S c a r ↠ f i f t y - e i g h t

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Es war ein Wunder, dass ich diesen Jungen noch mal wieder sah

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Es war ein Wunder, dass ich diesen Jungen noch mal wieder sah. Besonders wunderte es mich, dass er solange überlebt hatte, doch sicherlich hatte er sich versteckt und lange gewartet, bis er richtig am Spiel teilnahm. Ich hatte ihn abends auch gar nicht bei der Schau gesehen, wo die gefallenen angezeigt wurden. Wenn ich mich recht erinnerte, war gestern sogar gar kein Tribut gefallen, was sicherlich den Spielmacher nicht so gefallen hatte. Sie überlegten sich sicherlich schon, wie sie schnell und geschickt eine weitere tödliche Fälle kreieren konnten.

„Ich hatte nicht gedacht, dass du so lange überlebst, Blake“, gab ich ehrlich zu und als Antwort gab er ein kurzes Lachen von sich und grinste etwas.

Es war besser, wenn wir hier draußen bleiben würden und ich ihn nicht mit in die Höhle ließ. Er sollte denken, dass ich immer noch ein Einzelgänger war und nicht mit einer Gruppe von Jugendlichen rum lief, die ich versuchte zu beschützen. Der Blondhaarige trat nun noch näher und blieb dann etwas vor mir wieder stehen.

„Ich hatte auch nicht damit gerechnet, aber jetzt stehe ich ja immer noch hier. Darf ich mich setzen, Everdeen?“

Er betonte meinen Nachnamen extra stark, worauf ich nur mit einem Augen verdrehen drauf reagierte und dann kurz nickte. Blake konnte selbst einer Fliege nichts tun und deshalb war ich bei ihm sicher. Dennoch spürte ich komischerweise, dass sich langsam wieder dieses seltsame Gefühl in mir aufbaute und das hieß nichts gutes. Jedoch glaubte ich nicht daran, dass die Gefahr von Blake ausging, sondern von etwas ganz anderem. Vielleicht tauchte ja auf einmal ein Löwe oder ein anderes wildes Tier, was hier nicht rein passte.

Nach dem er sich gesetzt hatte, sah ich ihn mir noch mal genauer an und bemerkte, dass er schon einige kleinere Schrammen davon getragen hatte. Sicherlich hatte er noch mehr Wunden, die aber mit seiner Kleidung bedeckt waren. Jedoch fiel mir bei ihm ein markantes Detail auf, dass mich vorsichtig werden ließ. Auch er trug das andere Modell der Uhr, mit der man meinen Standort sehen konnte. Also war er doch nicht ziellos hierher gelaufen, sondern wollte genau zu mir.

„Willst du etwa auch mein Kopfgeld? Dann solltest du es lieber schnell versuchen mich zu töten. Schließlich läuft uns allen die Zeit davon“, sagte ich ernst und sah ihm in seine blauen Augen.

Ich machte mir meinen Worten keine Späße, sondern meinte es ernst. Er sollte es lieber jetzt versuchen und nicht erst, wenn ich fast tot war oder die Tore sich nicht mehr schlossen. Denn dann hatten wir alle andere Probleme, als um uns auf mein Kopfgeld zu konzentrieren und es war unter der Ehre von jedem ein halb totes Mädchen zu töten. Vielleicht würde es dann auch gar kein Geld mehr geben, weil mein Tod nicht mehr amüsant war. Blake lachte wieder kurz und strich dann mit seinen Fingern über die Uhr.

„Ich habe diese Uhr nicht genommen, weil ein Kopfgeld auf dich aufgesetzt war, sondern um immer wieder zu dir zu finden, Lavea. Ich will das wir beide wieder nach Hause zurück kehren und nicht nur ich. Durch diese Uhr konnte ich mich auch am Tag versichern, ob du noch lebst oder nicht. Du hast mich damals auf dem Ball gerettet und wenigstens einmal möchte ich das gleiche für dich tun.“

Seine Worte klangen ehrlich und gut gemeint, doch irgendwie konnte ich sie nicht glauben. Irgendwas gefiel mir einfach nicht an seinem Ton, mit dem er diese Worte sagte. Jedoch hatte ich keine Zeit mehr irgendwas zu sagen, da auf einmal die Musik anfing zu spielen und am Himmel die ersten Fotos erschienen. Heute waren also doch welche gefallen und vielleicht war es noch nicht mal mehr durch einen anderen Tribut.

Nach dem es vorbei war, erhob ich mich wieder von dem Baumstamm, da ich zu den anderen wollte. Vorher musste ich aber erstmal Blake los werden und dieses seltsame Gefühl, dass mich regelrecht einnahm. Eine Gefahr lauerte ganz in der Nähe und diesmal sagte mir dieses Gefühl nicht, aus welcher Richtung es genau kam. Es war so, als würde es von überall kommen und das gefiel mir ganz und gar nicht.

Langsam drehte ich mich nun zu Blake um, der mich mit einem kleinen Lächeln bedachte und dann auf mich zu kam. Mit großen Schritten näherte er sich mir und blieb ganz nah vor mir stehen. Eigentlich wollte ich zurück weichen, da es mir deutlich zu nah war, doch der Lauf einer Pistole, die er an meine Brust drückte hinderte mich daran. Es war meine Pistole und kurz wunderte ich mich woher er sie hatte, doch dann erinnerte ich mich daran, dass er ziemlich gut im klauen gewesen war. Als ich mit dir gefallenen Tribute angeschaut hatte, hatte er die Waffe aus meinem Rucksack genommen, der hinter mir stand. Zwar hatte ich keine Ahnung woher er wusste, wo genau die Waffe war, aber vielleicht hatte er sie auch nur durch Zufall entdeckt.

„Ich hätte dich schon viel früher töten sollen, für all das was deine Familie meiner angetan hatte. Deine ach so tolle Mutter hat das Leben meines Vaters ruiniert. Auch er kann sich nirgends mehr zeigen und wegen der fehlgeschlagenen Revolution für die er alles geopfert hatte, ist er jetzt in den Alkohol verfallen. Das ist alles nur die elendige Schuld von deiner Familie und du wirst jetzt mit dem Leben dafür bezahlen!“

All der Hass und die Wut, die sich in ihn angesammelt hatte und sich auf meine Familie bezog, lag jetzt in seiner Stimme. Mein Blick lag immer noch auf der Waffe und ich konnte Blake schon verstehen, dennoch hatte ich nie damit gerechnet, dass er mich so sehr hasste. Jedoch hatte ich das Gefühl, dass er nicht abdrücken würde und tat deswegen gar nichts.

Als er jedoch die Waffe entsicherte und sie ruhig in seiner Hand lag, bekam ich Angst. Ruhig lag sein Finger am Abzug und ich wusste, dass er abdrücken würde. Plötzlich stachen schwarze Adern an meinen Armen hervor und ich spürte, dass meine Augen schwarz wurden. Blitzschnell zog ich ein Messer und rammte es in die Brust von Blake, bevor er den Abzug drücken konnte.

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