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Der Blick der Ärztin richtete sich auf die Ampulle, die ich ihr in die Hand gedrückt hatte

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Der Blick der Ärztin richtete sich auf die Ampulle, die ich ihr in die Hand gedrückt hatte. Sie seufzte schließlich wieder und öffnete dann die Ampulle. Ein Tropfen Blut gab sie nun auf ein kleinen Glasstreifen und dann noch etwas schwarzes Blut, dass sicherlich von einem Crank stammte. Anschließend legte sie das ganze unter das Mikroskop, doch sah noch nicht herein. Sie wandte sich wieder mir zu.

„Ich habe die Hoffnung nie aufgegeben, doch es ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden. Weder ein Weg noch irgendeine Person existiert auf diesem großen Planeten, die das Heilmittel in sich trägt. Es ist unmöglich so etwas zu finden. Deshalb solltest du nicht enttäuscht sein, wenn es genau wie all die anderen Fehlschläge endet, die ich erleiden musste bei meiner ganzen Forschung“, sagte sie ernst und auch etwas enttäuscht.

Sie würde sich sicherlich bei dem Ergebnis, dass sie gleich erwartet erstaunt sein. Leider hatte ich das Gefühl, dass Thomas dieses Heilmittel in sich trug und dann würde sich etwas ändern. Das Heilmittel würde wirklich in seinen Adern fließen und ich wusste nicht ob ich mit dem Wissen leben konnte es vor all diesen Menschen geheim halten zu müssen, nur damit nicht die falschen Personen von seinem Geheimnis erfuhren. Jedoch blieb mir keine andere Wahl, als meine Theorie endlich bestätigt zu haben oder eben nicht. Innerlich hoffte ich so sehr, dass er wie all die anderen Jugendlichen in der Brandwüste war, doch eigentlich sollte ich bereits schon wissen, dass er besonders war. Sicherlich war es nicht nur sein denken und sein Charakter, sondern auch sein Blut, dass so besonders war.

Als die Ärztin nun in das Mikroskop sah, betete ich das aller erste mal zu Gott und wünschte mir vom ganzen Herzen, dass ich mit meiner Theorie falsch lag. Jedoch sah ich, wie sich die Augen von der Ärztin weiteten und sie immer genau hinsah, da sie anscheinend nicht glauben konnte, dass sie das wirklich mal sehen würde. Ich konnte mir schon denken, was sie dort sah. Sie sah, wie die Enzyme von dem Blut in der Ampulle die Viren vom Virus zerstörte. Genau das, was ein Heilmittel tun sollte.

„Das ist unmöglich. Du hast das Heilmittel gefunden. Ich muss dieses Blut sofort extrahieren und dann hat man das Heilmittel. Es ist vollständig. Dieses Blut, diese Enzyme zerstören den Virus vollständig. Es ist unglaublich. Von wem ist dieses Blut? Wir brauchen diesen Jugendlichen. Er ist der Schlüssel zur Rettung der Menschheit“, sagte sie aufgeregt und so glücklich.

Ich kniff meine Augen zusammen und ballte meine Hände zur Faust. Genau diese Worte wollte ich von ihr nicht hören. So machte sie es alles nur noch viel schwerer, als es schon war. Thomas konnte der Retter der Menschheit werden, doch sicherlich musste er dafür bis zum letzten Tropfen Blut leer gepumpt werden. Ich musste es einfach verhindern und durfte es nie soweit kommen lassen. Deshalb musste ich die gesammelte Hoffnung wieder zerstören und das gelang mir nur durch einen Weg. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah, wie die Ärztin das restliche Blut extrahierte, sodass eine blaue Flüssigkeit zum Vorschein kam. Diese kleine Flüssigkeit war also das Heilmittel. Als sie fertig war, war die blaue Flüssigkeit in einer neuen Ampulle und sie hielt sie voller Stolz in der Hand. Jedoch nicht lange, da ich sie ihr weg nahm und wegsteckte.

„Es ist die einzige Ampulle an Heilmittel, die sie je bekommen können. Eine sterbende Person hatte mir diese Ampulle mit Blut in die Hand gedrückt und sie hat nur gesagt, dass ich sie überprüfen soll ehe sie starb. Ich weiß nicht von wem sie ist und was es eigentlich damit auf sich hatte. Es tut mir leid, dass ich ihre Hoffnung wieder zerstört habe, aber ich habe wirklich keine Ahnung von wem dieses Blut war. Ich behalte das Heilmittel erstmal, da es dort sicher ist und keine gierige Person es je in die Finger kriegen wird.“

Meine Stimme war kalt und emotionslos. Ich sollte es nicht an mich heran lassen und es war auch das Beste, dass ich so etwas gesagt hatte, dadurch war sie dann auch in Sicherheit und würde nicht nach dieser Person suchen. Das restliche Blut, was sich noch unter dem Mikroskop befand, wischte ich weg und behielt dann das Tuch bei mir. Ich würde es verbrennen, damit wirklich niemand auf egal welche Weise heraus fand, dass Thomas diese Person war.

„Kann es sein, dass du vielleicht diese Person mit dem Blut bist? Das du das Heilmittel in dir trägst?“, fragte die Ärztin mich und ich musste etwas lachen. Ich wünschte mir so sehr, dass ich diese Person wäre, die das Heilmittel in sich trug. Damit wäre Thomas geschützt und ich müsste mir nicht noch mehr Sorgen um ihn machen.

„Ich glaube, dass ich eher das Gegenteil bin. Ich trage den Virus in mir, nur kann er nie ins vierte oder fünfte Stadium, da ich eine andere Regeneration besitze. Zwar komme ich nicht von hier, doch ich verstehe eure Welt langsam. Sie ist grausamer und so viel gefährlicher. Wenn je jemand erfährt, dass das Heilmittel wirklich existiert, werden die Menschen alles tun, um dort ran zu kommen. Diese Welt zeigt die grausamste Seite der Menschen und was sie alles für ihr Überleben tun würden. Deshalb bitte ich sie, dass sie niemanden hiervon erzählen. Denn dann müssten sie die Hoffnung in den Menschen wieder zerstören, weil der Träger des Heilmittels sicherlich auch tot ist. Sie sollten nicht auch noch die letzten Menschen, die für eine gute Sache kämpfen in die Verzweiflung stürzen. Ich bitte sie innig nichts zu erzählen. Es ist schwer, doch sie spüren doch gerade selbst, wie die wieder gewonnene Hoffnung zerstört wurde. Es tut mir leid sie da mit rein gezogen zu haben.“

Nach diesen Worten verließ ich das Zelt und sah nicht noch einmal zurück. Ich wusste, wie sich diese Frau jetzt fühlen musste. Sie hatte endlich das Heilmittel entdeckt und dann wurde es ihr wieder aus den Händen gerissen, weil die Person, die es in sich hat nicht mehr existiert. Ich würde Thomas schützen und das selbst wenn er nicht der Retter der Menschheit sein konnte. In dieser Welt würde seine gute Tat zu Füßen getreten und dann schamlos ausgenutzt. Hier waren die Menschen nur noch Tiere, die sich für sich selbst interessierten. Zwar gab es auch noch die guten Menschen, doch wenn ihre letzte Hoffnung verschwand, wurden auch sie wie der Rest. Genau deshalb wollte ich das alles verhindern.

Vielleicht war ich auch einfach nur egoistisch, weil ich Thomas nicht verlieren wollte und meine Entscheidung war falsch, doch nun war sie gefallen und ich konnte sie nicht mehr rückgängig machen.

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