S c a r ↠ f o r t y

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Thomas und ich liefen zu dem Ort zurück, wo mich fast der Tiger gefressen hatte und anhand der Leiche des Tigers konnten wir diesen Ort relativ leicht wiederfinden

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Thomas und ich liefen zu dem Ort zurück, wo mich fast der Tiger gefressen hatte und anhand der Leiche des Tigers konnten wir diesen Ort relativ leicht wiederfinden. Die Klippe war immer noch da, obwohl sie auf der Karte eigentlich nicht hier sein sollte. Vielleicht hatten die Spielmacher diese Klippe extra hierhin gesetzt, weil ich gestern in diese Richtung gelaufen war. Sie hatten wahrscheinlich damit gerechnet, dass ich starb und nicht irgendwie entkam. Obwohl mein entkommen auch nur pures Glück war und sonst nichts weiter. Zwar wusste ich nicht, wie Thomas mich gefunden hatte, aber er hatte es. Ich glaube das war das einzige, was da gezahlt hatte.

Ich trat nun langsam an den Rand der Klippe und sah hinunter. Gestern hat sie so tief gewirkt, doch jetzt sah ich von hier aus den Boden. Außerdem gab es praktische Vorsprünge, wodurch man relativ leicht herunter klettern konnte. Kurz hob ich mein Blick und entdeckte in etwas größerer Entfernung auf der anderen Seite der Klippe das Tor, durch das wir wollten. Kurz sah ich die Seiten ab, fand aber keinerlei Weg über diese Klippe. Wir mussten uns also einen anderen Weg suchen.

„Es gibt keinen Weg über diese Klippe, also sollten wir uns einen anderen Weg suchen und das schnell. Vor Sonnenuntergang sollten wir das Labyrinth hinter uns gelassen haben.“

Meine Stirn legte sich nach meinen Worten in Falten und ich überlegte nach einem anderen Weg, wie wir schnell hier weg kamen. Ich wandte mich von der Klippe ab, da es unmöglich war sie zu überqueren und öffnete wieder die Karte. Die Tribute kamen uns immer näher und wir konnten so gut wie gar nichts dagegen unternehmen. Egal in welche Richtung wir jetzt von der Klippe weg gehen würden, wir würden mindestens einem Tribut begegnen und da sie unseren Weg sahen, würden sich beim Kampf gegen den einen Tribut bestimmt mehr anschließen. Zwar waren nicht alle hinter meinem Kopfgeld hinterher, aber es waren schon genug, damit wir kaum noch die Möglichkeit hatten zu fliehen.

„Lavea, wer hat denn gesagt, dass wir über die Klippe müssen, wir können auch unter ihr durch.“

Thomas Worte ließen mich überrascht zu ihm sehen. Er hatte seinen Arm ausgestreckt und zeigte etwas, dass etwas tiefer lag. Langsam trat ich wieder an den Rand der Klippe, nach dem ich die Karte geschlossen hatte und folgte seinem Arm. Thomas zeigte genau auf einen Tunneleingang. Wir mussten auf dieser Seite der Klippe herunter klettern und konnten dann durch diesen Tunnel durch die Klippe hindurch auf der anderen Seite wieder heraus kommen. Die Spielmacher verbauten zwar den offensichtlichen Weg, doch sie gaben damit einen verborgenen frei.

„Die Vorsprünge sind perfekt dazu um herunter zu klettern. Du hast also einen Weg gefunden, Thomas. Na dann sollten wir uns beeilen.“

Kurz klopfte ich Thomas auf die Schulter und lächelte ihn leicht an, ehe ich vom Rand der Klippe sprang und auf dem ersten Vorsprung landete. Zum Glück war der Vorsprung relativ stabil, dennoch war es besser, wenn wir beide nicht zusammen auf einem standen. Deshalb sprang ich sofort zum nächsten Vorsprung, damit Thomas auf dem ersten landen konnten. Stück für Stück arbeiteten wir uns so nach unten und schließlich erreichte ich den Boden der Klippe.

Mein Blick glitt länger aufmerksam durch die Gegend, ehe ich auf die andere Seite zu dem Tunneleingang ging. Thomas folgte dicht hinter mir. Vorsichtig wagte ich einen Blick in den Tunnel, sicherlich war dort irgendwas, was die Spielmacher wieder erfunden hatten. Kurz setzte ich meinen Rucksack ab und holte zwei Taschenlampen heraus. Die eine reichte ich Thomas, während ich die andere behielt.

„Hoffentlich kommen wir auch lebend auf der anderen Seite wieder raus.“

Während ich sprach, legte sich mein Blick auf Thomas. Er hielt die Taschenlampe fest in seiner Hand, doch ich sah, dass beide Hände zitterten. Seine Ausstrahlung verriet zwar, dass er stark war, aber dieses leichte Zittern zeigte mir, dass er dennoch Angst hatte. Sein Blick lag schon fast starr auf dem Tunnel. Obwohl er es vorgeschlagen hatte, hatte er Angst und das nahm ich ihm nicht übel. Mir ging es schließlich nicht anders, doch meine Angst drückte sich anders aus.

„Thomas du hast so viel durch gestanden, dann wirst du diesen Tunnel auch schaffen, genau wie den Rest der Arena. Wenn es einer verdient hat hier lebend heraus zu kommen und ein Leben in Freiheit zu genießen, dann bist du es mit deinen Freunden.“

Ich wollte ihn mit diesen Worten etwas beruhigen und ihm etwas die Angst nehmen. Wenn so eine starke Persönlichkeit Angst hatte, dann war es keine Angst vor dem was dort drin lag, sondern Angst vor dem Unbekannten. Vor allem, was dort drin passieren könnte. Durch meine Worte schaffte ich es, dass er zu mir sah und sein Blick wurde etwas weicher. Zögernd nahm ich nun seine freie Hand. Erst berührten sich nur unsere Fingerspitzen, dann die ganzen Finger, ehe meine ganze Hand in seiner lag.

„In meiner Vorstellung von der Zukunft bist aber auch du, Lavea. Auch du hast es verdient aus dieser Arena heraus zu kommen“, sagte Thomas mit einem sanften Unterton. Kurz darauf umspielten seine Lippen ein kleines Lächeln.

Diese Vorstellung von der Zukunft würde ich nur gerne mit ihm vertreten, doch irgendwie war ich nicht ganz so zuversichtlich, dass ich es aus der Arena schaffte. Er und seine Freunde wahrscheinlich, doch in der Zeit der Arena konnte noch vieles passieren, was mir das Überleben nicht so leicht machen könnte. Wir beide hatten das Gefühl, dass noch etwas auf uns zu kommen  würde, etwas großes, was uns sogar auseinander reißen könnte und vielleicht mein Leben kosten konnte.

Energisch schüttelte ich nun den Kopf, um diese Gedanken  fürs erste zu verbannen, da vor uns ein anderes Problem lag. Erstmal mussten wir diesen Tunnel durchqueren und auf der anderen Seite lebend heraus kommen. Thomas und ich mussten nun unseren ersten Schritt ins unbekannte wagen und das was hinter diesem Tunnel lag, würden wir sicherlich auch überstehen. Langsam traten wir nun in den Tunnel und schalteten unsere Taschenlampen an. Unsere Hände trennten sich jedoch nicht.

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