. Noch hatte ich ja Zeit, bevor wir in der Brandwüste ankamen.